Europäische Investitionsbank und Bank of Kigali wollen Mittel für die Klimafinanzierung mobilisieren
Gestartet ist das zweite technische Hilfsprojekt, das in Afrika im Rahmen des IKI-finanzierten Programms Greening Financial Systems von der Europäischen Investitionsbank umgesetzt wird.
Die Europäische Investitionsbank (Abteilung EIB Global) und die Bank of Kigali unterzeichneten eine Finanzierungsinitiative für nachhaltige Landwirtschaft über 100 Millionen Euro, die Bäuerinnen und Bauern sowie landwirtschaftliche Betriebe in ganz Ruanda dabei unterstützen soll, den wirtschaftlichen, sozialen und geschäftlichen Auswirkungen des Klimawandels besser standzuhalten. Die Initiative ist Teil der Global Gateway-Partnerschaft der Europäischen Union und ergänzt die Team Europe-Initiative „Investitionen in die nachhaltige und inklusive landwirtschaftliche Transformation in Ruanda“. Damit beläuft sich die europäische Unterstützung für diesen Sektor nun auf insgesamt 384 Millionen Euro.
Die Investition stellt die bislang umfangreichste Unterstützung der EIB für den privaten Sektor in Ruanda dar. Das Programm wird Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, Betrieben und Unternehmen, die von der klimaanfälligen Landwirtschaft in Ruanda abhängen, einen wesentlichen Schub verleihen.
Die Initiative verfolgt das Ziel, Kreditbeschränkungen anzugehen, die Privatsektorinvestitionen in die Landwirtschaft behindern, indem der Zugang zu zweckgebundenen langfristigen Darlehen erleichtert wird. Sie wird in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Union umgesetzt, die die Landwirtschaftsprogramme in Ruanda, einschließlich der Entwicklung der Wertschöpfungskette, unterstützt – insbesondere im Gartenbau und in der Aquakultur. Damit steht die Initiative im Einklang mit der Aktionsagenda der 28. Vertragsstaatenkonferenz (COP 28), die die Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme beim Klimaschutz in den Vordergrund rückt.
Stärkung der Kapazitäten für die Finanzierung von grünen Projekten durch lokale Finanzinstitutionen
Anlässlich der Unterzeichnungszeremonie kündigten die EIB und die Bank of Kigali darüber hinaus Pläne an, im Rahmen der breiteren Unterstützung der EIB technische Hilfe für ein grüneres Finanzsystem in Ruanda zur Verfügung zu stellen. Die EIB will ihre Expertise als Klimabank der EU in der Zusammenarbeit mit der Bank of Kigali nutzen, um deren Lösungsansatz für das Klimarisikomanagement und die Finanzierung von grünen Projekten zu verbessern.
Dies wird das zweite technische Hilfsprojekt sein, das in Afrika im Rahmen des Programms Greening Financial Systems der EIB umgesetzt wird. Das Programm wird von der Bundesrepublik Deutschland über den Fonds der Internationalen Klimaschutzinitiative der EIB finanziert. Das erste Projekt wurde in Kenia in Zusammenarbeit zwischen der EIB und der Central Bank of Kenya umgesetzt.
EIB-Vizepräsident Thomas Östros betonte, dass die Investitionspartnerschaft mit der Bank of Kigali über 100 Millionen Euro ein gutes Beispiel dafür sei, wie Finanzierungen für die Landwirtschaft direkt dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. „Die EIB arbeitet mit Partnerinnen und Partnern zusammen, um die Möglichkeiten für eine Kreditvergabe in der Agrarwertschöpfungskette in Ruanda auszuweiten und so für eine bessere Ernährungssicherheit, höhere Einkommen für die Bäuerinnen und Bauern, die Förderung von Frauen und die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen zu sorgen. Dies steht im Einklang mit der Verpflichtung der EIB, innovative und wirksame Lösungsansätze für ein grüneres, effizienteres, klimaresistentes und nachhaltiges Landwirtschaftssystem in Subsahara-Afrika zu finanzieren."
Wie in dem Bericht Finance in Africa Report 2023 der EIB dargelegt, hat die zunehmende Prävalenz von Klimarisiken in den Bilanzen dazu geführt, dass das Klima ein wichtiger Teil des Risikobewertungsprozesses geworden ist – sowohl für neue Darlehen als auch für bestehende Portfolios.
Die jüngste EIB-Studie ergab, dass 59 Prozent der Banken in Afrika über eine Klimaschutzstrategie verfügen und weitere 22 Prozent planen, eine solche einzuführen. Banken in ganz Afrika verstärken jetzt ihre Bemühungen, ein erweitertes Angebot an grünen Finanzprodukten anzubieten, anstatt die Risiken nur zu mindern.
Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Europäischen Investitionsbank. Hier finden Sie die vollständige Version.
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