Communities of Practice als Treiber einer Bottom-up-Energiewende in Nigeria

Übergeordnetes Projektziel war der Aufbau einer klimafreundlichen Energieversorgung durch dezentrale Erneuerbare Energien (DEE) in Nigeria bis 2030. Um dies bedarfsgerecht zu gestalten, muss die Zivilgesellschaft eine treibende Rolle spielen. Das Projekt hat beispielhafte zivilgesellschaftliche Keimzellen („Communities of Practice“) geschaffen und diese zu der Planung und Implementierung von DEE-Projekten befähigt (lokale Ebene). Darauf aufbauend arbeitete es transdisziplinär an der Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für lokale dezentrale EE-Projekte (nationale Ebene). Abschließend diente der Aufbau einer internetbasierten Plattform dazu, die Wirkung der lokalen Projekte zu überprüfen und erlaubte eine Extrapolation in Nigeria und Subsahara Afrika (regionale Ebene). So ist die Zivilgesellschaft in der Lage selbstständig DEE zu implementieren und einen signifikanten Beitrag zu dem Erreichen klimapolitischer Ziele zu leisten.

Projektdaten

Länder
Nigeria
IKI Förderung
645.730,39 €
Laufzeit
11/2021 bis 12/2024
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Reiner Lemoine Institut gGmbH
Durchführungspartner
  • Clean Technology Hub

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • Von den zehn besuchten Gemeinden in fünf verschiedenen geopolitischen Zonen Nigerias wurden fünf "Communities of Practice" für weitere Projektaktivitäten durch den Durchführungspartner ausgewählt.
  • Im Folgenden finden Sie eine Liste der Gemeinden, die als "Community of Practice" ausgewählt wurden: Ebute Ipare im Bundesstaat Ondo; Ezere im Bundesstaat Enugu; Usungwe im Bundesstaat Kogi; Eugbuniwe, Okpanam im Bundesstaat Delta; Unguwar Kure im Bundesstaat Kano.
  • Die meisten Gemeinden verfügen nur über wenige öffentliche Einrichtungen, zu denen in der Regel eine Grundschule, ein grundlegendes Gesundheitszentrum und Gotteshäuser gehören. In einigen Gemeinden gibt es einen kleinen Markt, und die Bevölkerung ist hauptsächlich in der Landwirtschaft oder Fischerei tätig. Die Bevölkerungszahl schwankt zwischen ca. 500 und 1000 Haushalten. Die meisten Gemeinden haben keinen Zugang zu Elektrizität, da die Energieinfrastruktur entweder defekt oder nicht vorhanden ist. Dieselgeneratoren oder Batterieladestationen werden betrieben, um die wenigen Stromdienste zu gewährleisten.
  • In jeder der Gemeinden wurden quantitative Erhebungen durchgeführt, um ein gutes Verständnis der sozioökonomischen und kulturellen Situation zu erlangen und um Schätzungen des Strombedarfs abzuleiten. Das Projektteam befragte Haushalte, Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Gesundheitszentren. Außerdem wurden qualitative Interviews mit wichtigen Interessengruppen wie den Dorfvorstehern und Verbänden geführt.
  • Die Gemeinden gaben an, dass die größten Herausforderungen für gemeindegetragene Projekte der fehlende Zugang zu Finanzmitteln und die komplizierten politischen Vorschriften sind.
  • Das Projektteam hat eine Toolbox entwickelt (zugänglich unter community-minigrid.ng), die es den Gemeinden ermöglicht, ihre eigenen Vormachbarkeitsstudien für ein Elektrifizierungsprojekt durchzuführen: Die Toolbox enthält eine Strombedarfsabschätzung, eine Stromangebotsoptimierung, Empfehlungen für geeignete Geschäftsmodelle und finanzielle Berechnungen für die gesamte Projektlaufzeit. Die Nutzer können die Ergebnisse des Tools in Form eines Word-Dokuments verwenden, um sich an relevante Interessengruppen und Projektentwickler zu wenden und die Umsetzung von Mini-Grid-projekten in ihren Gemeinden voranzutreiben.
  • Zusätzlich wird ein Policy Brief veröffentlicht, der die rechtlichen Hindernisse für gemeindezentrierte Mini-Grid-Projekte beschreibt und die Möglichkeiten sowie das vorhandene Potenzial detailliert aufzeigt. Es werden Gespräche mit Projektentwicklern, Finanzierungsinstitutionen und anderen potenziellen Umsetzungspartnern geführt, die bereit sind, die Umsetzung von Kleinststromnetzen nach Abschluss des Projekts fortzusetzen.

Letzte Aktualisierung:
03/2025

Legende:

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Meldungen zum Projekt

Eine Gruppe von etwa 25 Personen, die lächelnd vor einem Gebäude posieren. Die Gruppe umfasst Männer und Frauen, die traditionelle nigerianische Kleidung, westliche Kleidung und Kopftücher tragen. Einige Personen sitzen auf der Treppe, während die Mehrheit steht. Im Hintergrund sind Pflanzen und ein Eingang sichtbar.
02.07.2024

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