Green Cooling: 20 Jahre klima- und ozonfreundliche Kühlung und Klimatisierung
20 Jahre bilaterales Engagement Deutschlands im multilateralen Prozess des Montrealer Protokolls - unter diesem Motto kamen am 28. September 2015 knapp 100 Vertreter aus Politik, Industrie, NGOs und Durchführungsorganisationen für eine Festveranstaltung in Eschborn zusammen. Ausrichter war die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag der Deutschen Bundesregierung.
Die internationale Staatengemeinschaft hat im Jahr 1987 das Montreal Protokoll zum gemeinsamen Ausstieg aus ozonschädigenden Substanzen wie Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und teilhalogenierten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (HFCKWs) verabschiedet. Deutschland unterstützt Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Umstellung zu umweltfreundlichen Ersatzstoffen. Hierbei setzte die Bundesregierung von Anfang an auf Technologien mit sogenannten natürlichen Kältemitteln, die nicht nur ozon-, sondern auch klimafreundlich sind. Das ist besonders wichtig für die nachhaltige Entwicklung der betroffenen Sektoren für Kühlung und Klimatisierung. Herkömmliche Ersatzstoffe - fluorierte Kohlenwasserstoffe (HFKW)- sind zwar ozonneutral, jedoch starke Treibhausgase. Zudem sind herkömmliche Geräte oft energieineffizienter und verursachen so hohen Stromverbrauch sowie indirekte Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger.
Die Internationale Klimaschutz Initiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) unterstützt seit 2008 diese Bemühungen, insbesondere durch Projekte zur Transformation der Kältesektoren zu energieeffizienten, klimafreundlichen Technologien. Diese Projekte tragen zu einer gesamten Einsparungen von 100 Millionen Tonnen CO2 bei, erreicht durch die Förderung der Bundesregierung.
Im Rahmen der Festveranstaltung würdigte Dr. Christian Meineke, Leiter des Referats IG II 1 (Grundsatzfragen der Chemikaliensicherheit, Chemikalienrecht) des BMUBs, dass das gemeinsame deutsche Engagement sowohl wesentliche Impulse für internationale Verhandlungsprozesse gibt, als auch den Transfer innovativer Technologien in Partnerländer unterstützt, die gleichzeitig das nachhaltige Wirtschaftswachstum fördern. Die eingeladenen Vertreter der National Ozone Units (NOU) aus Brasilien, China, Grenada und Kenia betonten die besondere Bedeutung der Beratungs- und Unterstützungsleistung für ihre Länder, vor allem bei der Auswahl geeigneter Ersatztechnologien. Natürliche Kältemitteln werden häufig noch zu wenig Beachtung geschenkt und Leitlinien oft von Herstellern klimaschädlicher Ersatzstoffe beeinflusst. Die NOU Vertreter aus China, ein Land, das zu den größten Herstellerländern von Kühl- und Klimatisierungsgeräten weltweit gehört, berichteten von den Herausforderungen, denen China bei der Einführung klima- und ozonfreundlicher Geräte gegenübersteht.
Als ein Resümee der Veranstaltung lässt sich festhalten, dass - trotz großer Erfolge wie etwa die Rückbildung der Ozonschicht und erzielte Einsparung von Klimagasen in den letzten 25 Jahren - weitere Anstrengungen notwendig sind. Der Kältesektor wächst insbesondere in den asiatischen Schwellenländern rasant und wird bei ausbleibenden Umstellungen zu energieeffiziente Technologien mit natürlichen Kältemitteln im Jahr 2030 bis zu ungefähr 13 % der globalen Treibhausgasemissionen verursachen. Bisher fehlt es noch an geeigneten internationalen Maßnahmen zur Minderung der HFKWs. Daher sollen Emissionen aus dem Kältesektor bei internationalen Klimaverhandlungen wie der Pariser UN Klimakonferenz im Dezember 2015 eine hohe Bedeutung zugemessen werden.
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