Das IKI-Jahr 2022 in Zahlen

Bilanz des Jahres 2022: Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) erreichte trotz der Neustruktuierung wieder ihre ambitionierten Ziele. Ein Überblick über die wichtigsten Zahlen des Jahres. 

Das Jahr 2022 war für die IKI ein Jahr der Transformation. Trotz der Anstrengungen, die solch ein Prozess bedarf, schöpfte die IKI ihren Haushaltsansatz in Höhe von 677 Millionen Euro beinahe voll aus: Die Ausgaben für laufende und neue Projekte lagen bei 675 Millionen Euro. Für Förderungen im Jahr 2022 und geplante Ausgaben in den Folgejahren wurden 736 Millionen Euro zugesagt. Darin enthalten sind auch Einzahlungen in internationale Klima- und Biodiversitätsfonds sowie Zusagen für die IKI Medium Grants, für die IKI Small Grants und für die Mitigation Action Facility (frühere NAMA-Fazilität).

Haushaltsansätze für die IKI 2008-2022

Datenquelle: Bunderegierung
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Förderzusagen 2022 nach Förderbereichen

Die Zusagen verteilen sich auf folgende Bereiche (Rundungsdifferenzen möglich):

440 Millionen Euro: „Minderung von Treibhausgasen“,

111 Millionen Euro: „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“,

24 Millionen Euro: „Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken, mit Schwerpunkt auf Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD+)“,

151 Millionen Euro: „Schutz der biologischen Vielfalt“

10 Millionen Euro: Unterstützungsvorhaben und Projektträgerkosten

Dabei ist zu beachten, dass alle Fördermittel der IKI ausschließlich den deutschen Finanzzusagen für Treibhausgasminderung und Klimafolgenanpassung zugerechnet werden. Förderungen der beiden entsprechenden IKI-Förderbereiche werden jeweils zu 100 Prozent auf die jeweiligen Finanzzusagen angerechnet. Die anderen Förderbereiche werden auf die beiden Zusagenkategorien aufgeteilt.

Datenquelle: IKI

Förderzusagen 2022 nach Regionen

Datenquelle: IKI

Die Zusagen verteilen sich folgendermaßen auf die Regionen (Rundungsmöglichkeiten möglich)

  • Global: 423 Millionen Euro
  • Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, Türkei: 23 Millionen Euro
  • Süd- und Südostasien, Pazifik (Asien): 132 Millionen Euro
  • Afrika südlich der Sahara (Afrika): 67 Millionen Euro
  • Mittel- und Lateinamerika, Karibik: 75 Millionen Euro
  • MENA: 6 Millionen Euro

Calls des Jahres 2022 im Überblick

Die IKI unterstützt ihre Partnerländer über zwei Ansätze. Dies sind zum einen die thematischen Ideenwettbewerbe, zu denen die großvolumigen Themencalls und die beiden Kleinprojekteprogramme IKI Small Grants und IKI Medium Grants gehören. Zum anderen arbeitet die IKI gezielt bilateral mit 14 Schwerpunktländern zusammen. Ein Teil dieser Zusammenarbeit sind die ebenfalls großvolumigen Ländercalls, bei denen in sehr enger Abstimmung mit der Partnerregierung für jeweils zwei vordringliche Themenbereiche Projekte über einen Ideenwettbewerb ausgewählt werden.

Der Wettbewerbscharakter der Förderverfahren und die Einbeziehung nichtstaatlicher Durchführungsorganisationen sind wesentliche Merkmale der IKI, die sie von der klassischen Entwicklungszusammenarbeit unterscheiden. IKI-Mittel fließen auch nicht an Regierungsinstitutionen der Partnerländer (weitere Informationen über die IKI-Förderphilosphie).

Im Jahr 2022 startete die IKI drei neue Ideenwettbewerbe, mit einem Gesamtvolumen von fast 300 Millionen Euro. Für Detailinformationen klicken Sie einfach auf den entsprechenden Call.

Vor 2022 beendete Calls

Neben den neuen Ideenwettbewerben wurden auch bereits vorher gestartete Calls weiter vorangetrieben.

Im Jahr 2022 starteten 25 neue Projekte sowie 9 weitere Vorbereitungsphasen, die in früheren Themen- und Ländercalls ausgewählt wurden.  Eine Vorbereitungsphase dient dazu, die Projektidee gemeinsam mit dem Konsortium und den politischen Partner*innen optimal auf die Situation vor Ort auszurichten. Weitere Ziele der Vorbereitungsphase sind der Aufbau eines Netzwerks mit relevanten Akteur*innen sowie die Stärkung der Zusammenarbeit innerhalb des Konsortiums, um optimal auf die Durchführung des Projektes vorbereitet zu sein. 

Im Rahmen der IKI Medium Grants starteten 10 neuen Projekte, von denen jeweils die Hälfte den Förderbereichen „Minderung der Treibhausgasemissionen“ und „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ fallen. Insgesamt wurden von den IKI Medium Grants bisher 20 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von rund 14 Millionen Euro gefördert.

125

IKI-Projekte

startete die IKI im Jahr 2022. 
 

395

IKI-Projekte

befanden sich zum Ende des Jahres 2022 in der Durchführung. 

