Schutz des Klimas und der Biodiversität in Indonesien fördern

Der von der IKI unterstützte Klima- und Biodiversitäts-Hub arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, um die Klima- und Biodiversitätskrise anzugehen.
Die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels und des Verlusts natürlicher Lebensräume werden täglich in den Nachrichten erwähnt: Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände und Luftverschmutzung sind nur einige der Herausforderungen, denen sich die Regierungen und die Bevölkerung immer häufiger gegenübersehen. Die Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels und die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels sind daher für alle Länder weltweit zu einer dringenden Aufgabe geworden.
Indonesien ist einer der größten Kohlenstoffemittenten und gleichzeitig eines der Länder mit der größten Artenvielfalt weltweit. Das Land hat sich dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen (THG) bis 2030 um 32 Prozent zu reduzieren, den Verlust der Biodiversität einzudämmen und bis 2060 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Der von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützte Klima- und Biodiversitäts-Hub Indonesien arbeitet mit Partnerinnen und Partnern aus der Politik, der Zivilgesellschaft und den lokalen Gemeinschaften zusammen, um die Klima- und Biodiversitätskrise anzugehen.
Das geschieht durch
- Förderung der Integration von Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der Biodiversität in nationale Pläne und Richtlinien,
- Unterstützung bei der Erfüllung nationaler Verpflichtungen, wie der Ausarbeitung der national festgelegten Klimaschutzbeiträge (NDCs) und der neuen nationalen Strategien und Aktionspläne zur biologischen Vielfalt Indonesiens (IBSAP), und
- die Konsolidierung eines hochrangigen politischen Dialogs zwischen Deutschland und Indonesien.
Dabei führen konkrete Ziele und Maßnahmen zu einer nachhaltigeren und klimaneutralen Entwicklung für das Wohlbefinden und die Lebensgrundlage der Menschen und tragen zur „Vision 2045“ Indonesiens bei.
Auf dem Weg zu einer Green Economy
Der Klima- und Biodiversitäts-Hub Indonesien unterstützt die kohlenstoffarme Strategie Indonesiens für eine klimaresistente Entwicklung und die Verbreitung des Green Economy-Index in ausgewählten Provinzen im Westen des Landes. Die lokalen Kapazitäten auf Ebene der Provinzen werden gestärkt, um das Konzept der Green Economy in den regionalen Entwicklungsplänen zu verankern und die Umsetzung zu überwachen.
Im Rahmen eines dreitägigen Workshops im Juli 2023, an dem mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter der Provinzverwaltungen teilnahmen, wurde der Green Economy-Index als Messinstrument zur Evaluierung der wirtschaftlichen Transformation Indonesiens auf dem Weg zu einer Green Economy auf Provinzebene vorgestellt. Die Verantwortlichen in jeder Provinz werden die relevanten Informationen erfassen, die in die digitale Plattform ASKARA, das nationale Planungs- und Überwachungssystem für den Aktionsplan zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen und für eine klimaresistente Entwicklung, eingespeist werden sollen.
„Entfaltung“ des globalen Biodiversitätsrahmens (GBF) in Indonesien
Nach der Einführung des neuen globalen Biodiversitätsrahmens (GBF) anlässlich des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) in Montreal im Dezember 2022, hat Indonesien damit begonnen, seine neuen nationalen Strategien und Aktionspläne zur biologischen Vielfalt (IBSAP) auszuarbeiten. Dabei übernimmt das Ministerium für nationale Entwicklungsplanung (Kementerian PPN/Bappenas) eine koordinierende Rolle innerhalb eines nationalen interministeriellen technischen Ausschuss, dem auch Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Umwelt und Forstwirtschaft, des Ministeriums für maritime Angelegenheiten und Fischerei sowie des Ministeriums für Landwirtschaft angehören.
Der Klima- und Biodiversitäts-Hub Indonesien leistete beim Prozess der Ausarbeitung des IBSAP technische Unterstützung. Um besser zu verstehen, wie bestimmte Indikatoren formuliert werden sollten, arbeiteten die Projektverantwortlichen mit dem von der IKI geförderten Globalprojekt BioFrame zusammen. Die Beraterinnen und Berater von BioFrame veranstalteten im Juli 2023 Treffen mit dem technischen Ausschuss, um das Wissen über die wichtigsten Zielindikatoren aus dem GBF zu vertiefen. Diese Beiträge halfen bei der Ausarbeitung der nationalen Ziele für den Biodiversitätserhalt, zu denen sich Indonesien im GBF verpflichtet hat. Eines dieser Ziele sieht den Erhalt von 30 Prozent der Fläche des Landes im Rahmen von Schutzgebieten vor. Das Bappenas wird im Rahmen des Prozesses zur Überprüfung des IBSAP kontinuierlich unterstützt werden.
Weiterentwicklung des erweiterten nationalen Klimaschutzbeitrags
Das Projekt leistete bei der Entwicklung des Dokuments für den erweiterten national festgelegten Klimaschutzbeitrag (ENDC) technische Unterstützung für das Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft (MoEF). Das MoEF konnte den ENDC Indonesiens vor dem 23. September 2022 beim Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) einreichen.
Mit dem ENDC hat sich die Regierung von Indonesien dazu verpflichtet, ihre Ambitionen zu verstärken und die THG-Emissionen im Vergleich zum Business-as-usual-Szenario bis 2030 einseitig um 31,89 Prozent oder mit internationaler Unterstützung um 43,20 Prozent zu reduzieren. Diese neue Verpflichtung ist höher als die vorherige, die einseitig 29 Prozent, und mit internationaler Unterstützung 41 Prozent vorsah. Durch diese Verstärkung ihrer Ambitionen war die Regierung in der Lage, den Beschluss von Glasgow zur Vorlage erweiterter NDCs anlässlich der Weltklimakonferenz COP27 umzusetzen – etwas, wozu nur sehr wenige Länder in der Lage oder bereit waren.
Die Unterstützung im Rahmen des Projekts umfasste unter anderem die Bereitstellung von Expertinnen und Experten sowie die Veranstaltung von technischen Workshops. Es wurde eine Reihe von technischen Workshops organisiert, um den Austausch und den Dialog zwischen dem MoEF und den sektoralen Ministerien, die für die fünf NDC-Sektoren verantwortlich sind, zu ermöglichen.
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