08.06.2020

Tag der Ozeane 2020

Riffmanta
Die Internationale Klimaschutzinitiative trägt dazu bei, Meerestiere wie den Riffmanta zu schützen. Foto: Julie Steinen

Am 8. Juni rufen die UN jährlich zum Schutz der Meere auf. Auch die IKI trägt mit zahlreichen Projekten zum Erhalt der marinen Ökosysteme bei.

Die Welt sieht sich einer Klima- und Biodiversitäts-Krise gegenüber. Die Ozeane sind weltweit in einem schlechten Zustand und die Folgen des Klimawandels verschärfen diese dramatische Entwicklung. Der Sonderbericht des Weltklimarates über den Ozean und die Kryosphäre (Eisgebiete) zeigt, dass besonders vom Klimawandel betroffenen Systeme (z.B. Arktis, Korallen, niedrigliegende Küsten und Inseln) im Ozean liegen; die Auswirkungen der Erwärmung sind dort klar nachweisbar und ansteigend. Zukünftige Klimawandelfolgen stellen deshalb eine große Herausforderung für die Anpassungsfähigkeit von marinen Ökosystemen und Gesellschaften dar.

Zu diesen klimawandelbedingten Auswirkungen zählen beispielsweise der Meeresspiegelanstieg, die Erwärmung des Wassers und Sauerstoffmangel im selbigem. Die Folgen für die Meere und Küsten sind bereits heute ganz konkret und werden es ohne ein Gegensteuern zukünftig noch stärker sein: Der Meeresspiegelanstieg und zunehmende Stürme belasten die Küsten, Fischbestände verlagern aufgrund der Erwärmung ihre Lebensräume und die Meeresökosysteme mit ihren Arten und Lebensräumen werden sich verändern. Dies führt zur Verschiebung der Lebenszyklen und der Verbreitungsgebiete bestimmter Arten oder im schlimmsten Fall – wenn keine Anpassung erfolgen kann – zum Aussterben einer Art. Die durch die CO2-Anreicherung bedingte weltweite Ozeanversauerung hat noch drastischere Folgen, weil Kalkskelette von marinen Arten wie beispielsweise Korallen, Muscheln und große Teile des Planktons angegriffen werden.

All dies hat gravierende Auswirkungen auf die von und an Meeren lebenden Menschen. Die Bedrohung der Küsten durch Extremwetterereignisse und die Bedrohung der Fischerei als Lebensgrundlage sind nur zwei beispielhaft genannte Folgen.

Biodiversität fördert die Widerstandsfähigkeit der Meere und Küsten

Die gute Nachricht ist: Durch den Erhalt von Biodiversität können wir unsere Meere widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels machen. Schutzmaßnahmen, Wiederherstellung von Ökosystemen, ökosystembasiertes Management von Ressourcen und die Reduktion nicht-klimatischer Stressfaktoren können die Stabilität von Ökosystemen und ihrer Leistungen für den Menschen weitgehend erhalten, sofern die globale Erwärmung durch Klimaschutzmaßnahmen begrenzt wird.

Magroven

Besondere Aufmerksamkeit müssen hierbei Ökosysteme bekommen, die stark von den Auswirkungen des Klimawandels und anderen Bedrohungen betroffen sind. Hierzu gehören unter anderem Korallenriffe, Mangrovenwälder und Seegraswiesen. Diese Ökosysteme übernehmen wichtige Schutzfunktionen bei Extremwetterereignissen, indem sie beispielsweise die Überflutungen bei Stürmen reduzieren, und sind deshalb wichtig für eine nachhaltige Sicherung der dicht besiedelten Küstenregionen und das Wohlergehen der Menschen. Gleichzeitig stellen marine Ökosysteme wie Seegraswiesen wichtige Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffbindung („blue carbon“), verbesserte Wasserqualität und nicht zuletzt gesunde Fischbestände als Nahrung bereit.

So trägt die IKI zum weltweiten Meeres- und Küstenschutz bei

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) fördert eine Vielzahl von Projekten im Meeres- und Küstenschutz. Seit dem Beginn im Jahr 2008 bis 2020 waren es insgesamt 49 Projekte in Partnerländer mit einem Gesamtfördervolumen von rund 262 Millionen Euro (Stand März 2020).

Die geförderten Projekte – zum Beispiel das „Netzwerk klimaresistenter Meeresschutzzonen in der Ostkaribik (ECMMAN)“ – unterstützten beispielsweise die Partnerländer der IKI dabei, vernetzte Meeresschutzgebiete zur Erhaltung von Arten und Lebensräumen einzurichten und effektiv zu managen sowie geschädigte Lebensräume wiederherzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die nachhaltige Nutzung der Meere in Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, wie es das Projekt „LEAP - Locally Empowered Areal Protection im West Indischen Ozean“ umsetzt. Hier knüpft auch das Konzept der ökosystembasierten Anpassung (Ecosystem-based Adaptation), kurz „EbA“, an: Meeresökosysteme erbringen wichtige Leistungen für den Menschen. Sie können auch dazu beitragen, dass Menschen weniger stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Die IKI fördert daher sogenannte „Naturbasierte Lösungen“ (Nature based solutions) im Meeres- und Küstenbereich, die die Anpassungsfähigkeit der Menschen an die Auswirkungen des Klimawandels erhöhen und gleichermaßen effizient und ökonomisch sind. Konkrete Maßnahmen sind unter anderem das verbesserte Management, der Schutz, oder die Wiederherstellung von Mangroven und Korallenriffen, die somit Küstenzonen vor stärker werdenden Stürmen und den Folgen des Meeresspiegelanstiegs schützen. Ein Beispiel ist hier das Projekt „Naturleistungen effektiv nutzen: Ökosystembasierte Anpassung in Küstenregionen Indonesiens“, dass unter anderem Mangrovenschutz mit Aquakulturen verbindet.

Logo des Tag des Meeres 2020Natürlich darf die Resilienz der Meeresökosysteme nicht weiter strapaziert werden. Deshalb bedarf es weiterer Anstrengungen zur Verringerung der Umweltbelastungen durch stoffliche Einträge von Land wie z.B. Nähr- und Schadstoffe aber auch Plastik(Müll) sowie menschliche Aktivitäten im Meer.

Tag der Ozeane 2020

Um die Bedeutung der Ozeane und die Wichtigkeit ihres Schutzes ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, wurde bereits 1992 im Rahmen des Weltklimagipfels in Rio de Janeiro der Tag der Ozeane ins Leben gerufen, der seitdem jährlich zum Schutz der Meere aufruft. Aufgrund der COVID-19-Pandemie findet der Tag der Ozeane in diesem Jahr in einem großen Online-Event statt, bei dem jeder mitmachen kann. Eine Übersicht zu allen virtuellen Veranstaltungen findet sich auf der Website des UN World Oceans Day 2020.

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