Sieben junge Changemaker stellen weltweit Landschaften wieder her

Die Youth in Landscapes Initiative und das Global Landscapes Forum geben die Restoration Stewards 2023 bekannt, bei denen Afrika, Asien sowie Lateinamerika und die Karibik vertreten sind.
Angesichts der sich immer weiter zuspitzenden Klima- und Biodiversitätskrise erheben junge Menschen weltweit ihre Stimmen und rufen auf internationaler Ebene zum Handeln auf. Viele nehmen die Dinge selbst in die Hand und starten Projekte, um ihre lokalen Landschaften wiederherzustellen.
Vor diesem Hintergrund haben die Youth in Landscapes Initiative (YIL) und das Global Landscapes Forum (GLF) ihr Restoration Stewards Programm für das Jahr 2023 gestartet, bei dem aus Hunderten von Bewerbungen aus der ganzen Welt sieben von Jugendlichen geleitete Projekte zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgewählt wurden. Die Gruppe 2023 ist der dritte Programmjahrgang und seit 2021 wurden bisher 19 Restoration Stewards unterstützt.
Die neue Gruppe von jungen Menschen und ihre Teams, die sich für die Wiederherstellung von Landschaften einsetzen, erhalten Fördermittel, Unterstützung durch Mentorinnen und Mentoren und Schulungen, um die Wirkung ihrer Arbeit in Wäldern, Feuchtgebieten, Ozeanen, Trockengebieten, Gebirgen und Moorlandschaften zu stärken, und vor Ort ein Bewusstsein für die Bedeutung von gesunden Landschaften zu schaffen.
Das Programm ist möglich dank der Fördermittel der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) für die Restoration Stewards in Asien, Lateinamerika und der Karibik sowie durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die Restoration Stewards in Afrika.
Die Restoration Stewards werden im Laufe des Jahres 2023 einen kleinen Zuschuss erhalten, um ihre Projekte weiterzuentwickeln. Das GLF unterstützt das Programm durch sein umfangreiches Netzwerk aus Expertinnen und Experten. Dazu gehören unter anderem auch die Chapter-Mitglieder des GLF, die Raum für Partnerschaften mit Mentorinnen und Mentoren aus Wissenschaft und Forschung schaffen. Die Restoration Stewards fungieren auch als Botschafterinnen und Botschafter – zum einen weltweit über die Restoration Stewards Blogs, in den sozialen Medien des GLF und im Rahmen von Veranstaltungen des GLF, und zum anderen, indem sie vor Ort für nachhaltige Landschaften eintreten.
Das sind die Restoration Stewards 2023
David Santiago Rocha Cárdenas (Moorlandschaften, Kolumbien)

David Santiago Rocha Cárdenas ist Ökologe und arbeitet an Dekarbonisierungsstrategien auf der Grundlage von Lösungsansätzen für den natürlichen Klimaschutz. Seit sechs Jahren ist er Mitarbeiter im Labor für Ökosysteme und Klimaschutz (LECC) an der Päpstlichen Universität Xaveriana, das das Potenzial von Ökosystemen für den Klimaschutz untersucht. David verfügt über Erfahrungen in der Koordinierung von Projekten zur Untersuchung des Kohlenstoffkreislaufs im kolumbianischen Páramo, in der Entwicklung von Richtlinien zur Wiederherstellung von Ökosystemen und in der Messung von Treibhausgasflüssen in Feuchtgebieten. Sein erstes Wiederherstellungsprojekt koordinierte er in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Paramo El Almorzadero, die im Norden der östlichen Kordillere der Anden liegt.
Dwi Riyan (Feuchtgebiete, Indonesien)

Dwi Riyan absolviert sein Masterstudium in Nachhaltigkeitsmanagement an der Gadjah-Mada-Universität, Indonesien, und an der Universität Agder, Norwegen. Inspiriert durch sein Engagement in der Jugendarbeit war er Mitbegründer der Pongo Ranger Community, die sich auf die Förderung von Jugendlichen in Ketapang, West Kalimantan, konzentriert. Aus der Erkenntnis heraus, dass Ökosysteme lebendig und miteinander verbunden sind, arbeitet die Community daran, Küstengebiete wiederherzustellen und Küstengemeinschaften zu unterstützen. Diese Jugendorganisation sieht die Zusammenarbeit mit anderen als ihren wichtigsten Lösungsansatz an, und glaubt daran, dass der Schutz der Umwelt enorme positive Auswirkungen haben kann, wenn sich alle Stakeholder für ein gemeinsames Ziel zusammenschließen.
Gloria Amor Paredes (Wälder, Philippinen)

