Ökosystembasierte Anpassung (EbA) in Vietnam

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) engagiert sich für die Wiederherstellung von degradierten Küstenwäldern, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber tropischen Stürmen zu verbessern.
Vietnam ist mit mehr als 3.200 Kilometern Küstenlinie besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere für Taifune. Tropische Stürme wie die Serie aus fünf Taifunen, die im Jahr 2020 die nördliche Zentralküste von Vietnam heimsuchten, wirken sich in erheblichem Maße negativ auf das Leben der Menschen und die Wirtschaft aus. Besonders betroffen sind lokale Gemeinschaften in ländlichen Gebieten.
Einheimische Baumarten für die Wiederherstellung geschädigter Dünen und Mangroven
Intakte und artenreiche Küstenwälder haben wichtige Schutzfunktionen und mildern die Auswirkungen von tropischen Stürmen. Das IKI-Projekt „Ökosystembasierte Anpassung an der nördlichen Zentralküste von Vietnam" ist der erste bedeutende Versuch, geschädigte Küstenschutzwälder auf Dünen und Sandflächen wiederherzustellen. Das Team hat erfolgreich einen innovativen Pflanzansatz ausschließlich mit einheimischen Baumarten entwickelt und erprobt. Dabei werden bei der Pflanzung die natürlich vorkommende Artenzusammensetzung und das Wachstumsmuster simuliert, wie sie in natürlichen Restwäldern in den drei Projektprovinzen (Thua Thien Hue, Quang Tri und Quang Binh) zu finden sind.
Die Hauptnutznießer sind die lokalen Partnergemeinden, denen die Flächen gehören.
Erfolge und Herausforderungen
Das Projektteam identifizierte mehr als zwanzig geeignete und standortangepasste Baumarten, erntete Samen und züchtete mehr als 580.000 Setzlinge in vier Baumschulen. Anschließend wurden sie auf 450 Hektar Dünen und Sandböden gepflanzt.
Trotz extrem armer Böden, Trockenheit und sogar Feuer zeigten erste Monitoring-Maßnahmen Anfang 2020 hervorragende Überlebensraten von 80 Prozent und mehr. Die Anpflanzungen auf diesen Pilotflächen waren gerade abgeschlossen, als im Oktober 2020 eine Serie von fünf aufeinanderfolgenden Taifunen die Projektstandorte an der nördlichen Zentralküsten Vietnams heimsuchte. Alle Standorte wurden durch die langen Überschwemmungen und die damit verbundenen Sandbewegungen stark in Mitleidenschaft gezogen.
Dank der Fähigkeiten der ausgewählten Baumarten, erneut auszutreiben, erholten sich die Flächen jedoch bis zu einem gewissen Grad wieder: Die nachfolgenden Monitoring-Maßnahmen im Oktober 2021 zeigten, dass die Überlebensrate der Baumsetzlinge zwischen 30 und 50 Prozent lag, je nach Stärke der Sturmeinwirkung und Überschwemmung.
Naturbasierte Lösungen für die Wiederherstellung von Küstenwäldern ausweiten
Die Serie von Stürmen hat gezeigt, dass geschädigte Küstenwälder zum Schutz vor den Auswirkungen des Klimawandels proaktiv wiederhergestellt werden müssen. Sie bewies auch die Eignung und Überlegenheit standortangepasster einheimischer Baumarten gegenüber exotischen Arten wie Akazien und Kasuarinen auf vergleichbaren Flächen.
Dennoch sind zusätzliche Anstrengungen zur Wiederbepflanzung der Standorte erforderlich, um die Projektziele vollständig zu erreichen. Außerdem muss die Ausweitung dieser praktikablen naturbasierten Lösung für die ökosystembasierte Anpassung der Küstenwälder in Vietnam gefördert werden.
Dank einer zweijährigen Projektverlängerung und einer ausreichenden zusätzlichen Finanzierung durch die Internationale Klimaschutzinitiative wird das Projekt bis Oktober 2024 fortgesetzt. In einer neu eingerichteten Baumschule für einheimische Baumarten in Hue, die nach bewährten Verfahren arbeitet, werden die Setzlinge für die Wiederaufforstung produziert.
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Kontakt
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Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
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Präsentation zum IKI Brown Bag Lunch
Videos zum Projekt
Publikationen zum Projekt
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05/ 2024 | Bildungsmaterialien
Native Seedling Nursery Manual
Englisch (PDF, 4 MB)
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