Erhalt und Wiederherstellung der Wälder für Klima und Ernährungssicherheit

Der Internationale Tag des Waldes 2025 weist auf die weltweite Zerstörung und Degradierung von Wäldern hin und unterstreicht mit dem Motto „Wälder und Nahrung“ die Bedeutung von Wäldern für die Ernährungssicherheit.
„Forests and Foods – Nurture the Forest to Nourish the People“ – das ist das Motto der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) zum diesjährigen Internationalen Tag des Waldes am 21. März 2025. Das Thema rückt den Stellenwert gesunder Wälder für Ernährung und Klimaschutz in den Vordergrund. Wälder liefern nicht nur Rohstoffe, Nahrungsmittel und Einkommen, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle als natürliche Kohlenstoffsenken, die für die Bekämpfung des Klimawandels und die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development goals, SDGs) unerlässlich sind.
Wälder auf der ganzen Welt sind durch die Entwaldung stark bedroht, was zu einem Verlust an biologischer Vielfalt und lebenswichtigen Ökosystemleistungen führt. Der Klimawandel verschärft diese Herausforderungen noch, da er Waldbrände und Dürren verstärkt und Schädlingsbefall begünstigt, die die vielfältigen Funktionen der Wälder weiter unter Druck setzen.
Nicht nachhaltige Landnutzungspraktiken führen zur fortschreitenden Umwandlung und Degradierung von Wäldern und gefährden so die Existenzgrundlagen lokaler, häufig indigener, Gemeinschaften, die auf Ökosystemleistungen des Waldes wie Nahrung, Wasser, Holz und Heilpflanzen angewiesen sind.
Die Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigen die vielfältigen Ökosystemfunktionen der Wälder und verringert deren Produktivität. Dies bedroht die globale Ernährungssicherheit erheblich. Denn Bäume und Wälder regulieren den Landschaftswasserhaushalt, schützen vor Erosion und bieten einer Vielzahl von Arten einen wichtigen Lebensraum. Diese Funktionen sind essentiell für die landwirtschaftliche Produktion. Dürren, Bodenerosion und Artenrückgang führen zu geringeren Erträgen oder Ernteausfällen. Darüber hinaus liefern Bäume und Wälder selbst eine Vielzahl von Nahrungsmitteln für Menschen und Tiere.
IKI arbeitet am Erhalt und der Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken mit einem eigenen Förderbereich
Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) priorisiert daher im Rahmen der IKI-Strategie 2030 die Beendigung von Entwaldung und Landnutzungsänderungen sowie die Wiederherstellung von Waldlandschaften als Handlungsfelder des Förderbereichs „Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken“.
Die IKI fördert beispielsweise Projekte an der Schnittstelle zwischen Klimaschutz, nachhaltiger Entwicklung und Landbewirtschaftung, um sicherzustellen, dass Waldökosysteme und deren Ökosystemleistungen erhalten werden. Die IKI adressiert damit verschiedene internationale Bemühungen zum Schutz und zur Wiederherstellung von Wäldern wie die Bonn Challenge, die UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen, die EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten und leistet einen Beitrag zu Deutschlands internationalen Verpflichtungen und Zielen zum Klima- und Biodiversitätsschutz.

Projekte kombinieren beispielsweise im Bereich der Agroforstwirtschaft Baumpflanzungen mit landwirtschaftlichen Aktivitäten und erreichen dadurch eine verbesserte Nahrungsmittelproduktion und Kohlenstoffbindung. Dies trägt zur Widerstandsfähigkeit sowohl der Waldökosysteme als auch der lokalen Gemeinschaften bei und fördert eine stabile und hochwertige Nahrungsmittelversorgung im Angesicht des Klimawandels.
Die Feier dieses wichtigen Tages erinnert daran, dass unsere Ökosysteme und deren Nutzen für die Menschheit eng miteinander verbunden sind. Durch die weitere Unterstützung von Initiativen zum Schutz und zur Wiederherstellung der Wälder kann die Weltgemeinschaft einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wälder leisten, welches sich positiv auf das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten auswirkt und die Ernährung für kommende Generationen sichert.
IKI-Engagement zum Schutz der Wälder und der Ernährungssicherheit
Die folgenden Projekte sind Beispiele für die Bemühungen der IKI zum Erhalt von Wäldern, die sich positiv auf die Ernährungssicherheit auswirken:
Lieferung von hochwertigem Baumpflanzmaterial aus einheimischen Baumarten (NTS) für die Wiederherstellung von Landschaften in Afrika südlich der Sahara (RTRP-Seed)
Die Pflanzung einheimischer Baumarten ist wichtig, um Waldlandschaften wiederherzustellen. Das Projekt fördert Verwendung einheimischer Baumarten und stärkt ihre Rolle bei der Gewinnung von Nahrungsmitteln. Dafür stellt das Projekt einheimisches Saatgut zur Verfügung und entwickelt neue Geschäftsmodelle für Baumschulen. Es trägt so zur Ernährung und zum Einkommen vieler Familien bei.
Entwaldungsfreie Lieferketten: Agroforstsysteme für Kleinbauern im Kakaoanbau
Das neue IKI-Medium-Grants-Projekt unterstützt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie Genossenschaften in Ecuador dabei entwaldungsfreien Kakao in agroforstwirtschaftlichen Systemen zu produzieren und ihn gemäß der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten zu vermarkten. Gleichzeitig trägt das Projekt zur Stärkung der Ernährungssicherheit durch diversifizierte landwirtschaftliche Praktiken in Agroforstsystemen bei.
Corona-Pandemie: Förderung entwaldungsfreier Lieferketten in Afrika
Das Projekt unterstützt die Finanzierung von nachhaltig erzeugtem Kaffee und Kakao in West- und Ostafrika in von der Corona-Pandemie stark betroffenen Gemeinden. Es fördert außerdem die Wiederherstellung von Wäldern und die Einrichtung verschiedener Agroforstsysteme. Diese Systeme sollen lokalen Landwirt*innen, die nachhaltige und entwaldungsfreie Produktionsverfahren anwenden, eine Existenzgrundlage und Ernährungssicherheit bieten.
Forest Guardians - Stärkung technischer und institutioneller Kapazitäten indigener Völker zum Waldschutz in Brasilien
Das Projekt unterstützt indigene Gruppen in zwei Pilotgebieten Brasiliens bei der nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen. Dies geschieht im Einklang mit der Ernährungssicherheit und schafft neue Einkommensquellen für die Menschen vor Ort. Zudem verbessert es den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten für von Frauen geführte, sozioökonomische Projekten. So stärkt es die Beteiligung von Frauen an der lokalen Wertschöpfung.
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Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
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08/ 2023 | Bildungsmaterialien
Scaling deforestation-free robusta coffee production in Uganda
Englisch (PDF, 11 MB)