Gloria Amor Paredes ist Spezialistin für Umwelterziehung und Gemeindeentwicklung. Sie hat das Salumayag Youth Kollektiv für Wälder mitbegründet, eine von indigenen Jugendlichen und Frauen geleitete Initiative, die lokale und indigene Gemeinschaften durch regenerative Praktiken und Narrative dazu befähigen möchte, ihr angestammtes Land zu verwalten. Dieses Projekt hat seinen Sitz in Santo Domingo, Quezon, Bukidnon, einer Manobo-Kulamanen-Gemeinschaft auf der philippinischen Insel Mindanao mit einer langen Geschichte ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Benachteiligungen. Die Arbeit von Salumayag Youth basiert auf dem Wunsch der Gemeinschaft, ihre Kultur zu pflegen und die indigenen Lebensweisen zu erhalten. Für Salumayag Youth müssen die Regenierung von Wäldern und eine regenerative Landwirtschaft mit dem Erzählen von Geschichten durch die Gemeinschaft und eine naturbasierte Erziehung einhergehen.
Levis Sirikwa (Ozeane, Kenia)

Levis Sirikwa verfügt bereits über mehr als ein halbes Jahrzehnt Erfahrung in der Bewirtschaftung von Küsten- und Meeresressourcen, und hier vor allem in der aktiven Wiederherstellung von geschädigten Mangroven, in nachhaltiger Landwirtschaft und in der Unterstützung von lokalen Küstengemeinden. Er ist Mitbegründer der Ceriops Research Environmental Organisation, die an mehreren Projekten im Bereich der blauen Wirtschaft in Kenia arbeitet. Innerhalb der Organisation leitet Levis unter anderem die Projekte Casina Farms (nachhaltige Küstenlandwirtschaft), Mikoko na Jamii (Mangroven und Gemeinschaften) und Mangrove Buddy (Interessenvertretung und Sensibilisierung), die sich alle drei auf die Unterstützung der Gemeinden, nachhaltige Entwicklung und datengestützte Lösungsansätze konzentrieren.
Samara Polwatta (Ozeane, Sri Lanka)

Samara Polwatta absolviert einen gemeinsamen Master-Studiengang der Universität Bonn und des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit der Universität der Vereinten Nationen. Schon aufgrund ihres Studiengangs weiß Samara, wie wichtig es ist, sich für die Umwelt und die menschliche Sicherheit einzusetzen. Daher engagiert sie sich in den Bereichen humanitäre Hilfe, Katastrophenmanagement, ökosystembasierte Anpassung und Naturschutz. Samara schreibt ihre Masterarbeit über Korallenriff-Ökosysteme als ökosystembasierte Systeme zur Reduzierung des Katastrophenrisikos. Sie arbeitet auch als Junior Consultant im Integrationsteam für die Nachhaltigkeitsziele (SDG) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) an der Kuratierung von Daten und am Datenmanagement für die Nachverfolgung der SDG innerhalb des GeoHub. Ihr Projekt School Meets the Reef wurde beim Studentinnen- und Studentenwettbewerb der Universität Wageningen mit dem Titel „Bester naturbasierter Lösungsansatz“ ausgezeichnet.
Tahina Roland Frédéric (Trockengebiete, Madagaskar)

Tahina Roland Frédéric ist ein junger Agrarwissenschaftler, der sich an der Higher School of Agronomic Sciences (ESSA) an der Universität Antananarivo auf Forstwirtschaft spezialisiert hat. Mit mehr als vier Jahren Erfahrung im Naturschutz in seiner Heimat, der Region Menabe auf Madagaskar, war er in den Bereichen Parkverwaltung, Schutz von Lebensräumen und Arten, Strafverfolgung und nachhaltige Lebensgrundlagen tätig. Die Leitung von Gemeinschaftspatrouillen zur Bekämpfung von Brandrodung und zum Schutz des Trockenwald-Ökosystems in der Region brachte Tahina auf die Idee zur Gründung der gemeinnützigen Organisation Taniala Regenerative Camp, deren Vorsitzender er ist. Er ist davon überzeugt, dass es möglich ist, den degradierten Boden und die Wälder in Menabe durch regenerative Landwirtschaft wiederherzustellen.
Ysabel Agustina Calderon Carlos (Gebirge, Peru)

Ysabel Agustina Calderon Carlos ist Imkerin, hier insbesondere für Meliponikulturen, Ökounternehmerin sowie Gründerin und CEO von Sumak Kawsay. Diese ökologische Organisation fördert den Erhalt von einheimischen Bienen und anderen Bestäubern durch die Wiederherstellung von Gebirgsökosystemen in El Higuerón, der bäuerlichen Gemeinschaft von San Francisco de Asís im Bezirk Salas, Lambayeque, Peru. Die Organisation engagiert sich insbesondere für den Erhalt von drei einheimischen Arten stachelloser Bienen und die Wiederaufforstung und Wiederherstellung ihres Einzugsgebiets mit einheimischen und verdrängten Arten. Das Projekt wird aus dem Verkauf von Honig und Panela von lokalen Feldern, die nach agrarökologischen Methoden bewirtschaftet werden, finanziert. Sumak Kawsay bietet auch Agrotourismus an.
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