30.09.2014

Weltweit erste Karte zur Verbreitung von globalen Graslandökosystemen

Graslandschaft mit Bäumen
Graslandschaft in Brasilien; Foto: WWF/Juan Pratgin

Ein IKI-Projekt erstellte die erste Karte zur geographischen Verteilung von 49 verschiedenen Graslandtypen weltweit und liefert eine wichtige Basis für deren Schutz.

Graslandschaften sind wichtige Ökosysteme, die eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, beispielsweise als Weideland, Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten oder als Kohlenstoffspeicher. Ein Projekt der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) erstellte nun die erste Karte zur geographischen Verteilung von Graslandtypen, die zirka 75 Prozent aller Graslandflächen weltweit umfassen. Sie verbindet die Informationen aus der International Vegetation Classification (IVC) mit der Karte der Terrestrial Ecoregions of the World (TEOW). Damit einher ging auch die Ausarbeitung einer globalen Definition von natürlichem und semi-natürlichem Grasland.

Seit 2010 fördert das Bundesumweltministerium (BMUB) in Brasilien, Indonesien und Kolumbien das Projekt "Nachhaltige Landnutzung für Biomasseproduktion", umgesetzt durch den WWF. Es entwickelt neue Methoden für eine klima-, sozial- und umweltverträgliche Landnutzung unter Berücksichtigung der Anforderungen der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien (EU RED) für die nachhaltige Produktion von flüssiger Biomasse und Biokraftstoffen. Unter anderem identifiziert das Projekt ökologisch wertvolle Gebiete sowie für den Klimaschutz relevante Ökosysteme, wie etwa grosse zusammenhängende Wälder, oder Flächen mit hoher biologischer Vielfalt, und stellt diese kartographisch dar.

Die neue globale Graslandkarte soll Schutzstrategien für Grasland-Ökosysteme befördern und als Grundlage für Entscheidungsprozesse von Politikern und Landeignern dienen. Mit Hilfe der Karte können sie Gebiete leichter bewerten und zum Beispiel über deren Schutz oder die Umwandlung in Plantagen entscheiden. Im Rahmen von EU RED, die den Schutz von Grasland mit hoher biologischer Vielfalt mit einbezieht, liefert sie zudem eine fundierte Grundlage, um Importe von Rohstoffen für Biokraftstoffe in die EU zu regeln. Auf Basis der Karte können ausserdem Veränderungen in der weltweiten Ausbreitung sowie der biologischen Vielfalt von Graslandökosystemen beobachtet, und deren Umwandlung in landwirtschaftliche Anbauflächen besser sichtbar gemacht werden.

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