Nachhaltige Energien, Unternehmertum und Entwicklung im ländlichen Kaschmir (SEED Himalaya)

Die Lebensgrundlage der Bevölkerung im indischen Himalaya ist durch den Klimawandel bedroht, da sich wechselnde Niederschlagsmuster und häufigere Extremwetterereignisse sowohl auf die Landwirtschaft als auch die Energie- und Wasserversorgung negativ auswirken. Dies führt zu wirtschaftlichem Stress, Armut und eingeschränkten Beschäftigungsmöglichkeiten, vor allem für Jugendliche und Frauen. SEED Himalaya unterstützt Himalaya-Gemeinden in Jammu und Kaschmir und Uttarakhand hin zu ökologisch widerstandsfähigen und wirtschaftlich leistungsfähigen Gemeinschaften Dies geschieht durch gemeinschaftsbasierte, dezentrale Energie- und Wasserinfrastrukturen sowie durch lokale Wertschöpfung. Integrative Bottom-up-Entwicklungspläne, die grüne Infrastruktur und sozioökonomische Strukturen umfassen, sind auf lokale Ressourcen, Kompetenzen und Bedürfnisse zugeschnitten, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten und die Übertragung des Ansatzes auf andere Himalaya-Gemeinden zu ermöglichen.

Projektdaten

Länder
Indien
IKI Förderung
749.167,68 €
Laufzeit
09/2022 bis 08/2025
Status
laufend
Durchführungs -organisation
Technical University of Munich (TUM)
Durchführungspartner
  • Aseem Foundation
  • BAIF Research Development Foundation
  • Indian Institute of Technology Bombay

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • In der ersten Projektphase wurden alle 114 Haushalte von Jabri an eine zuverlässige Basisstromversorgung angeschlossen. Zu diesem Zweck wurden 9 Cluster mit jeweils 10-15 benachbarten Haushalten gebildet. In jedem dieser Cluster wurde ein Mikronetz installiert, das aus drei PV-Solarmodulen (insgesamt 975 W), zwei Batterien (insgesamt 4,8 kWh) und einem Wechselrichter (1,5 kW) besteht. Jeder Haushalt wurde über einen Leistungsbegrenzer an das Mikronetz seines Clusters angeschlossen und erhielt 2 Glühbirnen (je 9 W) und ein Handy-Ladegerät, um den elektrischen Grundbedarf zu decken. Der Strombegrenzer begrenzt den maximalen Stromverbrauch auf 50 W pro Haushalt, um einen übermäßigen Verbrauch einzelner Haushalte zu vermeiden und eine gerechte Verteilung des Stroms zu gewährleisten. Die Einrichtung der Infrastruktur war in einen partizipativen Prozess eingebettet. Es wurden mehrere Treffen, Workshops und Umfragen mit den Gemeindemitgliedern von Jabri und ihren Führern sowie mit regionalen Interessengruppen von Jammu und Kaschmir durchgeführt. Die Rückmeldungen zur Grundversorgung, ihrer Zuverlässigkeit und ihren Auswirkungen waren sehr positiv, z. B. die positiven Auswirkungen für die Frauen durch die Beleuchtung in der Küche und für die Kinder, die vor allem in den Wintermonaten nach Sonnenuntergang ihre Schularbeiten erledigen können.
  • Die zweite Projektphase konnte jedoch nicht wie ursprünglich geplant in Jabri durchgeführt werden, da es aufgrund seiner Lage nur eingeschränkt zugänglich ist. Nichtsdestotrotz hat der lokale Durchführungspartner Aseem Foundation seine Präsenz in Jabri fortgesetzt und die erste Projektphase in anderen schwer erreichbaren Gemeinden in Kaschmir repliziert.
  • Im Jahr 2024 wurde die Eignung von 21 vollständig zugänglichen Gemeinden im Distrikt Champawat (Uttarakhand) als neuer Projektstandort für die zweite Phase durch den neuen Durchführungspartner BAIF untersucht. Nach zusätzlichen Workshops zur Einbindung der Gemeinden wurde die Gemeinde Simalta ausgewählt und gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern ein Entwicklungsplan erstellt, der auf ihren Bedürfnissen nach einer zuverlässigen Stromversorgung, verbesserter Wasserversorgung in der Landwirtschaft, Wertschöpfung in der Landwirtschaft und sauberer Trinkwasserversorgung basiert.
  • Im letzten Projektjahr wird ein demokratisch gewähltes Dorfentwicklungskomitee eine neu installierte Infrastruktur für die Strom- und Wasserversorgung verwalten und betreiben. Diese besteht aus einem Mikronetz, das Photovoltaik und Batteriespeicher kombiniert, zwei Solarwasserpumpen, die mehr als 30 Landwirt*innen versorgen soll, einer Wasseraufbereitungsanlage, einer Kühlanlage für landwirtschaftliche Erzeugnisse und einer E-Rikscha für den Transport von Trinkwasser und landwirtschaftlichen Erzeugnissen innerhalb der Gemeinde. Darüber hinaus wird eine Frauenselbsthilfegruppe ein Kleinstunternehmen grünen, verwalten und betreiben, die landwirtschaftliche Erzeugnisse für hochpreisige Märkte verarbeitet. Schließlich werden die Auswirkungen und die Nachhaltigkeit des Gemeindeentwicklungsplans analysiert.

 

Letzte Aktualisierung:
03/2025

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