16.10.2024

IKI unterstützt Brasilien beim Umweltschutz und dem Wiederaufbau von Wäldern

Tagebau an Waldgrenze

Auf der G20-Amazonas-Konferenz stellten die Mitwirkenden eines IKI-Projekts innovative Maßnahmen zum Wiederaufbau von Wäldern in Brasilien und Indonesien vor. Für diese Maßnahmen werden offene Copernicus-Satellitendaten genutzt, um eine transparente Überwachung von Wäldern zu unterstützen.

Im Rahmen des Treffens der Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister der G20 fand vom 17. bis 18. September 2024 in Manaus eine G20-Konferenz über das Amazonasgebiet statt. Unter dem Motto „Offene Innovation zur Stärkung der internationalen Nord-Süd-Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technik und Innovation“ waren die Mitwirkenden des Projekts RESTORE+ eingeladen, ihre Ergebnisse zu präsentieren. Das von der IKI unterstützte Projekt RESTORE+ fördert die Entwicklung von offenem Wissen zur Nutzung von Daten des europäischen Copernicus-Satelliten, um zum Schutz und zum Wiederaufbau von Wäldern in Brasilien und Indonesien beizutragen. Dabei werden Open-Source-Software und offene Wissenschaft dazu eingesetzt, die Waldüberwachungssysteme in Brasilien und Indonesien zu modernisieren. Transparente und reproduzierbare Waldüberwachungssysteme sind der Schlüssel, um das Vertrauen der internationalen Partner in das Engagement Brasiliens und Indonesiens zur Förderung von naturbasierten Lösungsansätzen zu stärken.

Die Maßnahmen werden von Prof. Dr. Gilberto Camara geleitet, einem international anerkannten Wissenschaftler, der zuvor Direktor des Nationalen Instituts für Raumforschung (INPE) und Direktor des Sekretariats der Gruppe für Erdbeobachtung (GEO) war. Die von der IKI geförderten Studien und Technologien werden vollständig quelloffen sein und auf offenen Daten aus dem Copernicus-Programm beruhen. Sie werden allen Institutionen und Expertinnen und Experten in Brasilien sowie Indonesien und anderen Ländern zur Verfügung stehen, insbesondere den Ländern Amazoniens, die die Copernicus-Daten für Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und der Biodiversität nutzen möchten.

Neue Pläne der Regierung und fortschrittliche Technologie stärken Brasiliens Bemühungen um den Schutz der Wälder

Eine farbkodierte Karte mit großen Flächen in Dunkelgrün, die mit verstreuten Flecken in Rot, Gelb, Beige und Weiß kontrastieren. Die grünen Flächen dominieren, während die kleineren farbigen Flecken unregelmäßig in der Mitte des Bildes verteilt erscheinen. Der Gesamtstil ähnelt einer Heatmap oder einem abstrakten Muster.
Vergleich zwischen der visuellen Interpretation und der Klassifizierung durch maschinelles Lernen in einem Teilgebiet des Bundesstaats Rondonia (Brasilien). Die Karte zeigt die natürlichen Waldgebiete in grün und die Entwaldung bis zum Jahr 2022 in Weiß. Die dunklen Linien repräsentieren entwaldete Flächen, die von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern am INPE für das Jahr 2022 ermittelt und ausgelegt wurden. Anhand der Methode für maschinelles Lernen wurde die Entwaldung für das Jahr 2022 in den farbigen Bereichen identifiziert. Die braun markierten Flächen zeigen die gesamte Entwaldung an. Die roten Flächen repräsentieren Orte, an denen eine Abholzung nach einem Feuer stattgefunden hat. Die hellgrünen Flächen sind Orte, an denen der größte Teil des Waldes gerodet wurde, aber noch einige Bäume vorhanden sind. Zu beachten ist, dass die dunklen Linien (visuelle Interpretation) mit den farbigen Flächen (Ergebnisse aus maschinellem Lernen) übereinstimmen. Dies zeigt, dass dieser neue Lösungsansatz die Qualität und Genauigkeit des vorherigen Lösungsansatzes erzielt, aber zugleich die Transparenz, Reproduzierbarkeit, Konsistenz, Skalierbarkeit und zeitnahe Überwachung der Entwaldung verbessert und deren Kosten senkt.

Seit 2012 unterstützt die IKI brasilianische Forschende dabei, Modelle für die Landnutzung zu entwickeln. Diese Modelle lieferten wichtige Informationen für den national festgelegten Klimaschutzbeitrag (NDC) Brasiliens und die Verpflichtung einer Wald- und Landschaftswiederherstellung (FLR) in der Größenordnung einer Fläche von zwölf Millionen Hektar im Rahmen der Bonn Challenge, die anlässlich des Pariser Klimaschutzabkommens 2015 eingegangen wurde. Brasilianische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten evidenzbasierte Strategien, die für den Wiederaufbau tropischer Wälder erforderlich sind, sowie die Ursachen für Entwaldung und Degradierung.

Die neue brasilianische Regierung, die 2022 gewählt wurde, hat entscheidende Pläne zum Schutz der Umwelt in allen Biomen Brasiliens ausgearbeitet. Diese Pläne beinhalten wichtige Maßnahmen, um die Entwaldung und Degradierung in den Biomen des Amazonasgebietes und Cerrado zu verhindern. Brasilianische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln fortschrittliche Techniken für maschinelles Lernen, um die Überwachungssysteme des Landes zu verbessern. Diese neuen Technologien nutzen die umfangreichen offenen Datensätze aus dem europäischen Copernicus-Satellitenprogramm. Damit wird Brasilien seine Kapazitäten zum Schutz der Umwelt erheblich verbessern. Dank der Nutzung der offenen Daten des Copernicus-Satelliten wird Brasilien auch in der Lage sein, seine Kartierung der Degradierung tropischer Wälder und deren Ursachen zu verbessern, und Bereiche zu ermitteln, in denen die Maßnahmen zur Aufforstung vorrangig gefördert werden müssen.

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