Städte auf dem Weg in eine kohlenstoffarme, widerstandsfähige Zukunft unterstützen

Erfahren Sie mehr über den City Climate Finance Gap Fund und darüber, wie die Zusammenarbeit mit der IKI dazu beigetragen hat, Städte beim Aufbau einer kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen Zukunft zu unterstützen.
Auf dem C40-Weltbürgermeistergipfel 2019 in Kopenhagen betonte UN-Generalsekretär António Guterres die zentrale Rolle der Städte bei der Bekämpfung des Klimawandels. Er erklärte, dass der Kampf gegen den Klimawandel in den Städten gewonnen oder verloren wird, und beschrieb die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als „die ersten, die auf die Klimakrise reagieren“.
Bis 2050 werden wahrscheinlich mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben, wobei über 90 Prozent dieses Wachstums in Ländern des globalen Südens stattfinden wird. Weltweit verbrauchen Städte mehr als zwei Drittel der globalen Energie, produzieren mehr als 70 Prozent der Kohlenstoffemissionen und sind mit steigenden Klimarisiken konfrontiert, von denen die ärmsten und am stärksten marginalisierten Gemeinschaften unverhältnismäßig stark betroffen sind.
Die Finanzierungslücke muss geschlossen werden
Die Cities Climate Finance Leadership Alliance (CCFLA) schätzt, dass der Investitionsbedarf der Städte allein für den Klimaschutz bis 2030 zwischen 1,9 Billionen und 6,9 Billionen US-Dollar pro Jahr liegt. Der Anpassungsbedarf ist zwar schwieriger zu beziffern, dürfte diesen Bedarf aber noch erheblich erhöhen. Im Gegensatz dazu beliefen sich die Klimafinanzierungsströme für Städte im Zeitraum 2021/2022 auf etwa 841 Milliarden pro Jahr. Während die Notwendigkeit einer Aufstockung der Mittel weithin anerkannt wird, stehen die Städte auch vor großen Herausforderungen bei der Entwicklung tragfähiger Projekte, die das Interesse von Investoren und Geldgebern wecken würden. Dies ist häufig auf eine Kombination aus begrenzten internen Kapazitäten und widersprüchlichen Prioritäten bei der Verwendung der begrenzten Ressourcen zurückzuführen und stellt ein besonderes Problem für Städte in der Randlage oder in abgelegenen Gebieten dar.
Unterstützung von mehr als 320 Städte weltweit
Der 2020 gegründete City Climate Finance Gap Fund hat sich zu einer wichtigen Initiative entwickelt, um die Hindernisse zu beseitigen, denen Städte bei der Umsetzung ihrer Klimaprojekte gegenüberstehen. Seine Einrichtung wurde durch die deutsche Regierung - teilweise mit Mitteln aus der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) - und die luxemburgische Regierung ermöglicht. Diese Zusammenarbeit hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Gap-Fonds den Städten wirksame Unterstützung in der Anfangsphase bieten kann.
Seit Beginn seiner Tätigkeit im Januar 2021 hat der Gap-Fonds Unterstützung für mehr als 320 Städte in Afrika südlich der Sahara, Lateinamerika und der Karibik, Asien, Europa und der MENA-Region genehmigt. Bis Dezember 2024 wurden 55 Aufträge für technische Hilfe abgeschlossen, die sich auf eine Vielzahl von Sektoren und Unterstützungsbereiche erstrecken.
Identifizierung von Klimarisiken in Bangladesch
So schloss der Gap Fund beispielsweise eine Vorstudie ab, um die wichtigsten Umwelt- und Klimarisiken zu ermitteln, denen zwei Stadtteile in Dhaka, Bangladesch, ausgesetzt sind, und um Optionen für eine inklusive klimasichere Infrastruktur zu skizzieren. Das Projekt wird von der Asiatischen Investitionsbank für Infrastruktur zusätzliche technische Unterstützung für die vollständigen Machbarkeitsstudien und Finanzmittel für die Umsetzung erhalten; es soll fast 162.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu Gute kommen.
Verbessertes Trinkwassermanagement in Ecuador
In Cuenca, Ecuador, verschärft der Klimawandel die schwankenden Niederschlagsmuster und verursacht extreme Wetterereignisse, die die Wasserqualität und -versorgung gefährden. Mit Unterstützung des Gap Fund stärkte die Stadt ihre Überwachungssysteme und verbesserte die Klimadaten für wichtige Flusseinzugsgebiete, um das Trinkwassermanagement zu verbessern. Im Rahmen der technischen Hilfe wurden Überwachungsnetze bewertet, hydrologische Modelle angewandt und Modernisierungen empfohlen. Infolgedessen hat die Stadt Messstationen angeschafft und dafür insgesamt 230.000 US-Dollar eingesetzt. Außerdem wurde ein öffentlich zugängliches Echtzeit-Dateninformationssystem eingerichtet, das für die Maximierung der Wirkung der gesammelten Klima- und Wasserdaten entscheidend ist.
Hintergrundinformationen zum Gap Fund
Der Gap Fund wird gemeinsam von der Europäischen Investitionsbank in enger Partnerschaft mit der GIZ und der Weltbank durchgeführt. Mit seinem derzeitigen Umfang von 105 Millionen Euro ist der Gap Fund einer der größten Anbieter von fachlicher Unterstützung für die Vorbereitung von städtischen Klimaprojekten weltweit. Er hilft Städten mit niedrigem und mittlerem Einkommen bei der Entwicklung von kohlenstoffarmen und widerstandsfähigen städtischen Plänen und Projekten. Der Gap Fund ist ein Treuhandfonds mehrerer Geber, der derzeit vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über die IKI, dem deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem luxemburgischen Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität unterstützt wird.
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Kontakt
IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71
10963 Berlin
Der Gap Fund
Städte, die einen Antrag beim Gap Fund stellen möchten, finden auf der Webseite des Fonds alle weiteren Informationen.
10 Jahre nachhaltige Stadtentwicklung in der IKI
Das Thema ist seit 2015 ein bereichsübergreifender Schwerpunkt des Förderprogramms.