Frauen in Küstengebieten stärken für eine nachhaltigen Zukunft in Indiens Dugong-Schutzgebiet
Ein einzigartiges Schulungsprogramm in der Region der Palk Bay vermittelt Frauen aus den umliegenden Dörfern Fertigkeiten zur Herstellung von Palmyra-Produkten. Ziel ist, die Lebensgrundlage der Frauen zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung mit naturbasierten Lösungsansätzen für den Schutz der Dugongs und den globalen Klimazielen in Einklang zu bringen.
In der Region der Palk Bay im indischen Bundesstaat Tamil Nadu verbindet ein transformatives Schulungsprogramm die Stärkung lokaler Gemeinschaften mit naturbasierten Lösungsansätzen für globale Herausforderungen im Naturschutz. Das Palk Bay Center, in dem die Organisation for Marine Conservation, Awareness and Research (OMCAR-Stiftung) diese Initiative als nationaler Partner durchführt, verwandelte sich im August 2024 in ein Zentrum der Kreativität und Stärkung. Die zweitägige Veranstaltung „Stärkung der Lebensgrundlage – Palmyra-Schulungsprogramm“ soll 30 Frauen aus fünf Küstendörfern – Velivayal, Kollukadu, Pudhupattinam, Manora und Adaikkathevan – die Fertigkeiten zur Herstellung von nachhaltigen Produkten aus lokal angebauten Palmyra-Blättern vermitteln.
Die Initiative bietet der Gemeinschaft, die von Fischerei lebt, eine alternative Lebensgrundlage, und ist Teil eines nachhaltigen Geschäftsmodells, das die übermäßige Abhängigkeit dieser Gemeinschaft von den Meeresressourcen verringern soll. Mit der Einrichtung des Dugong-Schutzgebiets in der Region verlor die Fischereigemeinschaft zudem den Zugang zu ihren traditionellen Fischgründen. Das macht es umso wichtiger, den Menschen nachhaltige Einkommensmöglichkeiten zu bieten, um ihre Lebensgrundlage zu sichern und die Biodiversität im Meer zu erhalten.
Die Schulung ist Teil des von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderten Projekts „Schutz von Seegrasökosystemen“, das an mehreren Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausgerichtet ist. Sie ist auch Teil einer umfassenderen Initiative, die vom Büro für das Übereinkommen über wandernde wildlebende Tierarten (CMS) in Abu Dhabi im Rahmen der Dugong-Absichtserklärung (MOU) durchgeführt wird. Diese Initiative wird in der Region Asien in sechs Ländern durchgeführt, wobei der lokale Partner in Indien die OMCAR-Stiftung ist. Durch die Schulung von Frauen in der Herstellung umweltfreundlicher Produkte unterstützt das Programm das SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und das SDG 5 (Geschlechter-Gleichheit), indem es nachhaltige Praktiken fördert und zugleich die Frauen vor Ort stärkt.
Das Dugong-Schutzgebiet, in dem das Programm angesiedelt ist, repräsentiert einen weltweit einzigartigen marinen Lebensraum, der eine reiche Artenvielfalt beherbergt, darunter Seegraswiesen, die für den gefährdeten Dugong oder die „Seekuh“ von entscheidender Bedeutung sind. Diese Seegrasökosysteme spielen auch eine wichtige Rolle bei der Speicherung von blauem Kohlenstoff. Damit leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels, was im Einklang mit SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) steht.
Im Rahmen der Schulung leiteten zwei professionelle Ausbildungskräfte die Frauen in den komplizierten Prozessen des Strickens und Webens der Palmyra-Blätter zur Produktion einer Vielzahl von Produkten an, wie zum Beispiel Pflanztöpfe, Beutel, kleine Matten und Dekorationsartikel. Die Palmyra-Palme, eine im Bundesstaat Tamil Nadu reichlich vorhandene und umweltfreundliche Ressource, bietet eine nachhaltige Alternative zu synthetischen Materialien, und eignet sich daher ideal zur Herstellung von umweltfreundlichen Produkten für den lokalen und regionalen Markt.
Diese Initiative sorgt nicht nur für neue wirtschaftliche Möglichkeiten, sondern verbindet die lokalen Gemeinschaften auch mit umfassenderen Schutzzielen. Durch die Verwendung von Palmyra-Blättern, einer Ressource, die eng mit der Landschaft vor Ort verbunden ist, fördert das Programm nachhaltige Praktiken, die zum Schutz des Dugong-Schutzgebiets beitragen und den Frauen an der Küste gleichzeitig einen Weg zu wirtschaftlicher Selbstständigkeit bieten.
Die Schulung endete mit einer Ausstellung der neu gefertigten Gegenstände, die die Kreativität und das Potenzial dieser Frauen bei ihren ersten Schritten zum Aufbau nachhaltiger Unternehmen unter Beweis stellte. Diese Initiative zeigt, wie die Stärkung lokaler Gemeinschaften einen Domino-Effekt auslösen kann, und sowohl die Menschen als auch den Planeten durch eine einzigartige Mischung aus Naturschutz und Förderung der Lebensgrundlage unterstützt.
In der Verbindung der wirtschaftlichen Entwicklung mit naturbasierten Lösungsansätzen ist das Programm ein Beleg dafür, wie lokale Maßnahmen eine globale Wirkung entfalten können. Während diese Frauen ihre Unternehmen aufbauen, spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Verknüpfung lokaler Handwerkskunst mit globalen Naturschutz- und Klimaschutzbemühungen und beweisen, dass von der Gemeinschaft getragene Projekte sowohl für die Menschen als auch für den Planeten etwas bewirken können.
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