Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen 2021-2030

Die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen wurde 2021 ins Leben gerufen. Ihre Ziele: die Zerstörung und Degradierung von Ökosystemen weltweit stoppen, künftig verhindern und bereits geschädigte Ökosysteme wiederherstellen.

Stand: Juni 2024

#GenerationRestoration

#GenerationRestoration

Wald von oben. In der Mitte stehen abgestorbene Bäume.

Ökosysteme bilden die Grundlage allen Lebens auf der Erde. Sie produzieren Sauerstoff, filtern Wasser, speichern Kohlenstoff und erzeugen Nahrung. Je gesünder unsere Ökosysteme sind, desto gesünder sind unser Planet und die Lebewesen, die ihn bewohnen. Das schließt den Menschen als eine von vielen Millionen Arten auf dem Planeten mit ein.

Der Klimawandel und der Verlust der Artenvielfalt lassen keinen Zweifel daran: Unsere Ökosysteme sind so gefährdet wie nie zuvor. Um Antworten auf die existenziellen Krisen unserer Zeit zu finden und eine nachhaltige Entwicklung für den Planeten und seine Bewohner sicherzustellen, sind wir auf intakte Ökosysteme und ihre Dienstleistungen dringend angewiesen. Naturnahe Wälder, abwechslungsreiche Agrarlandschaften und Mangrovengürtel absorbieren beispielsweise unsere CO2-Emissionen, schützen uns vor Trockenheit und Überschwemmungen und versorgen uns mit Nahrung und Einkommen.

Damit wir auch weiterhin von solchen Ökosystemleistungen profitieren können, müssen wir unsere Ökosysteme erhalten und wiederherstellen.

Aus dieser Überzeugung und Notwendigkeit heraus wurde die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ins Leben gerufen. Ihre Ziele: die Zerstörung und Degradierung von Ökosystemen weltweit stoppen, künftig verhindern und bereits geschädigte Ökosysteme wiederherstellen.

Bisher haben sich 70 Staaten, darunter auch Deutschland, und viele internationale Organisationen den Zielen dieser UN-Dekade verpflichtet. Doch auch Unternehmen, Investoren, Wissenschaftler und jede*r Einzelne sind dazu aufgerufen, sich der globalen #GenerationRestoration Bewegung anzuschließen und sich für den Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen einzusetzen.

Restoration Barometer Report 2022

Investment Booklet 2023

Anfänge und Hintergründe der UN-Dekade 2030

2011 initiierte Deutschland gemeinsam mit der Weltnaturschutzunion (IUCN) die „Bonn Challenge“. Die Idee: Zerstörte Wälder überall auf der Welt wiederherstellen. Das konkrete Ziel: Die Wiederherstellung von 350 Millionen Hektar Waldlandschaften bis 2030. Regionale Allianzen für die Bonn Challenge wie die „African Forest Landscape Initiative“ (AFR100) und die Initiative 20x20 in Lateinamerika und der Karibik unterstützen die Planung und Umsetzung vor Ort.

Die IKI förderte die Umsetzung der Bonn Challenge, so etwa durch ein Projekt zum Wiederaufbau von Waldlandschaften in Zentralamerika und der Karibik und durch die Entwicklung eines Bonn Challenge Barometers, welches die Fortschritte bei der Umsetzung von Maßnahmen misst.

Die konkreten Aktivitäten im Rahmen der der Bonn Challenge machten deutlich: Die Wiederherstellung von Ökosystemen leistet einen bedeutenden Beitrag zu wirksamen Klima- und Biodiversitätsschutz. Sie ist eine naturbasierte Lösung (NbS), die global Anerkennung und Nachahmer findet. Die IUCN definiert NbS als Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher oder veränderter Ökosysteme, die große gesellschaftliche Herausforderungen kontextspezifisch und wirksam adressieren und gleichzeitig dem menschlichen Wohlbefinden und der biologischen Vielfalt dienen.

