Fotowettbewerb: Visionen von nachhaltigen Städten

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Ein Fotowettbewerb und eine Fotoausstellung haben während der COP27 Visionen von nachhaltigen Städten visualisiert.

Die Partnerinnen und Partner des Projekts „Transformative urbane Koalitionen“ (TUC), das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) der Bundesregierung unterstützt wird, haben sich die Kraft der Visualisierung und Imagination zunutze gemacht und einen Fotowettbewerb organisiert. Die 18 besten Fotos wurden im Rahmen der Weltklimakonferenz COP27 in Sharm El Sheikh, Ägypten, ausgestellt.
Fotografinnen und Fotografen unterschiedlichster Herkunft fingen ihre Motive mit der Kamera ein und versahen sie mit Erläuterungen zu ihren Visionen einer erstrebenswerten und nachhaltigeren Stadt. Menschen im Alter zwischen 15 und 60 Jahren aus 24 Ländern haben ihre Beiträge eingereicht. Sie haben das urbane Leben in 32 Ländern auf fünf Kontinenten in Bildern festgehalten.
Eine internationale Jury, zu der unter anderem Mathilde Bonnefoy (mit einem Oscar ausgezeichnete Filmemacherin und Fotografin) und Dirk Wilutzky (mit einem Oscar ausgezeichneter Filmemacher und Produzent) gehörten, beurteilte die Fotos. DiesKriterien umfassten unter anderem, ob das Motiv dem Thema des Wettbewerbs gerecht wird, die Wirkung der Geschichte, die das Bild erzählt, sowie Kreativität, Originalität und Bildkomposition. „Ich bin berührt von den unterschiedlichen Welten, die sich uns dank diesem Wettbewerb erschließen“, so Mathilde Bonnefoy, Filmeditorin und Regisseurin, bekannt für Filme wie Lola rennt (1998), Citizenfour (2014) und The International (2009).

Auswertung der Fotos liefert Beitrag für die Forschung
Neben beeindruckenden Fotos lieferte der Wettbewerb auch eine Komponente für die Forschung, die dem transformativen Forschungs- und Kommunikationsansatz des Projekts folgt. Eine Analyse der Fotos und die zugehörigen Erläuterungen geben Aufschluss über universelle Merkmale und Muster erstrebenswerter und nachhaltiger Städte. „In der Fotoausstellung konnten wir verschiedene städtische Bereiche aus der ganzen Welt mit den Augen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer betrachten, die uns inspirierende Beispiele zeigen, wie wir unsere Städte besser machen können“, erklärte Angélica Vesga, Interims-Exekutivdirektorin des World Resources Institute (WRI), Mexiko und Kolumbien, einer Partnerorganisation im TUC-Projekt.
Insgesamt wurden nach Verarbeitung der Daten 131 eindeutige Schlüsselwörter ermittelt. Sie konnten in Gruppen zusammengefasst werden und geben Aufschluss darüber, wie sich die Wettbewerbsteilnehmerinnen und Wettbewerbsteilnehmer die urbane Zukunft vorstellen. Zu den Themen, die am häufigsten angesprochen wurden, zählen Solarenergie und nachhaltige Gebäude, Natur im urbanen Raum wie Grünflächen oder Bäume, aber auch, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen zu verringern. Darüber hinaus spielten ästhetische Aspekte eine große Rolle für die Wettbewerbsteilnehmerinnen und Wettbewerbsteilnehmer, was durch Beschreibungen wie schön oder reizvoll für bestimmte Bereiche zum Ausdruck kam.
Die am häufigsten genannten Schlüsselwörter waren „grün“, „schön“, „sicher“, „kreativ“ und „widerstandsfähig“. Die Ergebnisse zeigten auch feine Abstufungen zwischen den einzelnen Kontinenten. Unter den Schlüsselwörtern, mit denen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Afrika städtische Merkmale beschrieben, wurden am häufigsten „schön“, „sauber“ und „inklusiv“ genannt, während die wichtigsten Schlüsselwörter für Amerika eher ästhetische Werte wie „grün“, „inklusiv“ und „modern“ hervorhoben. Für Asien waren „grün“, „schön“ und „sicher“ die Adjektive, die am häufigsten verwendet wurden, während sich die europäischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Wörtern wie „Fahrrad“, „grün“ und „öffentliche Verkehrsmittel“ stärker auf das Thema Mobilität konzentrierten.
Interessanterweise lassen sich auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen. Während die Frauen eher Aspekte wie Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Sicherheit nannten, konzentrierten sich die Männer auf Themen wie Mobilität und Merkmale des urbanen Raums.
„Die Ergebnisse zeigen, was Menschen an Städten schätzen. Sie belegen, dass die meisten Menschen sich nicht nur wünschen, dass ihre Stadt als solche funktioniert, sondern auch, dass sie ihnen als Zuhause dient, als etwas Schönes, das ihnen vielfältige Möglichkeiten bietet. Gleichzeitig weisen die Ergebnisse auf bestehende Herausforderungen und potenzielle Lösungsansätze auf lokaler Ebene hin, von urbaner Landwirtschaft über Recycling bis hin zu gemeinschaftlichem Engagement“, wie Simone Sandholz, Leiterin des Programms „Urbane Zukunftsperspektiven und Nachhaltigkeitstransformation“ (FAST) an der Universität der Vereinten Nationen – Institut für Umwelt und menschliche Sicherheit, erklärt.
Die Ausstellung im Rahmen der COP27 zeigte nicht nur Ergebnisse des Wettbewerbs, sondern diente auch dazu, weitere Daten zu erheben. Zu diesem Zweck wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der COP nach ihrer Meinung gefragt. Die Ergebnisse dieser Befragung werden in den kommenden Wochen analysiert.
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