01.07.2021

IKI Small Grants mit großen Plänen in El Salvador

Lebensmittelstand
Frauenorganisationen ebnen den Weg für lokale, klimabeständige Bio-Lebensmittel. Foto: CESTA

„CESTA Friends of the Earth“ begleitet urbane Gemeinden dabei, den Folgen des Klimawandels nachhaltig zu begegnen.

El Salvador ist das kleinste Land Zentralamerikas und hat zugleich eine der höchsten Bevölkerungsdichten der Region. Entlang von 300 Kilometern Küstenlinie, Vulkanlandschaften und Urwäldern spiegeln sich die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen wider.

Doch schon jetzt leidet das Land stark unter den Folgen des Klimawandels. Ausgeprägte Dürreperioden und Waldbrände zerstören ganze Anbaugebiete während Hurricanes und Überflutungen das Land verwüsten. Hinzu kommt, dass übernutzte Böden und Urbanisierungsprozesse zunehmend zu einer Gefahr für die Nahrungsmittel- und Wasserversorgung werden.

Nationale Nichtregierungsorganisationen, wie „CESTA Friends of the Earth“, kämpfen seit Jahrzehnten aktiv gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Dabei haben sie wegweisende Erfolge erzielt. Ihr Einsatz führte unter anderem zur Verabschiedung verschiedener Landesgesetze, wie die Gesetze zur Förderung von Fahrrädern, zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Umweltarbeit und zum Verbot von Metallabbau.

Eine nachhaltige Zukunft für El Salvador

CESTA (Salvadoran Center for Appropriate Technology) ist weltweit eine der ersten Organisationen, die durch das IKI-Small-Grants-Programm des Bundesumweltministeriums (BMU) dabei unterstützt werden, ihr Klimaengagement weiter auszubauen. IKI Small Grants begleitet CESTA in ihrem neuen Projekt „Building capacities to reduce the impacts of climate change in urban areas near San Salvador“ nicht nur finanziell, sondern fördert auch die Entwicklung der Organisation selbst. Ziel und Ambition von CESTA ist es, Projekte in noch größerem Rahmen zu verwirklichen – mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft in El Salvador.

Das Projekt startete im Mai 2021. Innerhalb der zweijährigen Laufzeit wird CESTA gemeinsam mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen daran arbeiten, nachhaltige Lösungen für die wachsenden Umweltproblematiken in drei Gemeinden rund um San Salvador zu schaffen.

Die Stärkung von Frauen ist ein Kernelement des Projektes

Zu diesen Maßnahmen gehört die Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern bei der Diversifizierung ihres Saatguts und Einführung eines kreislaufbasierten Kompostierungssystems zum Bodenschutz, ebenso wie Umweltbildungsprogramme an Schulen. Ein Kernelement des Projektes ist der Fokus auf Gleichberechtigung und die Stärkung von Frauen. Dazu werden Frauenorganisation vor Ort eingebunden und in Anbau und Produktion von biologischen, klimaresilienten Lebensmitteln geschult. Sie bereiten damit den Weg für eine nachhaltige Umstellung der landwirtschaftlichen Praxis in der Region.

PersonengruppeVor der Planung der konkreten Maßnahmen und Aktivitäten stand erst einmal eine umfassende Bestandsaufnahme der Erfahrung, ebenso wie der derzeitigen Kapazitäten von CESTA. Diese Analyse führte CESTA mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durch, welche IKI Small Grants im Auftrag des BMUs implementiert. Im Rahmen eines Workshops im Frühjahr 2021 wurden gemeinsam die derzeitigen Stärken und Schwächen, ebenso wie die Potentiale der NGO herausgearbeitet. Diese Analyse hilft CESTA nicht nur dabei, ihre Möglichkeiten innerhalb des Projekts voll auszuschöpfen, sondern ist vor allem eine wichtige Grundlage, um sich als Organisation weiter zu entwickeln. Dazu wird die NGO unter anderen Trainings in den Bereich Projektplanung und -management, umweltpolitische Bildung an Schulen und strategische Konzeption zur Aktivierung junger Menschen durchführen. Einige dieser Trainings werden wiederum von der GIZ El Salvador unterstützt.

„Diese Arbeitsbündnisse mit der IKI tragen dazu bei, Kommunen auf den Weg der Nachhaltigkeit zu führen. Sie ermöglichen es uns nicht nur konkrete Lösungen für bestehende Probleme umzusetzen, sondern tragen auch dazu bei, das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes der Ressourcen von Mutter Natur zu schärfen, indem wir Schulen für politische Umweltbildung einrichten und dabei insbesondere Jugendliche und Frauen einbeziehen“, betont Ricardo Navarro, Vorsitzender von CESTA.

Zusätzlich zu den praxis-bezogenen Maßnahmen legt das Projekt großes Augenmerkt auf die öffentliche Bewusstseinsbildung – auch mit dem Ziel, den Druck auf die Gesetzgebung zu erhöhen, noch ambitioniertere Umweltgesetze zu erarbeiten.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

IKI Small Grants

Das IKI-Small-Grants-Programm des Bundesumweltministeriums (BMU) unterstützt seit 2019 kleine internationale Projekte, die mit Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) gefördert werden. Ziel des Programms ist es, Ideen zu unterstützen, die auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnitten sind, Treibhausgasemissionen effektiv reduzieren, Anpassungsmaßnahmen unterstützen und Wald und/oder Biodiversität schützen. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Programm auf die Gleichstellung der Geschlechter. Das IKI Small Grants Programm wird im Auftrag des BMU von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt.

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