Die 2021 gestartete UN-Dekade ruft nun die Staatengemeinschaft auf, ihre Zusagen und Ziele bis 2030 umzusetzen und bietet hierfür ihre Unterstützung an. Insgesamt sollen so auf einer Fläche von einer Milliarde Hektar Wiederherstellungsprozesse starten. Neben Waldökosystemen sollen dabei auch aquatische und terrestrische Ökosysteme in den Fokus rücken. Dazu zählen zum Beispiel Grasland- und Savannenökosysteme, Süßgewässer, Küsten und marine Ökosysteme, Moore, Berge sowie Agrarlandschaften und auch urbane Gebiete.

So arbeitet die UN-Dekade

Die finanziellen Mittel für die UN-Dekade Strukturen und die Förderung der „World Restoration Flagships“ werden zum größten Teil von der IKI über den Multi-Partner-Treuhandfonds Leading the United Nations Decade on Ecosystem Restoration 2021–2030: A Multi-Partner Trust Fund to Mobilize Global Action zur Verfügung gestellt. Mit 21 Millionen Euro unterstützt die IKI somit die weltweite #GenerationRestoration-Bewegung.

Die IKI in der UN-Dekade: langjährige Erfahrung und neue Impulse

Die IKI fördert die Wiederherstellung von Ökosystemen bereits seit ihrer Gründung vor 15 Jahren. Neben der Unterstützung der globalen Bonn Challenge finanziert sie auch Projekte, die einzelne Länder in der Erreichung ihrer Wiederherstellungsziele unterstützen.

In Indien unterstützt das Projekt „Wiederherstellung, Erhalt und Schutz von Wäldern und Baumbeständen zur Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge in Indien“ die Wiederherstellung von 150.000 Hektar waldreicher Landschaften in vier Bundesstaaten. Das Projekt wird gemeinsam mit den zuständigen Behörden und der lokalen Bevölkerung umgesetzt und leistet einen wichtigen Beitrag zu Indiens Klimabeiträgen (Nationally Determined Contributions - NDC).

Gerne bringt die IKI ihre langjährige Erfahrung mit verschiedenen Projekten nun in die UN-Dekade ein, um damit zum Aufbau der weltweiten #GenerationRestoration-Bewegung beizutragen.

Um den Wissensaustausch und die Vernetzung zwischen den vielfältigen Akteuren der UN-Dekade zu begleiten, startete 2021 das Unterstützungsprojekt für die Gestaltung und Umsetzung der UN-Dekade. Dieses führt internationale Veranstaltungen durch und hat mit der „Restoration Academy“ eine Workshop-Reihe entwickelt, die lokale Akteure (in Afrika und Lateinamerika) bei der Umsetzung von Wiederherstellungsmaßnahmen unterstützt.

Zur weiteren Förderung der Kooperation und des gegenseitigen Lernens verschiedener Organisationen innerhalb der UN-Dekade fördert die IKI außerdem großvolumige Verbundprojekte. Hier arbeiten mehrere internationale Projektdurchführungsorganisationenn zusammen. Eines dieser Verbundprojekte hat die „Wiederherstellung von Waldlandschaften in Afrika“ zum Ziel.

Um die ambitionierten Ziele zur Wiederherstellung von Ökosystemen bis 2030 zu erreichen, bedarf es außerdem neuer Finanzierungsmechanismen und innovativer Geschäftsmodelle. Das Projekt Seed Capital Assistance Facility: Erschließung privater Finanzmittel für die Wiederherstellung von Wald und Landschaft (SCAF-FLR) hat sich dieser Aufgabe angenommen und entwickelt gemeinsam mit Banken und anderen Investoren entsprechende Investmentfonds.

IKI-Unterstützung für die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen

Datenquelle: IKI
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Insgesamt finanziert die IKI 76 Projekte zur Unterstützung der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen.

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