Wegbereiter für Klimaschutzmaßnahmen
Das IKI-Projekt TRANSfer arbeitet weltweit, um Maßnahmen im Bereich klimafreundlicher Verkehr zu unterstützen.
Auf den Philippinen werden alte Minibusse durch neue, klimafreundlichere Fahrzeuge ersetzt, in Peru wird ein nationales Investitionsförderprogramm für Nachhaltigen Stadtverkehr eingerichtet und in Kolumbien eine neue Radverkehrsinfrastruktur gefördert. Das sind nur drei Beispiele der Aktivitäten des seit 2010 (in mehreren Phasen) laufenden Projekts „Transfer klimafreundlicher Transporttechnologien und -Maßnahmen (TRANSfer)“.
TRANSfer unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer dabei, sich verstärkt für klimafreundlichen Verkehr zu engagieren und motiviert internationale Geber vermehrt in diesen Bereich zu investieren. Denn Verkehr verursacht weltweit etwa ein Viertel der energiebedingten CO2-Emissionen. Um das in Paris vereinbarte Übereinkommen zu erreichen und die globale Erwärmung auf zwei Grad zu beschränken, sind eine Verkehrswende und weitgehende Dekarbonisierung des Verkehrs notwendig. TRANSfer wird im Rahmen der internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanziert..
In der Vergangenheit hat TRANSfer bereits zahlreiche Programmansätze erfolgreich umsetzen können. So wurde die indonesische Regierung bei der Umsetz- und Finanzierbarkeit eines neuen Stadtverkehrsprogramms („NAMA SUTRI“) beraten. Jetzt stehen dem Programm 14 Millionen Euro internationale Klimafinanzierung und 17 Millionen Euro der indonesischen Regierung zur Verfügung. In Kolumbien wird derweil mit fachlicher und finanzieller Unterstützung ein LKW-Abwrackprogramm über einen großen kolumbianischen Fonds in Höhe von 600 Millionen US-Dollar umgesetzt. Darüber hinaus initiierte TRANSfer mit weiteren Partnern wie der französischen Entwicklungsagentur AfD die Multigeberinitiative „Mobilise Your City“ (MYC). Sie ist eine Initiative des „UNFCCC Marrakech Partnership for Global Climate Action“, die auf klimafreundlichen Stadtverkehr in 100 Städten in 20 Ländern abzielt und internationalen Geldgebern die Möglichkeit gibt, in die NDC-Umsetzung im Verkehr zu investieren. Ferner fördert TRANSfer den Erfahrungsaustausch zwischen den Partnerländern auf Veranstaltungen, beispielsweise durch die jährliche Transport and Climate Change Week in Berlin.
Zur Zeit arbeitet TRANSfer unter anderem an folgenden Projekten auf den Philippinen, in Peru und in Kolumbien:
Philippinen: TRANSfer hat maßgeblich zur Konzipierung eines Reformprogramms zur Modernisierung des straßengebundenen Nahverkehrs auf den Philippinen beigetragen. Teil der Modernisierung sind regulative Eingriffe in den Markt mit Fokus auf Flotten- und Routenkonsolidierung, Flottenerneuerung, Professionalisierung des Betriebs und finanzielle Nachhaltigkeit. Die Regierung stellt für die Pilotphase bis 2018 rund 60 Millionen Euro bereit. In den nächsten sechs Jahren sollen dann im Zuge der Flottenerneuerung landesweit ca. 220.000 zu Minibussen umgebaute Militärjeeps, so genannte Jeepneys durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. Bei der Finanzierung hat der Privatsektor einen großen Anteil. Allein in Metro Manila wird das Maßnahmenpaket jährlich fast eine MtCO2 einsparen.
Peru: Aus TRANSfer heraus entstand das so genannte NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Action) „TRANSPerú“. Das ist ein Maßnahmenbündel im Bereich Stadtverkehr, dessen Umsetzung von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der Kreditanstalt für Wideraufbau (KFW) sowie weiteren Akteuren begleitet wird. Zusammen werden insgesamt 110 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe eines nationalen Investitionsförderprogramms sollen mittelgroße Städte bei den erforderlichen Investitionen sowie der Planung von nachhaltigerem Stadtverkehr unterstützt werden. Hierfür hat auch die peruanische Regierung eine Summe in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro in den peruanischen Haushalt aufgenommen.
Kolumbien: Das kolumbianische Umweltministerium führt in seiner neuen Klimastrategie das durch TRANSfer unterstützte NAMA „TAnDem“ (NAMA de Transporte Activo y Gestión de la Demanda) explizit als Teil seiner Strategie zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor an. In den 17 wichtigsten Städten Kolumbiens soll eine Radverkehrsinfrastruktur aufgebaut und Anreize zum Stehenlassen des Autos gesetzt werden. In der Pilotphase werden derzeit in den Städten Ibagué und Pereira lokale Arbeitsgruppen eingerichtet und Trainings und Online-Kurse zu den Themen Parkraummanagement oder technische und finanzielle Strukturierung von Fahrradausleihsystemen angeboten. In Ibagué wird derzeit ein Mobilitätsmasterplan erstellt, unter anderm mit Hilfe einer Handy-App, die in Kooperation mit dem deutschen Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) entwickelt wurde, Weiterhin ist für dieses Jahr eine Schulung zum Aufbau von Radverkehrsinfrastruktur und die pilothafte Umgestaltung von Kreuzungen mit hohen Unfallzahlen vorgesehen. NAMA TAnDem wird bis 2030 zu einer THG-Minderung im Verkehrssektor von rund 1% der Gesamtemissionen Kolumbiens im Verkehrssektor beitragen.
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