Mitigation Action Facility

Letzte Aktualisierung: März 2024

Ein Klimafonds zur Beschleunigung der Dekarbonisierung in einzelnen Sektoren

Die Mitigation Action Facility (MAF) ist eine Anlaufstelle, die ehrgeizigen Minderungsprojekten technische Unterstützung und Klimafinanzierung bietet, mit dem Ziel, Schlüsselsektoren in der Wirtschaft und Gesellschaft zu dekarbonisieren. Sie ist im Jahr 2023 aus der Fazilität für national angemessene Klimaschutzmaßnahmen (NAMA-Fazilität) hervorgegangen.

668 Mio. €

Gesamt-Fördervolumen (Stand 2023)

Sie repräsentiert ein von vielen Fördergeberinnen und Fördergebern unterstütztes Klimafinanzierungsprogramm, das sich der Unterstützung skalierbarer, reproduzierbarer Lösungsansätze in Partnerländern widmet, die für eine öffentliche Entwicklungszusammenarbeit infrage kommen (ODA-fähige Partnerländer). Über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einer der Hauptfördergeber der Mitigation Action Facility. Mit einem Schwerpunkt auf der sektoralen Dekarbonisierung soll der Fonds Finanzierungslücken schließen, den transformativen Wandel beschleunigen und so weltweit zu einer kohlenstoffneutralen Entwicklung beitragen.

Im Jahr 2012 gründeten die deutsche Regierung und die Regierung des Vereinigten Königreichs gemeinsam die NAMA-Fazilität, die nun als Mitigation Action Facility bekannt ist. Im Jahr 2015 traten Dänemark und die Europäische Union dem Programm als neue Fördergeber bei, ebenso wie die Children's Investment Fund Foundation (CIFF) im Jahr 2021. Auf der 27. Vertragsstaatenkonferenz (COP27) in Ägypten kündigte der Vorstand anlässlich der Feier des zehnjährigen Bestehens der NAMA-Fazilität die Änderung des Namens in Mitigation Action Facility ab 2023 sowie einen neuen Schwerpunkt auf die Dekarbonisierung von vorrangigen Sektoren an.

Nachhaltiger städtischer Verkehr in Indonesien
Nachhaltiger städtischer Verkehr in Indonesien

Die Mitigation Action Facility finanziert weiterhin ehrgeizige Emissionsminderungsprojekte zur Umsetzung national festgelegter Klimaschutzbeiträge (NDCs) und langfristiger Strategien (LTS), die entscheidend für die Erfüllung der Ziele aus dem Pariser Klimaschutzabkommen sind. Die Fazilität konzentriert sich hauptsächlich auf drei vorrangige Sektoren – Energie, Verkehr und Industrie –, bleibt aber offen für sektorenübergreifende Projekte, die mit einem der vorrangigen Sektoren verknüpft sind. Wie im Sechsten Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) hervorgehoben, sind die Sektoren Energie, Verkehr und Industrie zusammen für mehr als 40 Gigatonnen CO2-Äquivalent oder 67 Prozent der weltweiten jährlichen Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich (Stand: 2021).

25 Millionen

Menschen profitieren von Projekten der Mitigation Action Facility

Um den Zielsektor in Richtung einer kohlenstoffneutralen Entwicklung zu lenken, wählt die Mitigation Action Facility innovative Projekte aus, die den transformativen Wandel für den gesamten Sektor beschleunigen können. Diese Bemühungen können dazu beitragen, die Lücke in der Klimafinanzierung – die erforderlich ist, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden – zu schließen. Gemäß dem Breakthrough Agenda-Bericht ist die Bereitstellung technischer und finanzieller Hilfe notwendig, um die Bezahlbarkeit, den Zugang und die Attraktivität sauberer Technologien und nachhaltiger Praktiken zu verbessern.

Aktivitäten und Ziele der Mitigation Action Facility

Die Mitigation Action Facility wird weiterhin jährliche wettbewerbsorientierte Calls starten, die es den Partnerländern oder den von ihnen beauftragten Organisationen ermöglichen, Fördermittel zu beantragen. Im Rahmen eines umfassenden Bewertungsverfahrens werden die ehrgeizigsten und tragfähigsten Klimaschutzprojekte für eine Unterstützung ausgewählt. Die auf Zuschüssen basierenden Fördermittel der Mitigation Action Facility werden für eine Kombination aus technischen Hilfsmaßnahmen und finanzieller Kooperation eingesetzt. Das Ziel der finanziellen Kooperation besteht darin, marktbasierte, nachhaltige und skalierbare Finanzierungsmechanismen zu entwickeln und anzubieten, um Investitionen in Technologien und Praktiken zu mobilisieren, die zu einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) führen.

Emissionsarmer Reis in Thailand
Emissionsarmer Reis in Thailand

Die Unterstützung der Mitigation Action Facility in Form von technischer Hilfe dient nicht nur als Katalysator für Investitionen, sondern stärkt auch Kapazitäten und löst Verhaltensänderungen aus. Diese sollen zu sektorweiten Veränderungen führen, um die Lebensgrundlagen zu verbessern und andere positive Zusatzeffekte zu schaffen – ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Seit 2012 ist das Portfolio auf 47 Projekte in 33 Ländern mit einem Fördervolumen von insgesamt 668 Millionen Euro angewachsen (Stand Februar 2023).

Kohlenstoffarmer Kaffee in Costa Rica
Kohlenstoffarmer Kaffee in Costa Rica

Als wertvolle Wissens- und Lernplattform erweitert die Mitigation Action Facility ihre Reichweite und sorgt für die Verbreitung der aus der Überwachung und Evaluierung gewonnenen Erkenntnisse. Darüber hinaus ist sie bestrebt, eine Ausrichtung auf die aktuellsten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zum Thema Klimawandel zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für die Breakthrough Agenda-Berichte.

33

Länder mit MAF-Projekten

Um die Zusammenarbeit innerhalb der Klimaschutzgemeinschaft zu fördern, unterstützt die Mitigation Action Facility die Maßnahmen der NDC-Partnerschaft (NDCP) und ermutigt Projektverantwortliche dazu, auf den in den Plänen der NDC-Partnerschaft festgelegten Zielen und anderen Prozessen der Länderbeteiligung aufzubauen. In einem weiteren Sinne trägt die Mitigation Action Facility zu dem globalen Dialog bei, wie eine internationale Klimafinanzierung dazu eingesetzt werden kann, den transformativen Wandel hin zu einer nachhaltigen kohlenstoffneutralen Entwicklung zu beschleunigen. Im Rahmen der Zielsetzung, einen nachhaltigen Zusatznutzen zu schaffen, soll die Mitigation Action Facility neben anderen Effekten auch die Geschlechtergerechtigkeit im Klimaschutz voranbringen.

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