Entwicklung der Biodiversitätsökonomie in ausgewählten Landschaften Namibias
70 Prozent der namibischen Bevölkerung sind von den natürlichen Ressourcen zum Lebensunterhalt abhängig. Allerdings stehen Biodiversität und Schutzgebiete durch Bevölkerungswachstum, nicht nachhaltige Landwirtschaftsmethoden und Klimawandel zunehmend unter Druck. Das Projekt baut auf Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz auf. Die Schutzgebiete in Namibia bedecken mehr als 40 Prozent der Landfläche. Sie sind jedoch fragmentiert und es fehlt an Koordinierung zwischen den einzelnen Schutzgebietstypen und an Finanzierung. Das Projekt wandelt sie in ein System gut koordinierter Landschaften um und gibt ihnen über eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung einen Schutzwert. Der Fokus liegt auf Sektoren wie dem Tourismus, die direkt vom Erhalt der Biodiversität abhängen. Auf nationaler Ebene fördert das Projekt die Institutionalisierung des Ansatzes der Biodiversitätsökonomie, um eine breitenwirksame Umsetzung und ihre Finanzierung zu ermöglichen.
- Länder
- Namibia
- IKI Förderung
- 5.000.000,00 €
- Laufzeit
- 08/2019 bis 07/2024
- Status
- abgeschlossen
- Durchführungs -organisation
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
- Politischer Partner
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- Ministry of Environment, Forestry and Tourism - Namibia
- Durchführungspartner
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- Ministry of Environment, Forestry and Tourism - Namibia
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Vertreter des namibischen Parlaments, der Ministerien, der lokalen Gemeinden und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) nahmen an einer Informationsreise teil, um zu erfahren, welche Vorteile das Geopark-Konzept für Brandberg den lokalen Gemeinden bringen kann. Es wurde eine Bewertung vorgenommen, wie die Wirtschaft der biologischen Vielfalt in das namibische Geopark-Konzept integriert werden kann.
- Pohamba Penomwenyo Shifeta, Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, hat seine Unterstützung für die Ausweisung des Brandbergs als Geopark und für die Förderung des nationalen Tourismus zum Ausdruck gebracht.
- Auf Initiative des World Wide Fund for Nature, der GIZ und der Integrierten Ländlichen Entwicklung und des Naturschutzes wurde das vom Legacy Landscape Fund (LLF) genehmigte Projekt der sogenannten "ewigen Finanzierung" auf 50 Mio. USD über einen Zeitraum von 50 Jahren aufgestockt, wobei das OPP im Mittelpunkt steht. Die LLF-Mittel stellen eine entscheidende und ungewöhnlich langfristige Finanzierung dar.
- Für Geopark und OPP wird ein Routen- und Wegekonzept umgesetzt, das den nachhaltigen touristischen Zugang zu den Landschaften verbessert und gleichzeitig durch die Bereitstellung von Dienstleistungen lokale Arbeitsplätze schafft.
- 45 Mitglieder der Conservancy wurden wiederholt in der nachhaltigen Teufelskrallenernte nach dem Standard der Good Agricultural Collection Practices (GACP)+ geschult.
- 20 Gemeindemitglieder, die in der Herstellung von innovativem Kunsthandwerk geschult wurden, stellten ihre Produkte in einer Kunsthandwerksausstellung aus.
- 32 Gemeindemitglieder wurden im Führen von Touren, in der Durchführung ethischer Elefantenbeobachtungen und in Englisch geschult.
- 20 Mitglieder der Herero-Gemeinschaft werden beim Aufbau des ersten lebenden Herero-Museums in Namibia unterstützt.
- Der Aufbau der Lieferkette für Bio-Frischprodukte schreitet voran, wobei Namibian Wildlife Resorts als Kunde gewonnen werden konnte. 18 lokale Bauern wurden in biologischer Landwirtschaft geschult.
- 8 Campingplätze werden dabei unterstützt, ihr Geschäft auszubauen oder neu zu starten, einschließlich Infrastruktur, Finanzmanagement, Bewirtung, Beschilderung und Marketing. Sie fungieren als Knotenpunkte der Landschafts- und Biodiversitätswirtschaft. - Gemeinschaftliche Wildhüter aus den Naturschutzgebieten werden befähigt, das Management der OPP-Landschaft zu verbessern.
- Für die im Rahmen des OPP identifizierten Camping- und Hütten-Standorte wurden mehrere Tourismusinvestoren gewonnen. Ein Joint Venture zwischen Ehi-Rovipuka und einem Tourismusunternehmen wurde ermöglicht.
- Digitale Anwendungen haben Potenzial für Wertschöpfungsketten im Bereich der biologischen Vielfalt. Vier Venture-Teams, bestehend aus Unternehmern und Unternehmen aus Namibia, anderen afrikanischen Ländern und Europa, haben auf Biodiversität basierende digitale Geschäftsmodelle entwickelt und bereiten sich auf den Markteintritt vor, darunter Spherie, die ihr neues Produkt Skytrip auf der ITB Berlin vorstellten.
- In Zusammenarbeit mit der Namibian University of Science and Technology und der United Nations University for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources wurden zwei Kurse über Ökosystemleistungen für Studenten angeboten.
- Unter maßgeblicher Mitwirkung des Projekts wurde der Ansatz der Biodiversitätsökonomie in der nationalen Bioökonomie-Strategie verankert.
Letzte Aktualisierung:
03/2025
Relationen zum Projekt
Legende:
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