Green Recovery und Frieden: Deutschland und Kolumbien im Gespräch
Eine Podcast-Serie beleuchtet den Weg zu einer grünen Erholung aus der Coronakrise und die Chancen für nachhaltigen Frieden in Kolumbien.
Die fünfteilige Podcast-Reihe „De la recuperación verde, a la paz“ (vom grünen Aufschwung zum Frieden) bringt als Dialogformat im Sinne deutsch-kolumbianischer Freundschaft und Zusammenarbeit hochrangige Expertinnen und Experten beider Länder zusammen, um den großen Fragen und Herausforderungen der Weltgemeinschaft auf den Grund zu gehen. Dazu gehören beispielsweise der Klimawandel, der Verlust von Biodiversität, die Coronavirus-Pandemie und der Friedenserhalt.
Ausgewählte Fachleute im Dialog
In der ersten Folge des spanischsprachigen Podcasts steht der Themenkomplex Green Recovery, also eine grüne Erholung von der Coronavirus-Pandemie, zur Diskussion. Dr. Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, dessen Mitglieder umgangssprachlich auch als „Wirtschaftsweise“ bezeichnet werden, tauscht sich mit dem kolumbianischen Vize-Umweltminister Nicolás Galarza aus.
In Folge zwei diskutieren die kolumbianische Biologin Dr. Brigitte Baptiste und der deutsche Friedensforscher Dr. Stefan Peters über die Wechselwirkungen zwischen Biodiversitätsschutz und anhaltendem Frieden. Die Deutsche Welle ordnet den Podcast deshalb auch als „Suche nach Chancen für Frieden und grünen Aufschwung” in Kolumbien und Deutschland ein.
In der dritten Podcast-Folge sprechen der SPD-Politiker Robert Drewnicki, der für die regierende Bürgermeisterin von Berlin in der Senatskanzlei tätig ist, und Carolina Urrutia Vásquez, Bezirkssekretärin für Umwelt im Büro des Bürgermeisters von Bogotá, über Grünflächen, öffentliche Verkehrsmittel und ein attraktives Kulturangebot in den beiden Hauptstädten.
Wie sich der schrittweise und sozialverträgliche Ausstieg aus der Kohle in Deutschland und Kolumbien fair gestalten lässt, besprechen die kolumbianische Vizeministerin für Bergbau, Sandra Sandoval und Dr. Barbara Praetorius, ehemaliges Mitglied der deutschen Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung – umgangssprachlich „Kohlekommission“ – in Folge vier des Podcasts.
Den Abschluss machen Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, und Paula Caballero, Empfängerin des deutschen Nachhaltigkeitspreises und „Erfinderin“ der Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Diese finale Folge richtet den Fokus auf die internationale Kooperation und Werte einer Weltgemeinschaft, die ein friedliches und nachhaltiges Zusammenleben zum Ziel hat.
Verbreitung online und im Radio
Die Podcast-Serie ist bereits in voller Länge auf den gängigen Plattformen kostenlos verfügbar (Spotify, Apple Podcasts, Spreaker). Neben den etwa 50-minütigen Langversionen wurden Kurzversionen der Serie im nationalen kolumbianischen Radio ausgestrahlt, um eine breite Hörerschaft zu erreichen.
Auch eine Verbreitung über den kolumbianischen Sender „in situ“ ist geplant. Neben umweltpolitischen Fachleuten kommen auch Hörerinnen und Hörer voll auf ihre Kosten, die sich generell für Umwelt und nachhaltige Entwicklung interessieren. Aufgrund des großen Erfolgs wird derzeit an der Übersetzung des Podcasts ins Deutsche gearbeitet, um die Inhalte der spannenden Gespräche neben der kolumbianischen Gesellschaft auch dem hiesigen Publikum zugänglich zu machen. Die Veröffentlichung der deutschsprachigen Folgen wird ab der zweiten Jahreshälfte 2022 erfolgen.
Hintergrund: Frieden als Basis für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz
Kolumbien gilt als äußerst facettenreiches Land, das über einen großen Reichtum an natürlichen Ressourcen und eine außergewöhnliche Artenvielfalt verfügt. Das Land beheimatet zehn Prozent aller Tier- und Pflanzenarten und zählt somit offiziell zu den 17 megadiversen Ländern der Erde. Das konstante Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre brachte eine wachsende Mittelklasse und moderne Städte hervor. Gleichzeitig ist Kolumbien tief gespalten. Die soziale Ungleichheit gilt als eine der wesentlichen Ursachen für einen 50 Jahre andauernden Konflikt, der viele Opfer forderte und tiefe Risse in der Gesellschaft hinterließ.
Um diesen Konflikt zu beenden, wurde 2016 ein Friedensabkommen zwischen kolumbianischer Regierung und der FARC-Guerilla (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) unterzeichnet. Anhaltender Frieden gilt als Grundbedingung für die nachhaltige Entwicklung Kolumbiens, welche durch die Coronavirus-Pandemie sozial und ökonomisch schwer getroffen wurde.
Die IKI setzt beispielsweise mit dem Projekt Schutzgebiete und Frieden“ an diesem Punkt an; Das Projekt trägt dazu bei Landnutzungs- und Landbesitzkonflikte in Kolumbien zu verringern oder zu lösen und verbessert somit das Management von Schutzgebieten und die Lebensbedingungen der dort ansässigen Bevölkerung. So leistet die IKI einen Beitrag zum Frieden und zum Schutz der Biodiversität.
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Kontakt
IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71
10963 Berlin
Konzept und Umsetzung der Podcastserie
Der Podcast wurde im Rahmen der Kooperation des IKI-Vorhabens Strategische Umweltdialoge und des IKI-Schnittstellenvorhabens NDC Unterstützung Kolumbien mit dem kolumbianischen Umweltministerium (Ministerio de Ambiente y Desarrollo Sostenible, MADS) konzipiert und umgesetzt.
Kontakt: sud(at)giz.de
Videos zum Projekt
Publikationen zum Projekt
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04/ 2016 | Länderprofil
Klimaschutz in China
Englisch | English (PDF, 477 KB)
Chinesisch | Chinese (PDF, 745 KB)