Klimafreundliche Faulgasaufbereitungsanlage in Brasilien eröffnet

Dank einer neuen Faulgasaufbereitungsanlage kann ein brasilianischer Wasserversorger seine betriebseigene Flotte künftig mit Biomethan betreiben.
Im Dezember konnte im brasilianischen Franca eine neue Faulgasaufbereitungsanlage in Betrieb genommen werden. Sie bereitet die auf der Kläranlage in Franca entstehenden Faulgase auf, welche anschließend als Biokraftstoff für Transportzwecke genutzt werden können. Täglich werden bis zu 2000 Nm3 Biomethan produziert. Kurz vor der Fertigstellung reisten Delegierte nach Deutschland, um sich diesbezüglich weiterzubilden und Biogasnutzung auf Kläranlagen und Biogasanlagen in Deutschland kennenzulernen.
Pünktlich zum Jahresende endet nun das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt „Nutzung der Faulgase einer kommunalen Kläranlage für Transportzwecke - Beneficiamento de Biogás gerado em ETE para Utilização como Combustível Veicular“ im brasilianischen Franca. Zur Minderung von Treibhausgasemissionen wurde hier, in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Wasserversorger SABESP (Companhia de Saneamento Básico do Estado de São Paulo) sowie dem Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (Fraunhofer IGB), ein Demonstrationsprojekt durchgeführt. Ziel des 2009 gestarteten Vorhabens war die Aufbereitung von Faulgasen auf Erdgasqualität. Mit dem entstehenden Biomethan kann künftig die betriebseigene Flotte des Wasserversorgers betrieben werden.
Die Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes reichte von der Grundlagenermittlung über die Planung, bis hin zum Bau und Inbetriebnahme der Faulgasaufbereitungsanlage, die in die Kläranlage Franca integriert wurde. Auch Schulungen zum fachgerechten Betrieb der Anlage waren vorgesehen. Zu diesem Zweck reisten im Oktober dieses Jahres acht brasilianische Delegierte nach Deutschland. In den Städten Heidelberg und Edenkoben besichtigten sie Kläranlagen mit Schlammfaulung und Faulgasnutzung und nahmen an Schulungen zum Thema Biogasaufbereitung teil.
Anfang Dezember wurde die fertige Anlage in Franca erfolgreich in Betrieb genommen. Sie kann 120 Nm3/h Rohgas bearbeiten und erzeugt bis zu 2000 Nm3/d Biomethan. Ein erstes Fahrzeug konnte bereits mit dem aufgewerteten Gas betankt werden, wobei die Qualität des Biokraftstoffs mit 98 % Methan einen sehr guten Wert erreicht. Die Anlage dient nun als Leuchtturmprojekt und könnte in den kommenden Jahren ähnliche Projekte nach sich ziehen. In Brasilien wurde bereits vor der Inbetriebnahme vielfaches Interesse an weiteren Projekten angekündigt. Eine feierliche Einweihung der neuen Anlage ist für Februar 2018 geplant.
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