11.12.2008

Gabriel gibt 200 Millionen für Klimaprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern

Bei einer Veranstaltung am Rande der Klimaverhandlungen in Posen hat das Bundesumweltministerium heute seine Internationale Klimaschutzinitiative vorgestellt.

Bei einer Veranstaltung am Rande der Klimaverhandlungen in Posen hat das Bundesumweltministerium heute seine Internationale Klimaschutzinitiative vorgestellt. Mit dem Programm, das aus einem Teil der Auktionierungserlöse im Rahmen des Emissionshandels gespeist wird, werden bis zum Ende des Jahres über 100 Projekte mit einem Gesamtvolumen von ca. 200 Millionen Euro in Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern gefördert. Dabei geht es um den Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft, um den Schutz von kli-marelevante Ökosystemen und um die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Der Finanzbedarf für die Transformation der globalen Wirtschaft in eine kohlenstoffarme Zukunft ist so gigantisch, dass dies nur mit neuen Finanzansätzen gelingt. Bislang weltweit einmalig und beispielgebend ist die Konzeption der Klimaschutzinitiative, die Erlöse aus der Versteigerung von Emissionszertifikaten für den Klimaschutz zu reinvestieren.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: "Wer behauptet, Klimaschutz sei in Zeiten der Finanzkrise ein Luxus, versteht nichts von Ökonomie. Es gilt das genaue Gegenteil: Wir brauchen ein weltweites Klimakonjunkturpaket. Wenn jetzt in Industrie- und Schwellenländern milliardenschwere Investitionen auf den Weg gebracht werden, so liegt darin eine große Chance für das Weltklima und für die Wirtschaft. Voraussetzung ist, dass klug investiert wird, nämlich in die Zukunft unserer Kinder und Enkel auf diesem Planeten."

Bei der Projektauswahl setzt das Bundesumweltministerium auf innovative und übertragbare Konzepte, die eine Multiplikatorwirkung entfalten. Einige Beispiele für Projekte der Internationalen Klimaschutzinitiative:

  • Mit einer zinsverbilligten Kreditlinie fördert das Bundesumweltministerium städtische Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Johannesburg, Südafrika.
  • Die Wasserpumpstation in Jordanien verbrauchen enorme Elektrizitätsmengen. Mit einem Pilotprojekt werden bis zu 50 Prozent Energieeinsparung realisiert.
  • Mit einem Projekt der gtz in ländlichen Gebieten Indiens werden durch den Ausbau der Bioenergienutzung Arbeitsplätze geschaffen.
  • Zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden derzeit verstärkt Versicherungen gegen Klimarisiken diskutiert. Das Bundesumweltministerium fördert mit 2 Millionen Euro ein Modellvorhaben der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz), mit dem es Kleinbauern und kleinen landwirtschaftlichen Unternehmen in ländlichen Regionen Chinas ermöglicht wird, Mikroversicherungen gegen klimabedingte Wetterrisiken abzuschließen.
  • Im Amazonasgebiet Perus werden Schutzgebietsmaßnahmen und methodische Grundlagen zur Minderung der Emissionen aus Entwaldung gefördert. Damit werden Minderungen von 130.000 t angestrebt.

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