08.08.2024

Neues Meeresschutzgebiet vor Peru

Ein Wal vor den Küsten Perus

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt in Peru Projekte, welche die Anpassung der Küstenregionen stärken und die Chancen für das Überleben von Walen, Delfinen, Haien, Meeresschildkröten und Manta-Rochen – den sogenannten Blue Five – verbessern sollen.

Personen auf Flößen kommen an die Küste
Meeresressourcen bilden die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften

Im Norden von Peru, vor der Küste von Piura und Tumbes, gibt es einen Meeresabschnitt, der weltweit einzigartig ist und eine reiche Artenvielfalt aufweist. Nach zehn Jahren wurde dieses Gebiet vom Staat zum Schutzgebiet erklärt. Es handelt sich um das „Reserva Nacional Mar Tropical de Grau“ (RNMTG), das mit einer Ausdehnung von nahezu 116.000 Hektar den Lebensraum von 70 Prozent der Meereslebewesen Perus bildet. Es beherbergt auch einen großen Teil der hydrobiologischen Ressourcen für die Menschen, die für die Ernährungssicherheit und die Lebensgrundlage der lokalen Gemeinschaften sehr wichtig sind.

Ein Meilenstein für den Naturschutz

Eine Schildkröte unter Wasser
Auch Meeresschildkröten leben in dem Schutzgebiet

Mit der Bewilligung seines zweiten umfassenden Meeresschutzgebiets hat Peru einen Meilenstein für den Naturschutz erreicht. Die Schaffung dieses Schutzgebiets trägt der Notwendigkeit Rechnung, ein Gebiet mit einer hohen marinen Biodiversität zu erhalten und zu schützen. Diese großen Meereskorridore sind für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit ökologischer Kreisläufe und die Fortpflanzung von symbolträchtigen Meereslebewesen wie Meeresschildkröten, Walen und Delfinen notwendig. Außerdem soll so auch die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der lokalen Gemeinschaften durch nachhaltigen Tourismus und traditionelle Fischerei gefördert werden. 

Die Schaffung des Schutzgebiets wird sich in mehrfacher Hinsicht positiv auswirken: Es trägt dazu bei, die illegale Fischerei zu bekämpfen und die traditionelle Fischerei zu schützen, das touristische Potenzial der Region zu entwickeln sowie die negativen Auswirkungen des Klimawandels und des El-Niño-Phänomens zu verringern. Darüber hinaus leistet es einen Beitrag zum 30x30-Ziel des globalen Biodiversitätsrahmens von Kunming-Montreal.

Beitrag von verschiedenen Projekten

Meer vor einer felsigen Küste
Auch die Klimaanpassung in Küstenregionen wird verbessert

Die Bundesregierung hat mit verschiedenen Projekten einen Beitrag zur Einrichtung des Schutzgebiets geleistet: Seit 2021 hat das Projekt „Ökosystembasierte Anpassungsmaßnahmen für integriertes Küsten- und Meereszonenmanagement“ (EbAMar) die gemeinsame Organisation von Veranstaltungen zur Bewusstseinsbildung und Interessenvertretung vor Ort unterstützt. Ziel dieser Veranstaltungen war es, zu verdeutlichen, wie wichtig der Schutz dieses Gebiets ist. Das Projekt hat auch lokalen Fischereiorganisationen in La Islilla, Paita, dabei geholfen, ihre touristischen Dienstleistungen zu formalisieren und zu verbessern. So wurde unter anderem digitale Ausrüstung für das Interpretationszentrum bereitgestellt, damit der lokale Verein Besuchende, die verschiedene Naturattraktionen wie die Isla Foca besichtigen möchten, besser betreuen kann. Darüber hinaus hat das Projekt die Kapazitäten der traditionellen Fischerinnen und Fischer gestärkt. 

Die IKI setzt ihre Unterstützung im Rahmen des regionalen Projekts „Save the Blue Five“ fort, das sich auf den Schutz wandernder mariner Megafauna in der Region Südostpazifik konzentriert. Dieses Projekt umfasst die Systematisierung des Prozesses und der Erkenntnisse, die bei der Einrichtung des Schutzgebiets gewonnen wurden. 

Seit 2023 wird die nationale Behörde zudem durch die Dreieckskooperationsinitiative zwischen Peru, Costa Rica und Deutschland (im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ) in der Verwaltung des „Reserva Nacional Mar Tropical de Grau“ unterstützt, um die Führung und Überwachung zu verstärken. Die Synergien zwischen den Projekten haben gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den lokalen Stakeholdern in dem Gebiet ist, da sie für die Erhaltung des Ökosystems und die Nachhaltigkeit des Prozesses verantwortlich sind.

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Meldungen zum Projekt

Flusslandschaft
24.06.2022

Synergien für eine nachhaltige Entwicklung in Peru

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