Förderung von Projektfinanzierungen in Indonesien

Zwei IKI-Projekte arbeiten zusammen mit dem indonesischen Finanzsektor am Erfolg der Erneuerbaren Energien.
Indonesien verfügt über ein großes Potenzial an Erneuerbaren Energien (EE), vor allem im Bereich der Solar- und der Bioenergie. Allerdings werden diese Energiequellen bislang kaum genutzt. Gleichzeitig beabsichtigt das Land, die Bereitstellung von Erneuerbaren Energien von jetzt 6 Prozent auf 23 Prozent im Jahr 2025 zu steigern. Dafür müssen Finanzmittel und Investitionen in großem Umfang umgewidmet werden.
Die indonesische Regierung hat erste gesetzliche Voraussetzungen für den verstärkten Übergang auf Erneuerbare Energien geschaffen, beispielsweise in Form von Einspeisetarifen (FiT). Neben diesen gesetzlichen Anreizen beabsichtigt der Finanzsektor, sich verstärkt in der Finanzierung von EE-Projekten zu engagieren, die ordnungsgemäß entwickelt wurden. Zwei IKI-Projekte unterstützen diese Anstrengungen jetzt gemeinsam durch Capacity-Building-Maßnahmen und Wissensaustausch, wobei sie eng mit dem indonesischen Directorate General for New, Renewable Energy and Energy Conservation (DG-NREEC) zusammenarbeiten. Das Projekt Kosten-Nutzen-optimierte Förderung Erneuerbarer Energien (LCORE-INDO) wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt, während die Durchführungsverantwortung für das Projekt Green Banking: Capacity Building zur Finanzierung von Erneuerbaren Energien und Klimaschutz bei der Renewables Academy (RENAC) AG liegt. Das Bundesumweltministerium (BMUB) fördert die beiden Projekte über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) mit fast 7,5 Millionen Euro.
Wegen der hohen Investitionskosten, die beim Bau von EE-Anlagen im Vorfeld anfallen, ist der Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten für Projektentwickler von entscheidender Bedeutung. Geschäftsbanken finanzieren EE-Projekte meistens über klassische Finanzierungsinstrumente wie Unternehmensbürgschaften oder herkömmliche Sicherheiten. Diese Instrumente sind jedoch für die Bedürfnisse kleinerer Projektentwickler ungeeignet. Bilanzferne Finanzierungen, bei denen das Kreditinstitut lediglich die Vermögensgegenstände des Projekts sowie die künftigen Mittelzuflüsse als Sicherheit für die Rückzahlung des Kredits akzeptiert, sind in Indonesien nicht üblich. Hinzu kommt, dass die meisten indonesischen Banken EE-Projekte wegen fehlender Erfahrungswerte und Erfolgsnachweise nach wie vor als hochriskant einstufen.
Vor diesem Hintergrund haben die Durchführungsorganisationen GIZ und RENAC auf dem World Renewable Energy Congress 2016 in Jakarta verschiedene Workshops und Panel-Diskussionen ausgerichtet. Die Veranstaltung, die am 19. September 2016 unter dem Titel Financing Renewable Energy Projects: Know the Risks, Seize the Opportunities stattfand, wurde von dem Direktor für nachhaltige Finanzierungsmechanismen der indonesischen Finanzaufsicht (OJK) Edi Setijawan eröffnet. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter von Banken, die auf internationaler, nationaler und Provinzebene tätig sind, sowie Vertreter anderer Finanzinstitutionen und ausgewählter Versicherungsunternehmen.
In den Seminaren wurde Kreditrisikoanalysten weiteres Fachwissen vermittelt, und Fachkräfte aus dem Energiesektor konnten sich darüber informieren, was bei der Erkennung und Minderung von Risiken sowie bei den möglichen Zahlungsströmen aus EE-Projekten zu beachten ist.

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf den Geschäftschancen für den Finanzsektor, die anhand mehrerer Fallstudien diskutiert wurden.

Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten über die Herausforderungen, vor denen indonesische Banken bei der Anwendung von Finanzierungskonzepten auf EE-Projekte stehen, sowie über Lösungen, die sich in diesem Zusammenhang anbieten. RENAC und die GIZ werden auch künftig ihr Wissen über EE-Technologien aus Deutschland und Indonesien weitergeben und die Zusammenarbeit zwischen Investoren und Projektentwicklern fördern. Dadurch werden eine kontinuierliche Verbesserung der Geschäftspläne für innovative EE-Lösungen (insbesondere der finanziellen Aspekte) sowie eine realistischere Bewertung der treuhänderischen Risiken angestrebt, damit die Projektfinanzierung schließlich gesichert und mit der Umsetzung begonnen werden kann.
Mehr Informationen: http://there4i.org/
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