Infrastrukturinvestitionen im Zeichen des Klimawandels

Das erste „CSI Global Forum“ präsentiert Praxisbeispiele aus Hamburg und zugeschnittene Klimainformationen um die Planung und Umsetzung von klimaresilienter Infrastruktur weltweit zu unterstützen.
Im September 2017 fand in Hamburg in Deutschland das erste „CSI Global Forum“ statt und gab den Auftakt für den regelmäßigen Austausch zwischen 4 Ländern weltweit zu den Herausforderungen und Chancen klimarisikoinformierter Infrastrukturplanung. Organisiert wurde das Forum von dem im Frühjahr gestarteten Projekt Verbesserte Climate Services für Infrastrukturinvestitionen (CSI). Das CSI Global Forum will Süd-Süd Kooperationen stärken und Beratungsansätze, -Methoden und Strategien zur Anpassung von Infrastruktur an den Klimawandel verbreiten. Zu diesem Zweck traten nach dem Motto „Lernen mit Hamburg“ die Partner des Projektes – unter ihnen Anbieter, Entwickler und Nutzer von Klimainformationen und -Produkten - mit Experten von Hamburger Behörden und Klimadienstleistern zusammen.
Der Klimawandel verursacht in den Partnerländern Lateinamerikas, Afrikas und Südostasiens schon jetzt akuten Handlungsbedarf für die systematische Einbeziehung der Folgen des Klimawandels in die Anpassung existierender Infrastruktur und den bevorstehenden massiven Investitionen in langlebige Infrastruktur. Wie entsprechende Lösungen praktikabel umgesetzt werden können und welche Herausforderungen bestehen, zeigte der Dialog mit den Hamburger Behörden und die Besichtigung der Resultate. So können beispielsweise durch die erfolgte Integration eines betrieblichen und baulichen Hochwasserrisikomanagements in die hafennahe Siedlungsinfrastruktur selbst heute als selten geltende Extremhochwasser infolge von Sturmfluten nahezu keine Schäden und Verluste mehr hervorrufen. Die Einbeziehung von Konstruktionsreserven erlauben es, bei Bedarf weitere Anpassungsmaßnahmen schnell und effizient in die existierende Infrastruktur zu integrieren. Dagegen wurden konkrete bauliche Lösungsansätze für das Management in Zukunft zunehmender Extremniederschlägen in Hamburg bisher lediglich wissenschaftlich erarbeitet, jedoch kaum umgesetzt.
Die Beispiele aus Hamburg verdeutlichen auch, dass Infrastrukturplaner auf ihre Bedarfe zugeschnittene Klimainformationen und -Produkte – sogenannte Climate Services, benötigen, die über institutionalisierte Kooperationsnetzwerke in iterativen Entwicklungsschleifen von Anbietern und Nutzern zusammen bereitgestellt werden. Diese sind jedoch in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, bisher noch unzureichend herausgebildet und institutionalisiert. Hier setzt das CSI Projekt an: Damit Klimainformationen und –Produkte optimal für die Infrastrukturplanung einsetzbar sind, berät das CSI-Vorhaben zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst die Partnerländer bei dem Aufbau personeller, technischer und institutioneller Kompetenzen und Netzwerke zur Verbesserung der Klimadatenwertschöpfung; angefangen von der Verarbeitung von Klimadaten hin zur Entwicklung von nutzerfokussierten Klimaprodukten und Beratungsdienstleistungen für die Infrastrukturplanung.
Gleichzeitig setzt CSI zusammen mit dem Kooperationspartner Engineers Canada bei der Erarbeitung und Anwendung von Methoden zur Klimarisikoanalyse von Infrastruktur und deren Verankerung in Planungsverfahren und –Vorgaben an. Während der pilothaften Erprobung der Climate Services erwerben die beteiligten Akteure fundiertes Know-how zu dem Thema. Maßgeschneiderte Trainings und die Fortbildung von Trainern ergänzen diese Lernerfahrung.

Das „CSI Global Forum“ soll zukünftig dafür genutzt werden, die im Rahmen des Projektes entwickelten Best Practices zu verbreiten und Lernerfahrungen in den Partnerländern zu teilen. Das Projekt ist Teil der vom Bundesumweltministeriums geförderten Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI).
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