Jugendförderung und -beteiligung als Erfolgsfaktor für Klima- und Biodiversitätsschutz
Warum ist die Beteiligung von jungen Menschen in Klima- und Biodiversitätsschutzprojekten wichtig und wie kann sie optimal ausgestaltet werden? Diesen und weiteren spannenden Fragen widmete sich der IKI Brown Bag Lunch „Empowering Youth – Maximizing Impact: Youth empowerment as a building block for effective climate and biodiversity action“ im September.
Mit derzeit 1,8 Milliarden stellen junge Menschen die größte Generation der Geschichte dar. Insbesondere in IKI-Partnerländern machen junge Menschen einen erheblichen Teil der Bevölkerung aus, wie Julia Dorbandt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in ihrer Eröffnungsrede hervorhob. Diese Gruppe wird nicht nur besonders stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sein, sondern ist bereits heute ein relevanter Teil der Lösung. Über 60 IKI-Projekte befassen sich daher mit der Einbindung und Stärkung junger Menschen, sei es durch Bewusstseinsbildung, Kapazitätsaufbau oder direkte Beteiligung an Politikprozessen.
Erfolgreiche Praxisbeispiele: „Green Youth Labs“ und „Climate Promise“
Ein konkretes Beispiel für die erfolgreiche Einbindung der Jugend lieferte das „Green Youth Labs“-Projekt in Vietnam, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) durchgeführt wird. Es bietet jungen Menschen ein zweistufiges Trainingsprogramm und unterstützt sie darüber hinaus mit Projekt-Mikrofinanzierungen für eine gerechte Energiewende. Persönliche Erfolgsgeschichten von jungen Menschen aus dem Mekong-Delta und Hanoi zeigten, wie das Programm sowohl zur persönlichen Entwicklung als auch zu internationalem Engagement und lokaler Umsetzung beiträgt. Besonders hervorzuheben ist der offene Brief der Projektteilnehmenden zur gerechten Energiewende, der als Grundlage für den Dialog mit Regierung und Privatwirtschaft dient. Darauf aufbauend unterstützt das Projekt die Teilnahme einer Jugendvertreterin an der diesjährigen UNFCCC COP.
Die globale UNDP-Initiative „Climate Promise“ unterstützt in einer Vielzahl von Ländern die Jugendbeteiligung in der Gestaltung und Umsetzung der nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs). Durch nationale Initiativen wie die „Climate Change Academy“ in Panama oder Jugenddelegationen und Trainings im Rahmen der UN-Klimaverhandlungen werden junge Menschen in politische Prozesse eingebunden. So wurden beispielsweise Thailands NDC und der Nationale Anpassungsplan (NAP) stärker auf die Belange junger Menschen ausgerichtet. Das Projekt betont die Bedeutung nachhaltiger Strukturen für eine langfristige Jugendbeteiligung und inklusive Beteiligungsprozesse.
Herausforderungen und Lösungsansätze
In einer anregenden Abschlussdiskussion mit den Teilnehmenden wurden Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für eine stärkere Einbindung der Jugend thematisiert. Dabei wurde die Bedeutung eines inklusiven und niedrigschwelligen Projektansatzes betont, der allen Jugendlichen, insbesondere aus marginalisierten Gruppen und Regionen, den Zugang ermöglicht. Es wurde deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wie Universitäten, NGOs und Gemeindegruppen notwendig ist, um diese Barrieren zu überwinden. Zudem wurde die Notwendigkeit eines intersektionalen Ansatzes betont, der auch Geschlechterunterschiede oder die Bedürfnisse indigener Gruppen berücksichtigt.
Die vorgestellten Praxisbeispiele aus dem breiten Unterstützungsangebot der IKI unterstreichen die Relevanz und Wirkung von Jugendaktivitäten sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene. Der Wissensaustausch zwischen den IKI-Projekten und den über 60 Zuhörenden war wertvoll und sollte fortgesetzt werden, insbesondere im Hinblick auf die Institutionalisierung der Jugendförderung innerhalb der IKI und darüber hinaus.
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Präsentation IKI BBL
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