30.11.2021

Urbaner Klimaschutz: Ein Jahr Gap Fund

Die Stadt Fez in Marokko wird durch den Gap Fund unterstützt. Foto: Shutterstock/posztos

Seit seinem Start im September 2020 hat der Gap Fund bereits technische Hilfe für 33 Städte in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa bewilligt.

Städte sind bereits heute verantwortlich für etwa 70 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Und sie wachsen stetig weiter. Bis 2050 werden zwei von drei Menschen in der Stadt leben. Insbesondere im Globalen Süden schreitet die Urbanisierung rasant voran. Städte sind daher entscheidende Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. 

Viele Städte haben Pläne, wie sie dem Klimawandel entgegenwirken wollen. Jedoch fehlen ihnen häufig die Ressourcen und Kapazitäten für Infrastrukturprojekte zur Minderung von Treibhausgasen sowie zur Anpassung an den Klimawandel, insbesondere in den frühen Phasen der Projektvorbereitung.

Der City Climate Finance Gap Fund (Gap Fund) ist der erste globale Fonds, der diese Lücke füllt und Städte in den ersten Schritten der Projektentwicklung unterstützt.

Der Gap Fund feiert sein einjähriges Bestehen

Ein Jahr GAP Fund: Seit seinem Start im September 2020 hat der Gap Fund bereits technische Hilfe für 33 Städte in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa bewilligt. Die Unterstützung umfasst verschiedene städtische Sektoren:

In San Miguelito, Panama, werden beispielsweise klimafreundliche und energieeffiziente Seilbahnen erforscht, die Emissionen verringen können und auch bei Überschwemmungen einsatzbereit bleiben.

In Dakar, Senegal, werden kohlenstoffarme und klimaresistente Ideen in die Planung, Entwicklung und den Bau von günstigem und umweltfreundlichem Wohnraum integriert.

Die Stadt Winnyzja in der Ukraine unterstützt dank des Gap Funds Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel entlang des südlichen Bug-Flusses – zum Beispiel durch Begrünung der Dämme, Flusslaufanpassungen durch Strände und Brückenbau für attraktivere Wanderwege.

Die Unterstützung für 30 weitere Städte wird aktuell geprüft.

Das BMU hat den Gap Fund zusammen mit dem Global Covenant of Mayors (GCoM) und Luxemburg maßgeblich mitinitiiert. Aktuell unterstützt das BMU durch den Gap Fund Infrastrukturprojekte in Höhe von 25 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen Euro werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Luxemburg bereitgestellt.

Doch der Gap Fund hat noch Großes vor: Ziel ist ein Förderbudget von 100 Millionen Euro, um Investitionen in Höhe von etwa vier Milliarden Euro zu mobilisieren. 

Gute Zusammenarbeit für höchstmögliche Wirkung

Der Gap Fund ist eine einzigartige Kooperation: Finanziert durch Deutschland und Luxemburg wird der Fonds von der Weltbank und der Europäischen Investitionsbank in Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt. Dabei arbeiten sie eng mit den Städtenetzwerken Global Covenant of Mayors (GCoM), ICLEI, C40 und der Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA) zusammen. 

Die gemeinsamen Bemühungen haben das Bewusstsein für die Bedeutung von Städten in der Klimaagenda geschärft und kommen zu einem entscheidenden Zeitpunkt: der jüngste IPCC-Bericht bestätigt, dass Städte zentrale Schauplätze der globalen Erderwärmung sind und schätzt die Klimafinanzierungslücke auf mehrere Billionen Dollar, insbesondere in Südasien und Subsahara-Afrika. 

Der Gap Fund unterstützt zudem die Erarbeitung von Fachwissen, Instrumenten und Empfehlungen auf lokaler und nationaler Ebene, zum Beispiel im State of Cities Climate Finance Report. Zusätzlich wurden einige praktische Tools für Projektentwickelnde vor Ort geschaffen. Insgesamt leistet der Gap Fund damit einen wesentlichen Beitrag zu Anpassung und Minderung in städtischen Infrastrukturprojekten und wird seine Unterstützung durch die Aufnahme weiterer Städte in den kommenden Jahren ausbauen.

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