Feierliche Zeremonie zur Eröffnung des Solarkomplexes NOOR I in Marokko

BMUB gefördertes Kraftwerk des weltweit größten Solarparks geht in Ouarzazate ans Netz.
Mit großer medialer Aufmerksamkeit wurde in Marokko am 4. Februar das Kraftwerk "Noor I" (arabisch für Licht) des weltgrößten solarthermischen Energieparks eröffnet. Im Süden des Landes, nahe der Stadt Ouarzazate, ging der erste Teilabschnitt des Solarkomplexes im Beisein des marokkanischen Königs Mohammed VI und der französischen Umweltministerin Ségolène Royal ans Netz. Die Inbetriebnahme dieser Technologie ist weltweit zukunftsweisend für verbesserten globalen Klimaschutz und eine kohlenstoffarme Stromerzeugung.
Die gigantische Anlage ist auch aus dem All zu sehen. Auf einer Fläche von 450 Hektar, was in etwa der Größe von rund 650 Fußballfeldern entspricht, lenken über 537.000 Parabolspiegel die Sonne auf mit Öl gefüllte Rohre. Die Wärmeleitflüssigkeit Öl wird so in einem geschlossenen zirkulierenden System bis auf 400°C erhitzt und produziert über eine Dampfturbine und einen Generator nachhaltig Strom. Gleichzeitig fördert das Projekt durch den Einsatz der Parabolrinnentechnologie mit Salzspeicher die Markteinführung einer Zukunftstechnologie für den globalen Klimaschutz.
Das Bundesumweltministerium beteiligt sich mit seiner Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) an der Finanzierung des Kraftwerks Noor I mit 15 Millionen Euro. Durch das Kraftwerk sollen jährlich 370 Gigawatt elektrischer Energie erzeugt und 230.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Auch das Solarturmkraftwerk Noor III wird durch die IKI mit 28 Millionen Euro gefördert. Es befindet sich derzeit noch im Bau und soll eine Leistung von 100 bis 150 MW liefern. Mithilfe des IKI-Zuschusses für das Projekt "Solarthermisches Kraftwerk als Teil des Solarkomplexes Ouarzazate im Rahmen des marokkanischen Solarplans" wurden außerdem zinsverbilligte Darlehen für den gesamten Solarkomplex in Höhe von insgesamt 324 Millionen Euro mobilisiert. Diese Mittel werden über die KfW Entwicklungsbank eingebracht. Die deutsche Unterstützung erfolgt in enger Abstimmung mit den weiteren beteiligten Gebern wie der Weltbank, der afrikanischen Entwicklungsbank, der Europäischen Investitionsbank, der französischen Entwicklungsbank sowie der Europäischen Kommission.
Der Bau des Solarkomplexes Ouarzazate ist Teil des im Jahr 2009 verabschiedeten marokkanischen Solarplans, mit dem die Regierung bis 2020 42 Prozent des nationalen Strombedarfs aus erneuerbaren Energien decken möchte. Umgesetzt wird der Solarplan von der eigens dafür gegründeten marokkanischen Solaragentur MASEN.
Zusätzlich zu der finanziellen Komponente unterstützt Deutschland die marokkanische Regierung durch politische und technische Beratung bei der Umsetzung ihres Solarplans. Mit weiteren acht Millionen Euro soll die Wissens- und Kompetenzbasis auf dem Gebiet klimafreundlicher Solartechnologien bei marokkanischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und im Ausbildungs- und Beschäftigungssektor durch die drei Komponenten Unternehmensförderung, berufliche Bildung und Solarforschung gestärkt werden. Makroökonomische Modellierungen im Sinne einer klimafreundlichen Energieplanung stehen ebenfalls im Fokus. Diese Komponente wird gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzt.
Marokko zählt mit seinem ehrgeizigen Solarplan zu einem Vorreiter im Ausbau Erneuerbarer Energien und führt die Energiewende mit der Inbetriebnahme des Solarwärmekraftwerks in Nordafrika ein weiteres Stück voran. Damit sollen auch weitere Solarprojekte in den sonnenreichen Ländern des Kontinents angestoßen werden.
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