Internationales Forum für Kohleregionen im Wandel
Vom 26. bis 27. Oktober 2023 fand in Berlin „Das Internationale Forum für Kohleregionen im Wandel“ statt, zu dem mehr als 100 Stakeholder für eine gerechte Energiewende in Kohleregionen weltweit zusammenkamen.
Viele weitere nahmen online teil. Politische Entscheidungstragende sowie Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen, aus dem wissenschaftlichen Bereich, der Gewerkschaften und der Kohleindustrie tauschten ihre Erkenntnisse und Erfahrungen aus. Die Sessions konzentrierten sich dabei vor allem auf die IKI JET Partnerländer in Asien, Afrika und Südamerika sowie in der Europäischen Union, dem westlichen Balkan und der Ukraine.
Herausforderungen eines gerechten Wandels
Die Veranstaltung sollte den internationalen Dialog und die Zusammenarbeit auf dem Weg zu einer gerechten Energiewende (JET, Just Energy Transition) fördern. So wurden Themen von Strategie und Governance bis hin zu Umschulungen, wirtschaftlicher Diversifizierung und Finanzierung beleuchtet.
Anja Hajduk, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fand in ihrer Ansprache zur Eröffnung des Forums eindringliche Worte zu den Herausforderungen, vor denen Deutschland auf seinem eigenen Weg zu einer gerechten Energiewende steht. Sie hob hervor, wie wichtig kontinuierliches Lernen sei, und dass die Rolle, die die Kohle im kulturellen und sozialen Gefüge vieler globaler Gemeinschaften gespielt habe, anerkannt werden müsse. Sie erklärte: „Kohleregionen können sich wandeln. Frühzeitiges Handeln zahlt sich aus. Klimaschutz und soziale Entwicklung gehen Hand in Hand.“
Erkenntnisse der IKI JET Partnerländer
Es fanden Sessions mit Fallstudien und Empfehlungen für bewährte Verfahren aus den Kohleregionen der IKI JET Partnerländer statt. Erkenntnisse aus Chile, Kolumbien und Südafrika lieferten Belege für die Wirkung des sozialen Dialogs und der Konsultationen, des Aufbaus von Wissen und der Entwicklung einer langfristigen ökonomischen Vision. Die gewonnenen Erkenntnisse aus Indonesien, Thailand und der Mongolei hingegen unterstrichen die Bedeutung zivilgesellschaftlicher Bewegungen, des Engagements lokaler Verwaltungen und der Förderung von wirtschaftlichen Alternativen zur Kohle.
Referentinnen und Referenten aus Tschechien und Vietnam sprachen über erfolgreiche regionale Strategien im Rahmen von JET und die Rolle, die Gewerkschaften bei der Förderung eines gerechten Wandels spielen. In einer Podiumsdiskussion hoben Vertreterinnen und Vertreter aus der Ukraine und den Westbalkanstaaten hervor, wie wichtig der Wissensaustausch zwischen den Kohleregionen sei. Sie gingen aber auch auf die zusätzlichen Herausforderungen ein, vor denen sie bei der Durchführung eines gerechten Übergangs in Kriegszeiten stehen.
Die Rolle der Finanzen
Expertinnen und Experten aus Politik und Finanzen der London School of Economics and Political Science, der Internationalen Arbeitsorganisation, der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, von Ninety One sowie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH diskutierten über die Herausforderungen, die mit der finanziellen Förderung der gerechten Energiewende einhergehen. Sie erörterten auch die Rolle, die die Finanzierung bei der Verknüpfung von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels mit Pfaden einer inklusive Entwicklung übernehmen könnte.
Wissenszentrum für eine gerechte Energiewende in Kohleregionen
Luca Carapelli von der Europäischen Kommission stellte die Perspektive der Europäischen Union für eine weltweite gerechte Energiewende vor und erläuterte das Konzept des Wissenszentrums für eine gerechte Energiewende in Kohleregionen. Das Zentrum diene als umfassende Ressource für Kohleregionen auf der ganzen Welt, mit Nachrichten, Berichten, Instrumenten, Leitfäden und Kommentaren und sei somit der entscheidende Schlüssel für eine erfolgreiche Durchführung des gerechten Wandels.
Richtlinien für eine gerechte Energiewende
Am letzten Tag erkundeten Referentinnen und Referenten aus Deutschland, Südafrika und der Europäischen Union mögliche Richtlinien für die Unterstützung der wirtschaftlichen Diversifizierung, für Investitionspakete, für die Förderung von Arbeitsplätzen in der Green Economy, für die nachhaltige und intelligente Landwirtschaft sowie die Notwendigkeit, die Vision einer gerechten Energiewende mit den bestehenden Ressourcen in der jeweiligen Region zu verknüpfen.
Die vollständige Version des Artikels mit den wichtigsten Erkenntnissen nach Ländern sortiert finden Sie hier (auf Englisch).
Der Link wurde in die Zwischenablage kopiert
Kontakt
IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71
10963 Berlin