15.08.2013

Globaler Klimaschutzfonds fördert Investitionen in den nationalen Klimaschutz

Seit 2010 werden aus Mitteln des Global Climate Partnership Fonds zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern finanziert.

Um den verheerendsten Folgen des Klimawandels vorzubeugen und das 2-Grad-Ziel zu erreichen, bedarf es einer zeitnahen Energiewende, die nur durch erhöhte Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien umgesetzt werden kann. Auf der UN-Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen beschlossen die Industrieländer, Mittel für die internationale Klimafinanzierung zu mobilisieren, die sich ab 2020 auf jährlich 100 Milliarden US-Dollar belaufen sollen. Diese Zusage schließt öffentliche und private Mittel aus einer Vielzahl von möglichen Quellen ein. Mit den Geldern sollen Entwicklungs- und Schwellenländer bei den notwendigen Maßnahmen zur Minderung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels finanziell unterstützt werden. Doch obwohl das 100-Milliarden-Versprechen bereits zu einer wichtigen politischen Zielmarke geworden ist, fehlt es bisher noch an den nötigen Finanzierungsinstrumenten für die Umsetzung.

Innovative Risikostruktur setzt Investitionsanreize

Vor diesem Hintergrund spielt der vom Bundesumweltministerium und der KfW gegründete Global Climate Partnership Fonds (GCPF) eine wichtige Vorreiterrolle. Seit 2010 werden aus Mitteln des GCPF zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern finanziert. Das innovative Konzept des GCPF bietet verschiedene Risikoklassen für öffentliche und private Anteilseigner. Die öffentlichen Mittel in der sogenannten Junior-Tranche oder First-Loss-Tranche des Fonds halten das höchste Ausfallrisiko. Das bedeutet, dass im Falle eines Verlustes die öffentlichen Mittel als eine Art "Risikopuffer" für die anderen Tranchen (Mezzanine- und Senior-Tranche) dienen. Diese Risikostruktur setzt Anreize für zusätzliche Investitionen in den Fonds durch nationale und internationale Finanzinstitutionen sowie den Privatsektor. Zudem zehrt der Fonds die öffentlichen Mittel im Fonds nicht auf, sondern setzt sie revolvierend ein.

2010 startete der Fonds mit einem Kapital in Höhe von 32,5 Millionen Euro, die das Bundesumweltministerium (BMU) aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) bereitgestellte. Mittlerweile hat er Zusagen von Investoren in Höhe von 234 Millionen US-Dollar erhalten, von denen bereits 153 Millionen US-Dollar investiert wurden. Neben dem BMU und der KFW sind auch die International Finance Corporation (Weltbank-Gruppe) und das dänische Außenministerium als öffentliche Investoren am GCPF beteiligt. Im Dezember 2012 hat die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe 30 Millionen US-Dollar in den Fonds investiert und ist somit neben der Deutschen Bank, dem Investment Manager des Fonds, der erste private Investor, der sich am Fonds beteiligt. Damit hat der GCPF sein Potenzial zur Mobilisierung von privatem Kapital für die internationale Klimafinanzierung überzeugend unter Beweis gestellt.

Finanzierung für erneuerbare Energien und Energieeffizienz

Im vergangenen Jahr hat der Fonds Banken in den Partnerländern Brasilien, Ecuador, Südafrika, Ukraine, Türkei, Mongolei und Vietnam Kredite von über 150 Millionen US-Dollar bereitgestellt. Diese Mittel vergeben die Partnerbanken wiederum an kleine und mittelständige Unternehmen sowie private Haushalte, die in Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Treibhausgas-Minderung investieren. Beispielsweise erhielt die mongolische XacBank im vergangenen Jahr ein Kredit in Höhe von 15 Millionen US-Dollar, mit dem sie die lokale Produktion energieeffizienter Kochherde förderte. Diese Herde reduzieren den Ausstoß von CO2-Emissionen im Vergleich zu den traditionellen Herden um 30 bis 50 Prozent. Darüber hinaus vergibt der Fonds zwei Prozent seiner Mittel direkt an einzelne Klimaschutzprojekte in seinen Partnerländern. Die erste dieser Direktinvestitionen wurde 2012 in Südafrika vorgenommen. Der GCPF finanzierte dort eine Ein-Megawatt-Photovoltaikanlage für den Betrieb einer Chrom-Miene, mit der in Zukunft jährlich 1700 Tonnen CO2 eingespart werden können. Insgesamt hat sich der Fonds zum Ziel gesetzt, in den einzelnen Investitionsprojekten eine CO2-Einsparung von mindestens 20 Prozent zu erreichen und somit die Länder auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft zu unterstützen.

Die Erfolgsgeschichte des GCPF zeigt, wie mit begrenzten öffentlichen Mitteln privates Kapital für Klimaschutzprojekte mobilisiert werden kann. Somit kann der GCPF als Vorreitermodell für andere Initiativen dienen und neue Impulse für die Frage nach der Zukunft der globalen Klimafinanzarchitektur setzen.

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