02.12.2024

Gemeinschaftlich geführte Spirulina-Farmen fördern den Schutz von Seegras und der Dugongs

Zwei Frauen in weißen Kitteln, Haarnetzen und Gesichtsmasken arbeiten mit einer grünen Paste in einem Labor. Eine von ihnen schöpft die Paste mit einem blauen Sieb.
Geschulte Frauen aus der örtlichen Gemeinde trennen und trocknen die Spirulina sorgfältig und demonstrieren den sorgfältigen Prozess, der hinter der Herstellung dieses nährstoffreichen Superfoods steht, das für seinen Nutzen für die Gesundheit bekannt ist. Die Frauen überwachen die Bedingungen genau und passen sie bei Bedarf an, um optimale Temperatur- und Feuchtigkeitswerte aufrechtzuerhalten. Diese Phase ist entscheidend, da sie sich auf den Nährwert und die Haltbarkeit des Endprodukts auswirkt.

Spirulina-Farmen in Indonesien stärken die lokalen Gemeinschaften, schützen die Seegraswiesen und bieten ein nachhaltiges Modell für den Biodiversitätserhalt.

Die erfolgreiche Einrichtung von gemeinschaftlich geführten Farmen zur Produktion von Spirulina in Tarabitan und Yogyakarta, Indonesien, stellt im Rahmen des Projekts „Schutz von Seegrasökosystemen“ der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) einen wesentlichen Meilenstein dar. Die Initiative ist Teil eines größeren Projekts, das vom Büro des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (CMS) in Abu Dhabi im Rahmen des Dugong-Memorandum of Understanding (MOU) in sechs Ländern der asiatischen Region geleitet wird. In Indonesien fungieren YAPKEA und PT Niras als lokale Partner. Diese innovativen Farmen, die vollständig von der lokalen Dorfbevölkerung mit zeitweiliger Unterstützung von in der Gemeinschaft ansässigen Feldkoordinatorinnen und -koordinatoren verwaltet werden, schaffen nachhaltige Einkommensquellen. Gleichzeitig spielen sie eine entscheidende Rolle für den Erhalt der Seegraswiesen und den Schutz der gefährdeten Dugongs.

Eine bunt gemischte Gruppe von Menschen sitzt auf Stühlen und schaut auf einen Laptop, den eine Person in der Hand hält.
In Tarabitan kommt die Gemeinschaft zusammen, um die Eigenschaften der Spirulina zu erkunden. Ihr gemeinsamer Enthusiasmus und ihre kollektive Neugier heben die transformative Kraft der lokalen Erkundung nachhaltiger Praktiken hervor.

Seegraswiesenökosysteme sind für die Gesundheit der Fischerei in den Tropen von entscheidender Bedeutung, da sie wichtige Laich- und Aufwuchsgebiete für Jungfische darstellen. Ihre Rolle bei der Erhaltung der marinen Artenvielfalt, einschließlich bedrohter Arten wie dem Dugong, und bei der Erhaltung von Fischpopulationen kann nicht genug betont werden. Seegraswiesen sind auch wichtige Kohlenstoffsenken. Ihre beeindruckende Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, verdeutlicht das enorme Potenzial der Seegraswiesen-Wiederherstellung für die Eindämmung des Klimawandels und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, diese wertvollen Unterwasserlebensräume zu schützen und wiederherzustellen.

Eine Frau hält ein Kleinkind im Arm und zeigt einer anderen Person einen Löffel mit einer grünen Substanz. Sie befinden sich vor einem Gebäude mit einem Schild, auf dem „Sekretariat Kelompok Masyarakat Pengawas (POKMASWAS) Terumbu Karang“ steht.
In Tarabitan genießen eine Mutter und ihr Kind den Geschmack von frisch geernteter Spirulina und verkörpern damit die Akzeptanz dieses nahrhaften Superfoods durch die Gemeinschaft. Dieser Moment ist mehr als nur ein Geschmackstest.

