Studie zu Walen und Delfinen in der Sawusee
Die Inseln der Sawusee und ihre marinen Korridore wurden als wichtige Lebensräume für Wale, Delphine und Seevögel identifiziert und müssen geschützt werden.
Im Süden von Indonesien, dort, wo sich der Pazifische und der Indische Ozean treffen, liegt die Sawusee, deren Gräben bis zu 3750 Meter in die Tiefe reichen. Eine Kombination aus starken Strömungen, Tiefseegräben und kaltem Tiefenwasser, bildet hier die Grundlage für ein dynamisches ozeanisches Ökosystem. Es bietet den in der Region heimischen Walen und Delfinen einen wichtigen Lebensraum, darunter der mächtige Blauwal und der Pottwal. Zudem gibt es in der Sawusee noch große Bestände an Sardinen, Makrelen und Thunfischen sowie intakte Korallenriffe. Die Sawusee ist ein mariner Korridor für viele wandernde Arten wie Wale, Walhaie, Meeresschildkröten, Marline und andere Ozeanbewohner. Daher ist die Sawusee als mariner ‚Hotspot‘ anerkannt.
Eine ökologische Untersuchung der Verbreitung, der Biodiversität und der relativen Häufigkeit von Walen und Seevögeln in der Sawusee liefert nun aktuelle Erkenntnisse über Wale und Delfine und den Einfluss des Menschen auf diese und unterstützt so die Einteilung und das Management des Sawusee Nationalparks. Durchgeführt wurde die Erhebung im Rahmen eines Projektes der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) durch The Nature Conservancy Indonesien (TNC) zusammen mit APEX Environmental (AE) sowie dem indonesischen Ministerium für marine Angelegenheiten und Fischerei, der nationalen Meeresschutzbehörde (BKKPN) und dem Gremium für Meeresschutz von East Nusa Tenggara (ENT).
Mit visuellen und akustischen Messmethoden registrierten die Forscher eine große Artenvielfalt mit 10 verschiedenen Walarten und insgesamt 1595 Tieren. Die Studie umfasste auch eine der ersten speziell auf Seevögel fokussierten Untersuchungen in Indonesien. Ein wichtiges Ergebnis dieser Untersuchung waren die zahlreichen Sichtungen der seltenen Blauwale (mit Tieren zwischen 20 und 24 Metern Länge) und eines männlichen, 18 Meter großen Pottwals. Solche Sichtungen sind im tropischen Indopazifik und dem Korallendreieck äußerst selten.
Das IKI-Projekt unterstützt den Aufbau von Netzwerken von Meeresschutzgebieten im Süden Indonesiens, eine verbesserte Raumplanung seitens der indonesischen Provinz- und Distriktregierungen sowie ein effektives Fischereimanagement. Bestandsaufnahmen der biologischen Vielfalt machen die ökologische Bedeutung der Sawusee deutlich und bilden eine wichtige Datengrundlage, um entsprechende Strategien zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Meeresökosystemen zu entwickeln.
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