Luftqualität in Moldau messbar machen

Das Bundesland Sachsen-Anhalt spendet eine Messstation für Luftqualität an Moldau – den Transport übernimmt ein IKI-Projekt.
Saubere Luft ist essenziell für die Gesundheit der Menschen, denn mit jedem Atemzug atmen wir feinste Partikel ein. Bei verschmutzter Luft gelangt vor allem Feinstaub durch Verkehr, Industrie oder Kraftwerksanlagen tief in die Lunge, lagert sich ab und kann zu Atemwegserkrankungen führen. Dies kann ebenfalls eine Verkürzung der Lebenszeit der Menschen bedeuten, die diesen Schadstoffen ausgesetzt sind.
Um diese Luftverschmutzung vor allem in Städten zu reduzieren, sind insbesondere Maßnahmen im Straßenverkehr notwendig. So auch in der Republik Moldau, dessen Luftqualität die Grenzwerte der Europäischen Union (EU) überschreitet. Im Rahmen des 2014 unterschriebenen Assoziationsabkommens mit der EU hat sich die Republik Moldau dazu verpflichtet, einige EU-Richtlinien zu übernehmen und in nationales Recht zu übersetzen. Darunter fällt auch die Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa. Demzufolge muss Moldau nun ein umfassendes Monitoring der Luftqualität vornehmen und sich bemühen, Werte unterhalb der EU-Grenzwerte zu erreichen.
Erste Messstation, die EU-Anforderungen entspricht
Bisher hat das Land nur an 17 Standorten nach sowjetischen Standards Tagesproben genommen und im Labor ausgewertet. Nun hat das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) eine bis 2020 betriebene und noch voll funktionsfähige, automatisiert und kontinuierlich rund um die Uhr messende Monitoring-Station zum Messen von verkehrsbedingter Luftverschmutzung an die Umweltbehörde der Republik Moldau gespendet. Dies ist für Moldau die erste Messstation, die den EU-Anforderungen entspricht. Mit Unterstützung des BMU-beauftragten Mit Unterstützung des von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderten Projekts "Capacity Development für Klimapolitik in Südost- und, Osteuropa, im Südkaukasus und Zentralasien (CDCPIII)", das von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt wird, wird die Station nun nach Chișinău, der Hauptstadt Moldaus, transportiert. Expertinnen und Experten der moldawischen Umweltbehörde wurden dazu befähigt, diese zu betreiben. Dazu wurden sie zuvor im Juli 2021 nach Magdeburg in das LAU eingeladen, um sich mit dem Umgang mit der Messstation vertraut zu machen und den Transport vorzubereiten. Ein weiteres Training steht nach dem Transport in Chișinău an.
Die Echtzeitübertragung der an der Station gemessenen Luftqualitätsdaten kann dazu beitragen, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren und den Druck auf politische Entscheidungstragende zu vergrößern, sodass in Zukunft ambitionierte Luftreinhaltemaßnahmen beschlossen und umgesetzt werden können.
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