Investitionen in den Schutz der Biodiversität und des Klimas fördern
Das Projekt „Impact Investments für die nachhaltige Nutzung von Biodiversität“ organisiert in Peru für verschiedene Zielgruppen Veranstaltungen, um das Thema nachhaltige Finanzierung und Schutz der Artenvielfalt voranzubringen.
Entwicklung einer nationalen grünen Taxonomie in Peru
Die peruanische Regierung hat mit der Entwicklung einer nationalen grünen Taxonomie begonnen, die dazu beitragen soll, den Zufluss von Finanzmitteln für grüne Projekte zu gewährleisten. Ziel der Regierung ist es, Investoren klare Richtlinien zu geben, welche Aktivitäten wirklich grün sind und wie Greenwashing verhindert werden kann.
Der Startschuss fiel im Oktober 2022 mit zwei Veranstaltungen: mehr als 150 Akteure aus dem öffentlichen Sektor, dem Finanzsektor und der Industrie nahmen daran teil und diskutierten über ein Klassifizierungssystem für grüne Finanzierung.
Hauptziel der Veranstaltungen war es, die verschiedenen Interessensgruppen zur Teilnahme an den sektoralen Fachausschüssen zu ermutigen, die ein Klassifizierungssystem für Wirtschaftstätigkeiten aufbauen könnten. Mit dem System sollen Kriterien und Indikatoren festlegt werden, wie der Beitrag einzelner Wirtschaftsmaßnahmen zum Klimaschutz, zur Anpassung an den Klimawandel und zum Erhalt der biologischen Vielfalt gemessen werden kann.
„Green Finance Roadmap“
Henry Espinoza, Vertreter des peruanischen Wirtschafts- und Finanzministeriums, wies darauf hin, dass das Hauptziel seines Sektors darin bestehe, mit Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität das Wohlergehen der Bevölkerung zu sichern. Dafür sei eine „Green Finance Roadmap“, die den Weg zur Nachhaltigkeit des Sektors stärkt, ein wichtiges Element. Das peruanische Umweltministerium hat die Radmap veröffentlicht, um die Einbeziehung von Umweltindikatoren in die Finanzgeschäfte zu erleichtern.
Gemeinsam mit den sektoralen Ausschüssen wird das Umweltministerium Umweltkriterien für sieben vorrangige Sektoren festlegen, die aufgrund ihres Gewichts in der Wirtschaft, ihrer Umweltauswirkungen und der Emissionsreduzierung ausgewählt wurden. Zu den ausgewählten Sektoren gehören Energie, Bauwesen, verarbeitendes Gewerbe, AFOLU (Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landnutzung), Wasser, Verkehr und Telekommunikation.
Die Rolle des Finanzsektors bei der Entwicklung dieser Taxonomie wurde hervorgehoben, da dort das Erfahrungswissen liegt, zu beurteilen, wie Umweltfragen die Risiken in den Investitionsportfolios der verschiedenen Sektoren und im nationalen Finanzsystem erhöhen. In diesem Zusammenhang teilte beispielsweise die Finanzaufsichtsbehörde Kolumbiens ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde bei der Erstellung einer nationalen Taxonomie für grüne Finanzen.
Zum Abschluss der Veranstaltung hob Florian Theus, Leiter der Abteilung für Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft, die Bedeutung hervor, die die Bundesregierung den Themen Klima und Biodiversität beimisst.
Es sei wichtig, Sektor übergreifend und mit dem Privatsektor zusammenzuarbeiten und auf Initiativen zurückzugreifen, die in anderen Ländern bereits erfolgreich waren. Vereinbarungen wie das deutsch-peruanische Klima-Bündnis würden eine breitere Diskussion ermöglichen. Das Bündnis war im November 2022 im Rahmen der Regierungsverhandlungen zur Entwicklungszusammenarbeit zwischen den Regierungen der Republik Peru und der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet wurde.
Matchmaking: Nachhaltige Unternehmen und Impact-Investoren zusammenbringen
Nach einem umfangreichen Vorbereitungsprogramm mit dem Titel "Investment Readiness" wurden 32 biodiversitätsfreundliche Unternehmen aus verschiedenen Regionen Perus darin geschult, ihre Impact-Investoren ihre Geschäftsmodelle zu präsentieren.
Dazu wurden vier Schlüsselinstrumente entwickelt: Pitch, Pitch Deck, Impact Report und Data Room, die bei der ersten Matchmaking-Veranstaltung "Impact Investment als Mittel zur Förderung biodiversitätsfreundlicher Geschäftsmodelle" im November in Lima vorgestellt wurden.
Ziel dieser Veranstaltung war es, die Unternehmer mit 13 Impact-Investoren in zwei Formaten zusammenzubringen: in bilateralen Besprechungsräumen und in Räumen mit "Shark Tank" (Haifischbecken)-Format , in dem Unternehmerinnen und Unternehmer vor einem Gremium von Impact-Investoren präsentieren. So sollten beide Seiten ins Gespräch kommen, wie private Finanzmittel mobilisiert werden können. Denn: diese haben ein großes Potenzial für die Skalierung von Unternehmen, die sich auf nachhaltige Geschäftsmodelle fokussieren.
Vertrauen als Voraussetzung für Impact Investment
Carlos Giesecke, Generaldirektor für Finanzierung und Umweltökonomie des peruanischen Umweltministeriums, eröffnete die Veranstaltung und betonte, wie wichtig es sei, öffentliche und private Mittel für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu mobilisieren und so zu einer zunehmend nachhaltigen Wirtschaft beizutragen.
José Alejandro Torres von Bamboo Capital Partners wies darauf hin, dass die Vorbereitung auf Impact Investment mehr sei, als formale Anforderungen zu erfüllen. Es gehe vielmehr darum, vertrauensvolle Beziehungen zwischen den beteiligten Menschen aufzubauen. Und genau darauf zielte auch diese Veranstaltung ab: langfristige Beziehungen zwischen Unternehmern und Impact-Investment-Fonds aufzubauen.
Im Rahmen der Veranstaltung fand zudem eine Expertenrunde statt, in der über den Umfang von Darlehen, Finanzierungslücken und die Konsolidierung von Initiativen im Bereich des Impact Investments diskutiert wurde.
Erste Kontakte hergestellt
Mit der Veranstaltung konnte das BioInvest-Projekt das Interesse von einigen potenziellen Impact Investoren wecken, die sich nun weiter über die Unternehmen informieren werden.
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