IKI-Beiträge zur Dekarbonisierung der Industrie
COP29: Start der Global Matchmaking Plattform und der internationalen Allianz für die Dekarbonisierung der Industrie.
Der Industriesektor ist für etwa 23 Prozent der globalen CO2 Emissionen verantwortlich (IEA 2021). Das Thema Dekarbonisierung der Industrie erfährt international zunehmend Aufmerksamkeit. Mit dem Klimaclub hat Deutschland gemeinsam mit wichtigen Partnern ein internationales Gremium geschaffen, das auf höchster Ebene zentrale Themen diskutiert. Ziel ist es, dass nicht nur wenige Länder für ihren Industriesektor klare Dekarbonisierungsvorgaben definieren, sondern dass es in den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern vergleichbare Klimaschutzvorgaben gibt. Gerade Entwicklungsländer benötigen hierfür aber Unterstützung. Aufbauend auf den nationalen Erfahrungen engagiert sich deshalb auch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) verstärkt in dem Bereich und weitet gezielt die Förderung von Projekten mit dem Fokus Industriedekarbonisierung aus:
Der Klimaclub im Kontext der Internationalen Klimaschutzinitiative
Mit Beiträgen der IKI wurde gemeinsam mit UNIDO die Global Matchmaking Plattform (GMP) aufgebaut: ein neuer Mechanismus des Klimaclubs. Ziel ist, die Dekarbonisierung emissionsintensiver Industrien zu beschleunigen und die Entwicklung emissionsarmer Industrien in Schwellen- und Entwicklungsländern voranzutreiben. Mithilfe der Plattform können die Bedarfe von Schwellen- und Entwicklungsländern mit bestehenden und zusätzlichen Unterstützungsangeboten von Partnerländern und anderen internationalen Akteuren zusammengeführt werden. Die GMP ist am 18. November 2024 im Rahmen der COP29 offiziell gestartet.
Zur Pressemitteilung von UNIDO
An die von Deutschland mit den Klimaclubmitgliedern initiierte Gründung der Plattform knüpft der „Global Pledge for Industry Decarbonisation Assistance“ an. Der Pledge bündelt die Mittel, die Deutschland, das Vereinigte Königreich, Kanada und der Climate Investment Fund (CIF) für die Dekarbonisierung der Industrie in Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verfügung stellen wollen. Insgesamt werden in dem Pledge bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar für die Industriedekarbonisierung für Schwellen- und Entwicklungsländer angekündigt.
Deutschlands Beitrag zur globalen Dekarbonisierung der Industrie 2024
Insgesamt belaufen sich die Mittel, die Deutschland für Industriedekarbonisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Verfügung möchte, auf etwa 210 Millionen Euro. Die Internationale Klimaschutzinitiative beabsichtigt, über verschiedene bilaterale und multilaterale Wege etwa 185 Millionen Euro beizutragen. Diese Mittel setzen sich unter anderem zusammen aus
- Einzahlungen in bestehende multilaterale Fonds,
- Beiträgen zur Mitigation Action Facility mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren sowie
- bilateralen geplanten Projekten mit Industriefokus, die ebenfalls eine Laufzeit von bis zu acht Jahren haben.
Weitere 25 Millionen Euro stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zur Verfügung.
Hintergrundinformation: Klimaclub-Initiative zur globalen Dekarbonisierung
Bundeskanzler Olaf Scholz nahm die deutsche G7-Präsidentschaft im Jahr 2022 zum Anlass, den offenen und kooperativen Klimaclub zu gründen, um die schnelle und ambitionierte Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu unterstützen und Klimaschutzmaßnahmen zur Emissionsminderung zu beschleunigen. Der Klimaclub trägt als inklusives Forum von ambitionierten Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern dazu bei, auf höchster Ebene einen offenen Dialog zu Themen wie Ambitionspfaden, Carbon Leakage und gemeinsamen Definitionen von nachhaltigen Industrieprozessen zu führen sowie die Dekarbonisierung besonders emissionsintensiver Industriesektoren voranzutreiben. Für die mittlerweile 43 Mitgliedstaaten ist der Klimaclub zudem eine Möglichkeit, eigene Bedarfe im Rahmen der Global Matchmaking Platform zu adressieren, die dann auch von der IKI aufgenommen werden können.
Arbeitsfeld der Internationalen Klimaschutzinitiative im Rahmen des Klimaclubs
Der Klimaclub beruht auf den folgenden drei Säulen:
- Förderung einer ehrgeizigen und transparenten Politik zur Eindämmung des Klimawandels
- Transformation von Industrien
- Förderung der internationalen Klimazusammenarbeit und Partnerschaften
Die unter die dritte Säule fallende Förderung und Erleichterung von Klimaschutzmaßnahmen und Verbesserung der Rahmenbedingungen für die industrielle Dekarbonisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern, ist das zentrale Arbeitsfeld der IKI.
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Weitere Informationen
COP29 Global Pledge: Scaling international assistance for industry decabonisation