Wissensvermittlung für die Skalierung von ökosystembasierter Anpassung
Mehr als 150 Führungskräfte aus der landwirtschaftlichen Beratung sowie Vertreter weitere Institutionen in Costa Rica, Ecuador und Guatemala nahmen 2023 an „Training of Trainers“ (ToT)-Schulungen zur ökosystembasierten Anpassung teil.
Der 80-stündige Lehrgang wurde im Rahmen des IKI-Programms "Scaling-up von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen" entwickelt. Die Schulung zielt darauf ab, das technische Know-how und die Fähigkeiten zu stärken, die zur Unterstützung lokaler Anpassungsstrategien und damit zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gefährdeter Menschen und Ökosysteme erforderlich sind.
Ökosystembasierte Anpassung (EbA) zielt darauf ab, die Anfälligkeit der Menschen gegenüber den schädlichen Auswirkungen des Klimawandels zu verringern, indem die Natur als Teil einer umfassenden Klimaanpassungsstrategie genutzt wird. Der Ansatz trägt zur Umsetzung lokaler und nationaler Anpassungsstrategien sowie zum Management von Biodiversität und Ökosystemleistungen bei, die die Widerstandsfähigkeit ländlicher Landschaften erhöhen. EbA-Maßnahmen verbessern das Wohlergehen ländlicher Gemeinschaften, indem sie ihre Anfälligkeit gegenüber Extremwetterereignissen verringern und gleichzeitig Ökosystemleistungen auf Landschaftsebene stärken.
Kompetenzen erweitern
Um Anpassungsstrategien zu implementieren und umzusetzen, müssen die Akteurinnen und Akteure die notwendigen Kompetenzen dazu haben. Daher wurde das ToT-Modell gewählt, um einen Pool von kompetenten Ausbilderinnen und Ausbildern aufzubauen, die EbA-Wissen weitergeben. Ein Hindernis ist das mangelnde Bewusstsein bei den Akteuren für die Rolle der Erhaltung, Wiederherstellung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Ökosystemen für die Verbesserung der Klimaresilienz.
Der Weiterbildungskurs zur ökosystembasierten Anpassung wurde entwickelt, um die Kompetenzen der wichtigsten Interessensgruppen für die effektive Planung, Umsetzung und Überwachung von EbA-Maßnahmen als Teil einer umfassenden Anpassungsstrategie zu verbessern und so die vertikale und horizontale Ausweitung von EbA zu erleichtern. Zu den identifizierten Wissenslücken, die durch die Weiterbildungen geschlossen werden, gehören:
- lokalspezifische Klimarisiken und Verwundbarkeit,
- den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Naturschutz und Anpassung für die Menschen und ihre Lebensgrundlagen,
- Stärkung der organisatorischen und individuellen Kompetenzen zur Planung und Umsetzung von EbA-Maßnahmen,
- Kenntnisse über Mechanismen zur Einbeziehung von Anpassungsmaßnahmen in bestehende Planungsinstrumente,
- Instrumente zur Überwachung und Bewertung der Leistung von Anpassungsprojekten.
Der Kurs führte in den EbA-Mainstreaming-Zyklus ein und befasste sich mit wichtigen Querschnittsthemen, die für eine Ausweitung der Maßnahmen relevant sind, wie etwa Governance, Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion.
Die Teilnehmenden wurden auf der Grundlage ihrer bisherigen Erfahrungen mit der Förderung von Veränderungsprozessen in der landwirtschaftlichen Beratung und der Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie ihrer Führungs- und Ausbildungspraxis ausgewählt. Die Teilnehmenden wurden sowohl aus dem Naturschutz- als auch aus dem Landwirtschaftsbereich ausgesucht, um den sektorübergreifenden Dialog zu fördern - ein Schlüsselfaktor für die nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum.
Die Teilnahme von Frauen an dieser Schulung wurde ausdrücklich gefördert, um die Zahl der Ausbilderinnen in landwirtschaftlichen Beratungsdiensten zu erhöhen und die Rolle der Frauen in den Entscheidungsstrukturen zu stärken. In Costa Rica und Ecuador waren die Teilnehmenden paritätisch vertreten. In Guatemala waren nur 28 Prozent der Teilnehmenden Frauen. Es wurden Anreize geschaffen, um die Teilnahme von Frauen an der Fortbildung 2024 zu verbessern, beispielsweise durch die Sensibilisierung für die Vorteile der Fortbildung oder die Bereitstellung von geschlechtsspezifischen Angeboten, die den Bedürfnissen der Landfrauen entsprechen.
Jenseits des Klassenzimmers
Am Ende des Kurses waren die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in der Lage, den EbA-Ansatz wirkungsvoll zu präsentieren und das Gelernte in der Praxis umzusetzen. In Costa Rica beispielsweise nutzte einer der Multiplikatoren, Andrés González, der für das bürgerschaftliche Engagement im Tortuguero-Schutzgebiet zuständig ist, das erworbene Wissen in Umweltbildungsworkshops für eine Gruppe von 22 Teilnehmenden im Alter zwischen 9 und 16 Jahren.
Bis 2025 sollen 280 Trainerinnen und Trainer aus staatlichen Beratungsdiensten, Techniker aus Gemeinden, NROs und Ausbildungsinstituten in den drei Ländern erreicht werden, so dass die Schulungsthemen über das Klassenzimmer hinausgehen und die erwarteten Ergebnisse erzielt werden können: ein Netzwerk von Multiplikatoren, die die wirksame Umsetzung von EbA-Maßnahmen auf Landschaftsebene ausweiten und beschleunigen und die Klimaresilienz in ländlichen Gebieten Lateinamerikas fördern.
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