Gesunde Ökosysteme für eine nachhaltige Entwicklung
Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu Besuch beim IKI-Projekt „Wiederherstellung von Waldlandschaften“ in Ruanda.
Im Rahmen ihrer Teilnahme am ersten Africa Protected Areas Congress (APAC) in Ruanda besuchte Umweltministerin Steffi Lemke im Juli auch das Projekt „Wiederherstellung von Waldlandschaften in Afrika“ (AREECA), das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert wird.
Das Projekt hat zum Ziel, die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung gegenüber den negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern, den Druck auf und den Verlust von biodiversitätsreichen Lebensräumen zu vermindern, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Partnerländer dabei zu unterstützen, ihre auf die Sustainable-Development-Goals bezogenen Entwicklungsziele zu erreichen.
Das Projekt folgt einem holistischen Ansatz, der ökologische und sozial-ökonomische Entwicklungsziele vereinbart. Dies betonte auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke bei ihrem Besuch: Es sei klar, dass gesunde Ökosysteme mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung vor Ort Hand in Hand gehen müssten.
Wiederherstellung von Waldlandschaften als Thema im Unterricht
Am ersten Tag des Projektbesuchs wurde die Ministerin von Bruno Rangira, dem Bürgermeister des Kirehe Bezirks, empfangen. Begleitet wurde die Ministerin vom deutschen Botschafter Thomas Kurz sowie Vertrer*innen des ruandischen Umweltministeriums, der Forstbehörde, IUCNs und der GIZ.
Gemeinsam besuchte die Delegation anschließend die Bukora Secondary School im Nyamugari-Sektor. Im Hof der Schule wurden im Rahmen des “AREECA“-Programms eine Mischung aus heimischen und nicht-heimischen Baumarten gepflanzt. Die Bäume spenden Schatten, dämmen die Bodenerosion ein und versorgen die schuleigenen Kühe nachhaltig mit Futter. Der Fokus der Maßnahme liegt auf der Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, um das Engagement und Interesse der Jugendlichen für die Wiederherstellung der Waldlandschaft anzuregen.
Danach besuchte die Delegation die Aufforstungsfläche “Land of stones“ im Nyarubuye Sektor. Im Rahmen des “AREECA“-Programms werden hier 120 Hektar degradiertes Land wiederhergestellt. Vor den Maßnahmen war das Gebiet aufgrund von Überweidung und schlechten Anbaumethoden stark geschädigt. Der Distrikt konsultierte die Landwirtinnen und Landwirte, um gemeinsam Aktivitäten zu planen und deren Bedeutung zu erläutern. Die Aufforstung des Gebiets mit heimischen Akazienarten erhöht die Vegetationsdecke, spendet Schatten für die örtlichen Viehherden und verringert die Bodendegradierung.
Am Nachmittag fuhr die Ministerin zum nahegelegenen Akagera-Nationalpark, um mehr über die Bemühungen Ruandas zum Schutz wichtiger Ökosysteme und deren Management zu erfahren. Die Akagera Parkverwaltung bindet die lokalen Gemeinden erfolgreich in die Erhaltungsmaßnahmen mit ein, um die Nachhaltigkeit des Parks und dessen positive Effekte auf die umliegenden Gemeinden zu sichern. Dies geschieht durch die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich nachhaltiger Fischerei, Bienenzucht und Landwirtschaft.
Aufforstung bringt sozial-ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen
Am zweiten Tag reiste die Delegation weiter in den Gatsibo Distrikt, um dort Umsetzungsstandorte des bereits abgeschlossenen IKI-Projektes „Erprobung von Investitions-Paketen zur Wiederherstellung von Wäldern und Landschaften“ (IPR) zu besichtigen.
Beim Empfang der Ministerin betonte Richard Gasana, Bürgermeister des Gatsibo Distrikts, dass durch das IPR-Projekt mehrere andere Wiederherstellungsinitiativen im Land und in der Region ins Leben gerufen wurden.
Im Gatsibo Distrikt besuchte die Delegation den Projektstandort Gabiro, eine Aufforstungsmaßnahme, bei der 186 Hektar Wald als Pufferzone zum Schutz des Naturwaldes angelegt wurden. Bei der Umsetzung im Jahr 2016 wurde darauf geachtet, dass die Maßnahmen nicht nur einen sozial-ökologischen, sondern auch einen wirtschaftlichen Nutzen bringen. Das Projekt umfasst daher auch einen Bewirtschaftungsplan, der es den Landwirtinnen und Landwirten vor Ort ermöglicht, eine nachhaltige Bewirtschaftung zu betreiben, das heißt: Sie können Futtermittel ernten und gleichzeitig die gepflanzte Maesopsis- und Eukalyptusbäume schützen.
Der letzte von der Ministerin besuchte Standort im Rugarama-Sektor bot die Möglichkeit des direkten Austauschs mit Landwirtinnen und Landwirten, die im Rahmen des Programms Agroforstsysteme etablierten.
Der Projektbesuch in den ruandischen Distrikten Kirehe und Gatsibo zeigte eindrücklich, welche Relevanz und positiven Auswirkungen lokal verankerte Wiederherstellungsinitativen haben. Die Rehabilitierung baumreicher Landschaften stärkt nicht nur die Resilienz heutiger Gemeinschaften, sie leistet auch einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft für kommende Generationen.
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