Bei den IKI Small Grants wurden 40 Projekte in der Komponente „International Calls“ aus dem zweiten und dritten Call und 4 Projekte in der Komponente „Funding Institutions“ bewilligt. Davon fallen 11 in den Förderbereich „Minderung der Treibhausgasemissionen“, 13 in den Bereich „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“, 5 Projekte in den Bereich „Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken, mit Schwerpunkt auf Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD+)“ und 11 Projekte auf den Bereich „Schutz der biologischen Vielfalt“. Im Jahr 2022 wurden zudem 6 Projekte offiziell beendet, bei 5 weiteren erfolgt die Prüfung der Schlussberichte im Jahr 2023.

Fünf der sechs in der Komponente „Funding Institutions“ ausgewählten Förderinstitutionen haben bis zum Ende 2022 mit der Umsetzung ihrer Projekte begonnen. Der „Nationale Klima- und Umweltfonds“ (FNEC) in Benin führte einen Ideenwettbewerb durch und wählte aus 39 eingegangenen Projektvorschlägen kleiner nationaler NGOs 5 aus, die sich aktuell in der Umsetzung befinden. Auch die Okavango River Basin Water Commission (OKACOM) wählte erste Durchführungs­organisationen aus, die in Angola, Namibia und Botswana Projekte zur Förderung angepasster kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Fischerei umsetzen. Weitere Förderprogramme unterstützen beispielsweise kleine und mittlere Unternehmen in Zentral- und Südasien bei der Entwicklung von klimafreundlichen Geschäftsmodellen oder Schulen in Ecuador bei ihren Umweltbildungsprojekten.

Ein zentrales Element dieser Förderung ist neben der Finanzierung der jeweiligen Förderprogramme auch die Stärkung der Förderinstitutionen in ihren Fähigkeiten, diese Förderprogramme nach internationalen Standards umzusetzen. So unterstützen die IKI Small Grants etwa die Nationale Entwicklungsbank von Botswana bei der Entwicklung und internen Umsetzung einer Gender-Policy, was auch eine Grundvoraussetzung für eine Akkreditierung beim Green Climate Funds (GCF) ist. Bis Ende 2022 wurden bei den IKI Small Grants 62 Projekte in der Komponente „International Calls“ und 5 Projekte in der Komponente „Funding Institutions“ bewilligt. Die Gesamtfördersumme beträgt rund 10 Millionen Euro.

Im Jahr 2022 startete die IKI 125 neue Projekte. Neben den aus den Calls hervorgehenden Projekten sind dies darüber hinaus auch Barmittel-Projekte, über die die IKI beispielsweise einen Beitrag zu bestehenden internationale Fonds oder Förderprogrammen leistet. 44 Projekte beendeten ihre Arbeit, sodass sich zum Ende des Berichtszeitraumes 395 in der Durchführung befanden.

Noch Vieles mehr …

Um das Klima und die biologische Vielfalt effektiv und nachhaltig zu schützen, reicht es nicht aus, Fördermittel auszuschütten. Der Wettbewerbscharakter der IKI sorgt dafür, dass nur hochwertige Projektvorschläge umgesetzt werden. Dafür wurden im Jahr 2022 in allen IKI-Calls 620 Skizzen durch die ZUG und die GIZ sowie die IKI-Ministerien geprüft. Darüber hinaus prüft die IKI in einem mehrstufigen Prozess die rechtmäßige Verwendung der Fördermittel sowie den fachlichen Projektfortschritt. Im Jahr 2022 wurden deshalb 272 Zwischenberichte und Zwischennachweise sowie 44 Schlussberichte und Verwendungsnachweise geprüft.

Um aus den bisherigen Projekten zu lernen und festzustellen, ob sich Projekte auf einem guten Weg befinden, ihre Ziele zu erreichen, führt die IKI Abschlussreviews, Zwischenevaluierungen und für ausgewählte Projekte mit hohem Lern- oder Skalierungspotenzial zudem begleitende Wissensevaluierungen durch.

272

Zwischenberichte und Zwischennachweise

wurden durch das IKI Office im Jahr 2022 geprüft.

620

eingereichte Projektskizzen

wurden durch die ZUG und die GIZ im Jahr 2022 geprüft.

Bisher wurden IKI-Projekte im Rahmen von drei Evaluierungszyklen rückblickend evaluiert. Seit Herbst 2021 untersucht der dritte IKI-Evaluierungszyklus diesbezüglich alle Projekte, die zwischen 2020 und 2024 enden, jeweils etwa sechs bis zwölf Monate nach ihrem Abschluss. Nach der Reform der IKI im Jahr 2017 hin zu mehr großvolumigen Projekten wurde die rückblickende Evaluierung von Einzelprojekten um Zwischenevaluierungen im Projektverlauf ergänzt. Diese Zwischenevaluierungen untersuchen sowohl standardisierte Evaluierungskriterien als auch projektspezifische Lernfragen und unterstützen somit die operative und strategische Projekt- und Programmsteuerung.

Im Jahr 2022 wurden die Clusterauswertung der Einzelprojektevaluierungen des 2. IKI-Evaluierungszyklus, 25 Abschlussreviews im Rahmen des 3. IKI-Evaluierungszyklus und 3 Zwischenevaluierungen/Mid-Term-Evaluierungen (MTEs) durchgeführt.  

IKI-Jahresbericht 2022

Dieser Beitrag ist Teil des IKI-Jahresberichts 2022. Erfahren Sie mehr über das IKI-Jahr 2022 …

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