18.12.2019

Malische Kleinbauern profitieren von Klimaanpassungsmaßnahmen

Malische Klienbäuerinnen stehen während einer Schulung nebeneinander auf einem Feld
Malische Kleinbäuerinnen während einer Schulung zur besseren Anpassung an den Klimawandel in der Region Koulikoro. Foto: Emile Dakouo

Dieses IKI-Projekt versetzt malische Kleinbauern in die Lage, den Herausforderungen des Klimawandels erfolgreich zu begegnen.

Bereits jetzt leiden malische Kleinbauern unter den Auswirkungen des Klimawandels. Eine veränderte Niederschlagsverteilung und -menge verursacht eine Wasserknappheit, die große Auswirkungen auf die Anbauzyklen hat. So sind die landwirtschaftlichen Erträge, insbesondere bei Getreide, deutlich zurückgegangen.

Das von der IKI geförderte Projekt Innovative Entwicklungsplanung zur Anpassung an den Klimawandel in Mali (PICP) unterstützt deshalb in den Regionen Ségou, Koulikoro und Kayes 20 Gemeinden. Das Ziel: Kleinbauern in die Lage zu versetzen, dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen.

Dabei setzt es auf das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit entwickelten Instrument des „Climate Proofing“ (Klimasicherung). Dieses sieht eine systematische Berücksichtigung der Klimawandelfolgen in der Entwicklungsplanung sowie die Einbindung der Gemeinden vor. Zu Beginn des Prozesses wurden die Auswirkungen des Klimawandels vor Ort analysiert. Anschließend wurden entsprechende Anpassungsmöglichkeiten identifiziert. Im Rahmen eines partizipativen Prozesses wählten dann die Gemeinden die für sie wichtigsten Maßnahmen aus. Diese fanden dann auf der Grundlage der Entwicklungsprogramme für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur Eingang in die Gemeindeentwicklungspläne.

Bei allen Maßnahmen wurden auch die Gender-Dimension sowie weitere Nebeneffekte berücksichtigt, die sich im Hinblick auf andere Aspekte des Klimawandels und die nachhaltige Entwicklung ergeben. So lag ein besonderes Augenmerk auf bestimmten klimawandelbedingten Risiken, die überwiegend Frauen betreffen. Der größte Zusatznutzen ergibt sich aus Maßnahmen, bei denen der Atmosphäre CO2 entzogen, die Biodiversität gefördert, die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert und ganz allgemein wirtschaftliche Vorteile generiert werden.

Vom Konzept zur praktischen Umsetzung

Bei der Umsetzung wählte jede Gemeinde zwei Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel aus. Sechs lokale Nichtregierungsorganisationen begleiteten die Bauern bei der Einführung von innovativen Methoden in den Bereichen Landwirtschaft, Agroforstwirtschaft, Viehzucht und nachhaltige Landnutzung.

Zwei dieser Maßnahmen werden hier kurz vorgestellt:

  • „Zaï Tassa“: Dabei handelte es sich um eine Technik zur Bodenverbesserung (Bodenmelioration), bei der Löcher gegraben und mit Kompost gefüllt werden, um eine Nährstoffkonzentration an den Pflanzenwurzeln zu erreichen. Gleichzeitig werden die Pflanzen gezielt bewässert. Mit dieser Methode lassen sich die Auswirkungen von Dürren mindern, weil das Wasser besser in den Boden eindringen kann und sich Böden besser erholen.
  • „Maraîchage“: Bei dieser Methode wird verbessertes Saatgut eingesetzt. Gleichzeitig werden die Bauern in ökologischen Gemüseanbaumethoden geschult. Sie lernen, wie sie stickstoffbindende Sorten nutzen, verschiedene Getreide- und Gemüsesorten zusammen anbauen und eine sinnvolle Kompostwirtschaft betreiben. Außerdem umfasst die Methode die Einführung eines Tröpfchenbewässerungssystems, mit dem Wasser gespart und der Arbeitsaufwand verringert werden kann.

Gut gerüstet für die Zukunft

Löcher der Zaï-Tassa-Methode in MaliBei der Unterstützung der Gemeinden lag der Fokus auf der Schulung und Sensibilisierung der Bauern, damit sie die von ihnen selbst gewählten Anpassungsmaßnahmen selbständig umsetzen. Zur fortlaufenden Bewertungen der erzielten Wirkungen wurde im Rahmen des PICP-Projekts eine Studie durchgeführt. In dieser gaben 90 Prozent der Begünstigten an, dass die Maßnahmen ihnen und ihren Familien einen Nutzen gebracht haben. „Ich habe in der Schulung viel über die Zusammenhänge gelernt und beherrsche jetzt Methoden, die für die Sicherung unserer Zukunft wichtig sind“, so einer der Kleinbauern aus der Region Kayes.

Zur Verbreitung der innovativen Anpassungsmaßnahmen entwickelt das PICP-Schwesterprojekt Unterstützung der nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel (ASNACC) derzeit ein Handbuch, in dem neben sämtlichen Anpassungsmaßnahmen weitere wichtige Vorkehrungen dokumentiert werden. Damit sollen möglichst vielen malischen Bauern Informationen an die Hand gegeben werden, mit denen sie die Klimaresilienz ihrer Gemeinden verbessern können.

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