Football for Forests: Fußballspielen für den Waldschutz

Fußball mag für viele Dinge bekannt sein, jedoch nicht für den Umweltschutz. Ein Projekt im Herzen des Amazonasgebiet in Kolumbien soll das ändern. Es nutzt die Leidenschaft für Fußball, um die Bewegung #GenerationRestoration zu beschleunigen.

Wenn es um die menschengemachte Zerstörung von Wäldern geht, wird oft der Vergleich mit Fußballfeldern herangezogen, um die Schäden begreifbar zu machen. Und wenn es um den Amazonas – die grüne Lunge unseres Planeten mit seiner immensen Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Kulturen – geht, sind es drei Fußballfelder, die jede Minute verschwinden. JEDE MINUTE.

„„Football for Forests“ ist ein innovativer Ansatz, um den Wiederaufbau von Wäldern in Kolumbien zu finanzieren – sozusagen Fußballfeld für Fußballfeld“, erklärt Juan Pablo Castro, Direktor der Organisation GANSO, die technische und finanzielle Unterstützung für einen Übergang zu nachhaltiger Landnutzung in Kolumbien leistet - und die Initiative „Fußball für die Wälder“ vor Ort umsetzt. 

Juan Pablo ist davon überzeugt, dass es den Menschen dank ihres Einfallsreichtums gelingen wird, die Entwaldung zu stoppen. Er glaubt daran, dass der Fußball mit seiner Kraft und seinen positiven Emotionen Jungen und Mädchen dazu bringt, sich um die Umwelt zu kümmern und die tropischen Wälder in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zu schützen. 

Valentina Madrigal ist eine der Jugendlichen, die regelmäßig in die Fußballakademie in Florencia, einer Stadt in der Amazonasregion Piedmont in Kolumbien, kommen: „Wir kommen hierher, um Fußball zu spielen, uns die Zeit zu vertreiben und Spaß zu haben. Wir lernen hier aber auch, einander zu respektieren, und die Umwelt zu achten und zu schützen. Ich habe hier viele Dinge gelernt, von denen ich vorher nichts wusste. Nicht nur, wie man ein Tor schießt oder sich verteidigt, sondern auch, wie man einen Baum pflanzt und dafür sorgt, dass er überlebt. Oder wie man verschiedene Vogelarten im nahegelegenen Wald unterscheidet.”

GANSO arbeitet vor Ort mit Tiempo de Juego“ (Spielzeit) zusammen, einer Organisation mit jahrelanger Erfahrung in der Vermittlung von Lebenskompetenzen. Diana Torres, die Projektkoordinatorin, arbeitet mit den Kindern und Jugendlichen – sowohl auf dem Fußballplatz als auch in den Wäldern. Sie erklärt: „Wir versuchen, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie sie sich um Dinge kümmern und sie verbessern können, anstatt Schaden anzurichten und zu zerstören. Dies gilt für den Fußballplatz genauso wie für die Umwelt, in der wir leben. Über den Fußball können wir sowohl das Selbstbewusstsein als auch das Umweltbewusstsein der Kinder und Jugendlichen stärken. Wir erziehen sie dazu, auf die Umwelt zu achten, und wecken in ihnen den Wunsch, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.”

Junge „Hüterinnen und Hüter des Waldes“ ausbilden

Langfristig sollen im Rahmen des Projekts „Football for forests“ so viele junge Menschen wie möglich zu „Zagueros del Bosque“ (Hüterinnen und Hüter des Waldes) für ihre heimischen Wälder ausgebildet werden. Daneben werden sie dazu angeleitet, Fußballschulen in ihren eigenen Gemeinschaften zu leiten. Im Jahr 2022 wurden bereits 20 Hüterinnen und Hüter des Waldes ausgebildet. 

In einem nächsten Schritt ist geplant, die Aktivitäten von „Football for forests“ in Kolumbien über eine mobile Anwendung mit den großen europäischen Fußball-Ligen und den Fußballfans zu verbinden. Letztere sollen langfristig mithelfen, die Aktivitäten in Kolumbien zu finanzieren, indem sie jedes Mal Geld spenden, wenn ihre Lieblingsmannschaft ein Tor schießt.

#GenerationRestoration: Beitrag zur UN-Dekade

„Fußball für die Wälder“ leistet einen Beitrag zur UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen, unter anderem durch

• die Wiederherstellung tropischer Wälder und Ökosysteme,
• den Erhalt bestehender Wälder und Böden,
• den Schutz der biologischen und kulturellen Vielfalt tropischer Wälder,
• die Förderung einer gesunden Umwelt und gesunder Gemeinschaften,
• die Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und seine Eindämmung,
• Umwelterziehung und Sensibilisierung des Umweltbewusstseins,
• die Erkundung von innovativen Finanzierungsmechanismen für die Wiederherstellung von Ökosystemen,
• das Angebot an Fußballfans, sich der globalen Bewegung #GenerationRestoration anzuschließen.