16.10.2023

Karibik: Landwirtschaft und Anpassung an den Klimawandel verbinden

Landwirte und Landwirtinnen nutzen biologisch vielfältige Anbauflächen, um sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt sie dabei. 

Die Karibik ist besonders stark vom Klimawandel betroffen, mit steigendem Meeresspiegel und zunehmenden Hurrikans als Folge der globalen Erwärmung. Es wird oft unterschätzt, wie wichtig gesunde Ökosysteme für den Schutz vor diesen Gefahren sind. Darüber hinaus ist die Biodiversität der karibischen Inseln weltweit einzigartig, und der Klimawandel hat weitreichende Konsequenzen für diese Hotspots der Artenvielfalt. 

Die Zielgebiete des IKI-Projektes „Ökosystembasierte Anpassung und Waldwiederaufbau in vulnerablen ländlichen Gemeinden des biologischen Korridors in der Karibik“ sind Schlüsselgebiete für den Erhalt und Schutz der biologischen Vielfalt. Denn: Biologische Korridore vernetzen Schutzgebiete miteinander und fördern so die natürliche Ausbreitung von Arten. Die biologisch vielfältige Natur der Region ist aber auch eine wichtige Lebensgrundlage für die dort lebende Bevölkerung.

Biologische Vielfalt sichert die Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung 

In der Karibik treffen die Folgen des Klimawandels vor allem ökonomisch schwache Länder: Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt und außerdem von politischer Instabilität betroffen. Auch Kuba steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen. Das heißt: Die Länder können sich aus eigener Kraft nur schwer von Extremwetterereignissen erholen. Die Dominikanische Republik wurde zuletzt im August 2023 von einem Tropensturm getroffen, der zum Glück nur zu geringen Schäden im Land geführt hat. Aber mit der Zunahme von Hurrikans durch die globale Erderwärmung werden die Projektgebiete der IKI immer wieder betroffen sein. Es sind langfristig wirksame Vorkehrungen notwendig, um die Bevölkerung besser zu schützen. 

Insbesondere die ländliche Bevölkerung ist durch die Folgen des Klimawandels stark gefährdet. Die Familien, die hauptsächlich von Landwirtschaft und Fischerei leben, sind auf die vielfältigen Ökosystemdienstleistungen einer biodiversen Natur angewiesen. Dazu gehören intakte Waldflächen, die für Bodenstabilität und eine gute Wasserqualität sorgen, sowie reiche Fischbestände, die in der Lage sind, sich durch Fortpflanzung regelmäßig zu erholen.

Die negativen Auswirkungen der Erderwärmung auf die Biodiversität führen dazu, dass Einkommensquellen wegfallen und eine Übernutzung von landwirtschaftlichen Flächen und Fischbeständen stattfindet. Die Folgen sind eine Zunahme der Meeresverschmutzung, illegale Abholzung und dadurch eine Zunahme der Erosion - was wiederum die Instabilität der Küstenökosysteme erhöht. 

Wie nachhaltige Landwirtschaft zum Erhalt vielfältiger Ökosysteme beitragen kann

Für den Schutz der Biodiversität spielt es also eine wichtige Rolle, wie die Landwirtinnen und Landwirte arbeiten. Werden sie dabei unterstützt, nachhaltige Landwirtschaftsmethoden zu nutzen, trägt das zum Schutz der Ökosysteme und zur Sicherung der Einkommen bei. 

In der Dominikanischen Republik fördert die IKI Projekte, die einen Schwerpunkt auf die Aufforstung degradierter Hänge durch Agroforst-Maßnahmen gelegt haben. Agroforstwirtschaft steht für landwirtschaftliche Praktiken, bei denen naturnahe Wälder erhalten oder wiederhergestellt werden, und die mit landwirtschaftlicher Erzeugung verbunden sind. Durch diese Maßnahmen können Küstenregionen, die besonders stark von Erosionsprozessen betroffen sind, geschützt werden. Gleichzeitig fixiert die Vegetation das Erdreich und sorgt dafür, dass für die Landwirtschaft wichtige Nährstoffe im Boden erhalten bleiben. 

Auch Gemeinschaftsgärten mit einer hohen Nutzpflanzenvielfalt werden als Erosionsschutz genutzt und von der lokalen Bevölkerung bewirtschaftet. 
In Haiti wurden zudem Erzeugerfamilien in verbesserten landwirtschaftlichen Techniken geschult, Hausgärten angelegt und Agroforstsysteme zum Erosionsschutz errichtet. 

Insgesamt konnten mit Unterstützung der IKI bereits über eine Millionen Setzlinge von Obst- und Waldbäumen in den Projektgebieten in Haiti, der Dominikanischen Republik und Kuba verteilt und gepflanzt werden.

Ökosystembasierte Anpassung: Schutz der Biodiversität ist nicht nur ein Nebeneffekt 

Die IKI sieht die positiven Auswirkungen auf die Biodiversität in ihren karibischen Projektgebieten nicht nur als willkommenen Nebeneffekt, sondern als explizites Ziel der Projektarbeit. 

Gleichzeitig wird durch die Ansätze der IKI-Projekte deutlich, wie wichtig vielfältige Ökosysteme für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels sind. 

Das IKI-Projekt „Ökosystembasierte Anpassung und Waldwiederaufbau in vulnerablen ländlichen Gemeinden des biologischen Korridors in der Karibik“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie sich die ländliche Bevölkerung durch die Wiederherstellung von degradierten Ökosystem erfolgreich an den Klimawandel anpassen und gleichzeitig neue Einkommensquellen erschließen kann.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Biodiversität und Klimaschutz in der IKI

Videos zum Projekt

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