16.02.2022

Winterkalte Wüsten von Turan als UNESCO-Weltnaturerbe nominiert

Eindrücke aus den winterkalten Wüsten von Turan: Durch Austrocknen des Aralsees enstand die Wüste Aralkum.

Die IKI unterstützt die Nominierung der winterkalten Wüsten von Turan zum Weltnaturerbe. Die Wüsten spielen eine wichtige Rolle für den Schutz von Klima und Artenvielfalt in der Region.

Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan haben Ende Januar 2022 beim Welterbekomitee der UNESCO in Paris beantragt, die „winterkalten Wüsten von Turan“ in die Weltnaturerbe-Liste aufzunehmen. Das Gebiet umfasst sieben Schutzgebiete in allen drei Ländern. 

Die winterkalten Wüsten der gemäßigten Zone zeichnen sich durch extreme Klimabedingungen und eine einzigartige Artenvielfalt aus. Flora und Fauna dieser Wüsten sind an extreme Trockenheit und Hitze im Sommer sowie extreme Kälte im Winter angepasst. 

Die winterkalten Wüsten Turans spielen eine wichtige Rolle für den Schutz von Klima und Artenvielfalt in der Region. Unterstützt wird die Nominierung als Weltnaturerbe daher von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das IKI-Projekt Central Asian Desert Initiative (CADI) begleitet den Prozess wissenschaftlich und organisatorisch. 

Wertvolle Ökosysteme: CO2-Speicher, Lebensraum für bedrohte Arten und jüngste Wüste der Welt

Kasachstan hat das Staatliche Naturreservat Barsakelmes im Gebiet Aral und den Nationalpark Altyn-Emel im Gebiet Almaty nominiert. Usbekistan schlägt unter anderem den Nationalpark Süd-Ustjurt vor, Turkmenistan die Naturreservate Repetek und Gaplangyr. 

Weltbekannt sind beispielsweise die Saxaul-Wälder, die als CO2-Senken einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. 

Weltweit einzigartig ist auch die Entwicklung, die derzeit im Naturreservat Barsakelmes beobachtetet werden kann: Die Neubesiedlung des ausgetrockneten Bodens des Aralsees durch Flora und Fauna lässt hier die jüngste Wüste der Welt, die Aralkum-Wüste, entstehen.

Zudem sind die winterkalten Wüsten ein einzigartiger Lebensraum für bedrohte Tierarten. Sie sind eines der wenigen Gebiete auf der Welt, in dem große Huftiere wie Kulan, Kropfgazelle, Saiga-Antilope und Urial jährlich wandern.

Der weitere Prozess: Welterbekomitee entscheidet im Jahr 2023

Vom eingereichten Antrag bis zur möglichen Eintragung der „winterkalten Wüsten von Turan“ in die Weltnaturerbe-Liste wird noch einige Zeit vergehen. Im Rahmen des weiteren Prozesses ist unter anderem eine Evaluierung durch die Weltnaturschutzunion IUCN vorgesehen, bei der sich Expertinnen und Experten die nominierten Gebiete vor Ort ansehen. 

Die Entscheidung wird 2023 auf der 46. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees veröffentlicht werden.

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Video CADI UNESCO Weltnaturerbe Thubnail

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