Die Einführung des Spirulina-Anbaus trägt der Notwendigkeit Rechnung, die Gemeinschaft in den Naturschutz einzubeziehen, indem sie eine nachhaltige Alternative zum traditionellen Fischfang bietet. Spirulina, eine sehr nährstoffreiche Mikroalge, wird in geschlossenen, stickstofffreien Teichen kultiviert und bietet den Gemeinden Möglichkeiten zur Diversifizierung und Schaffung zusätzlicher Einkommensquellen, wie z.B. Ökotourismus. Dieser Ansatz unterstützt nicht nur den Lebensunterhalt der lokalen Bevölkerung, sondern trägt auch zum Schutz lebenswichtiger mariner Ökosysteme bei, die zunehmend durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und nicht nachhaltige Fischereipraktiken bedroht sind.

Eine Frau mit Haarnetz und Gesichtsschutz schöpft Wasser aus einem großen Wasserbecken in einer Algenfarm. Das Becken ist von einem Bambusgerüst überdacht.
Diese engagierte Frau arbeitet auf der Spirulina-Farm und sorgt dafür, dass jedes Detail zum Erfolg dieser nachhaltigen Unternehmung beiträgt. Ihr Engagement unterstreicht die entscheidende Rolle des praktischen Managements bei Erfolg von gemeinschaftlich geführten Lösungsansätzen.

Frauen und Mitglieder der lokalen Gemeinschaft sind die Hauptakteure des Projekts - sie kümmern sich um die Produktion, die Verarbeitung und den Verkauf. Das fördert ihre wirtschaftliche Selbstbestimmung und stärkt die Einbindung der Gemeinschaft in die Schutzbemühungen. Dieses Kreislaufmodell soll nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch den Bekanntheitsgrad der Dugongs als symbolträchtige Tierart steigern, auf die die Gemeinschaft stolz ist und die sie schützen möchte.

Seit Ende August 2024 werden große Mengen Spirulina produziert - die derzeitige Kapazität entspricht mehr als 4.000 Tagesrationen. Diese werden landesweit unter der Dachmarke Mermaid Spirulina" verkauft. Damit wird die Verbindung zwischen dem Superfood und dem Schutz der Dugongs gestärkt. Die größte Herausforderung ist nun die Ausweitung von Marketing und Vertrieb innerhalb des indonesischen Archipels mit der Möglichkeit der Expansion auf internationale Märkte. Zu diesem Zweck arbeitet die Nichtregierungsorganisation (NGO) YAPEKA, einer der lokalen Partner, eng mit den Gemeinden zusammen. So bietet YAPEKA Schulungen und Unterstützung in den Bereichen Markenbildung und Marketing an und stellt Kontakte zu Universitäten und potenziellen Handelspartnern her. Die Initiative unterstreicht die Bedeutung lokaler Märkte und arbeitet daran, eine starke Inlandsnachfrage nach Spirulina-Produkten zu schaffen, die die Nachhaltigkeit der Farmen und die Schutzbemühungen durch einen regelmäßigen Einkommensstrom weiter unterstützen wird.

Die Spirulina-Farmen sind Beispiele für einen praktischen Ansatz, der Schutzbemühungen in die Entwicklung der Gemeinschaft integriert. Sie sollen als nachahmenswertes Modell für nachhaltigen Schutz dienen und die Bedeutung lokaler Gemeinschaften für die Erreichung globaler Klima- und Biodiversitätsziele unterstreichen. Gleichzeitig zeigt die Initiative, dass der Schutz von Seegraswiesen nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch die Lebensgrundlage vor Ort verbessert.

Die Initiative basiert auf der Überzeugung, dass Schutzbemühungen dann am erfolgreichsten sind, wenn sie auf dem Engagement der Gemeinschaft basieren. Das IKI-Projekt „Schutz von Seegraswiesen“ befähigt die Menschen vor Ort, die Führung zu übernehmen und ebnet so den Weg für eine nachhaltigere Zukunft, in der sowohl die Natur als auch die Gemeinschaften gedeihen können.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Videos zum Projekt

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