30.11.2019

Regenwaldregionen durch nachhaltigen Einkauf schützen

Deutschland hat sich zusammen mit anderen europäischen Staaten verpflichtet, 100 Prozent nachhaltiges Palmöl bis 2020 am Markt zu erreichen.
Deutschland hat sich zusammen mit anderen europäischen Staaten verpflichtet, 100 Prozent nachhaltiges Palmöl bis 2020 am Markt zu erreichen. Foto: Deutsche Umwelthilfe

Palmöl ist allgegenwärtig: Es wird in Lebensmitteln, Kosmetik, Reinigungsmitteln bis hin zum Biokraftstoff eingesetzt. Der Palmölanbau ist jedoch häufig problematisch und mitverantwortlich für Brandrodungen oder Landvertreibung und den Verlust von Lebensraum.

Die öffentliche Hand in Deutschland kauft jährlich Produkte und Dienstleistungen in einem Volumen von über 350 Milliarden Euro. Hieraus ergibt sich eine große Verantwortung für den Schutz von Klima und Biodiversität, gleichzeitig aber auch eine starke Position und eine Vorreiterfunktion am Markt. Deutschland hat sich zusammen mit anderen europäischen Staaten verpflichtet, 100 Prozent nachhaltiges Palmöl bis 2020 am Markt zu erreichen.

Unter dem Motto „Palmöl, aber richtig“ wird die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) bis 2021 Kommunen, öffentliche Einrichtungen und andere interessierte Institutionen in Deutschland dabei begleiten, ihre Beschaffung auf nachhaltiges Palmöl umzustellen. Das Team der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ist Teil des von der GIZ durchgeführten Projektes „Nachhaltige und klimafreundliche Palmölproduktion und -beschaffung“.

Deutliche regionale Unterschiede

Eine große Hürde für die Förderung des nachhaltigen Anbaus ist, dass bereits heute mehr nachhaltiges Palmöl produziert als abgenommen wird. Es besteht kaum ein Preisvorteil für nachhaltiges Palmöl und damit kein wirtschaftlicher Anreiz. Mit ihrer Kommunikation in Deutschland räumt die DUH auch mit Missverständnissen rund um das Pflanzenöl aus Asien auf. Ein zum Beispiel oft geforderter genereller Boykott von Palmöl würde die Landnutzungsproblematiken wahrscheinlich nur weiter verschärfen – hier sind sich NGOs und Wissenschaftler wie die Internationalen Naturschutzorganisation IUCN einig.

Um authentische Informationen und Empfehlungen geben zu können, bereiste das Team der DUH im September und Oktober 2019 die Anbauregionen Ost-Borneo und Süd-Thailand und interviewte Kleinbauern und Kooperativen und führte Gespräche mit Regierungsvertretern, Kommunalpolitikern und NGOs. Vor Ort wurde deutlich, dass der Anbau von Ölpalmen für die lokale Bevölkerung von großer Bedeutung ist. Während der nachhaltige Anbau von Palmöl in der indonesischen Region Ost-Kalimantan noch in den Kinderschuhen steckt und zum Beispiel verbotene Brandrodungen eher die Regel als die Ausnahme sind, ist die Situation im Süden Thailands ganz anders. Hier ist ein hoher Grad an Professionalität zu beobachten und die Landwirtschaft befindet sich auf hohem Niveau, das Kleinbauern und Kooperativen gute Einkommen ermöglicht:

Erfahrungen, die die DUH nun an die öffentliche Hand in Deutschland weitergibt und in Beschaffungsrichtlinien für Kommunen, Länder und die Bundesregierung einfließen lässt, um Produkte mit zertifiziertem Palmöl am Markt zu etablieren.

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