08.10.2019

Im Fokus: Nachhaltige Fischerei im Asien/Pazifikraum

Einwohnerin von Kolono Bay mit Erträgen vom Fischfang; Foto: Rare
Einwohnerin von Kolono Bay mit Erträgen vom Fischfang; Foto: Rare

Mehr als acht von zehn Familien, die weltweit ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei verdienen, leben im Asien/Pazifikraum. Die Korallenriffe, Mangrovenwälder und andere Küstenökosysteme gewährleisten die Ernährungs- und Wirtschaftssicherheit der Küstengemeinden in der gesamten Region. Doch der Klimawandel fordert seinen Tribut.

Keine Region der Welt ist so sehr auf eine nachhaltige Fischerei angewiesen wie Asien und der Pazifikraum. Mehr als acht von zehn Familien, die weltweit ihren Lebensunterhalt mit der Fischerei verdienen, leben in dieser Weltregion. Die Korallenriffe, Mangrovenwälder und andere Küstenökosysteme gewährleisten die Ernährungs- und Wirtschaftssicherheit der Küstengemeinden in der gesamten Region. Doch der Klimawandel fordert seinen Tribut.

Um die Folgen des Klimawandels abzufedern, fördert die IKI gemeinsam mit der Welternährungsorganisation, dem Micronesia Conservation Trust und der Global Island Partnership das Projekt Nachhaltige Fischerei zur Stärkung der Klimaresilienz. Das Vorhaben wird von der Nichtregierungsorganisation (NRO) Rare umgesetzt. Deren Expertinnen und Experten unterstützen gefährdete, von der Fischerei lebende Gemeinden auf den Philippinen, in Indonesien, Palau, den Föderierten Staaten von Mikronesien sowie den Marshallinseln bei der Klimaanpassung.

Im Rahmen des Projekts arbeitet Rare in 36 Kommunen und Gemeinschaften und schult lokale Führungskräfte in den oben genannten fünf Ländern in Methoden zur Herbeiführung von Verhaltensänderungen. Das Ziel: die Einführung von nachhaltigen Fischfangmethoden. Außerdem sollen die von der Küstenfischerei lebenden Gemeinschaften in die Lage versetzt werden, ihre Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften und in ihren Bewirtschaftungsplänen ökosystembasierte Anpassungsmaßnahmen (EbA) zu berücksichtigen. Zu diesem Zweck werden die Risiken analysiert, die sich für die jeweilige Gemeinschaft aus den Klimawandelfolgen ergeben. Auf Grundlage der Analyseergebnisse können dann wiederum geeignete Empfehlungen für die Gestaltung der lokalen Bewirtschaftungspläne und -maßnahmen ausgesprochen werden.

Bezirksbürgermeister (sitzend, vierter von rechts) und Gemeindevertreterinnen und -vertreter aus Kolono Bay in der indonesischen Provinz Südost-Sulawesi beim Besuch einer BMU-Delegation; Foto: Rare

Durch bewährte Maßnahmen und Schulungen zur Einführung von Verhaltensänderungen sollen die menschlichen, technischen und institutionellen Kapazitäten gestärkt werden, die die Akteure von der lokalen bis zur nationalen Ebene benötigen, um die Risiken für die Kleinfischerei zu verringern, die Resilienz der Gemeinschaften zu stärken und die Ernährungs- und Lebensgrundlagen der Menschen zu sichern. Die entsprechenden Schulungsmaßnahmen sorgen dafür, dass die vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten nach Abschluss des Projekts in den Zielgemeinden erhalten bleiben. Dadurch, dass die Akteure auf das Fachwissen der örtlichen Durchführungspartner zurückgreifen können, fließen die Projektergebnisse zusammen mit Lernerfahrungen und Best-Practice-Beispielen auch in die nationalen Pläne ein und werden über regionale, nationale und globale Arbeitsgruppen weitergetragen.

Verankerung des EbA-Konzepts im Management und in der Steuerung der Küstenfischerei

Das EbA-Konzept sieht den Schutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und die Wiederherstellung von Ökosystemen vor und ermöglicht so eine Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Im Mittelpunkt der ökosystembasierten Anpassung steht der Nutzen, den der Mensch aus der Biodiversität und den Ökosystemdienstleistungen zieht, sowie die Frage, wie diese Ökosystemdienstleistungen angesichts des Klimawandels nutzbar gemacht werden können. [...] Das EbA-Konzept lässt sich am besten im Rahmen einer breit angelegten Klimaanpassungsstrategie umsetzen.“ -Ali Raza Rizvi, IUCN

Um dieses EbA-Konzept effektiv umzusetzen, versucht Rare auch auf den vielversprechenden Ergebnissen aufzubauen, die die NRO in Asien und dem Pazifikraum mit dem Projekt Fish forever erzielt hat. Die Daten aus diesem Projekt belegen, dass eine gemeindebasierte Herangehensweise an die Bewirtschaftung, den Schutz und die Wiederherstellung von Fischereiressourcen zu erheblichen biologischen, ökologischen und sozialen Veränderungen führt und eine Lösung für das Problem der Überfischung liefern kann.

Im Rahmen seines aktuellen IKI Projekts plant Rare, das EbA-Konzept durch Sozialmarketing und Verhaltenskampagnen in neue Gemeinschaften zu tragen und dort zu verankern. Dabei ist die strategische Anwendung eines ökosystembasierten Ansatzes vorgesehen, um eine Anpassung an den Klimawandel zu erreichen. So sollen unter anderem Lebensräume an der Küste wie Korallenriffe und Mangroven wiederhergestellt, das EbA-Konzept von der lokalen bis zur nationalen Ebene in die Pläne der Fischereiwirtschaft integriert und die Governance auf allen Ebenen verbessert werden. Außerdem gilt es, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb und zwischen den Fischergemeinden an der Küste und den für diese zuständigen Behörden zu stärken.

Lesen Sie hier auch vom Projektbesuch einer BMU-Delegation rund um Norbert Gorißen und Philipp Behrens im August 2019!

 

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

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