Erfolgreiche Wiederaufforstung in Borneo
Eine IKI-geförderte Kooperation zwischen der Organisation Fairventures und einem Familienunternehmen aus Baden-Württemberg führt zur Skalierung von Aufforstungsaktivitäten.
Fairventures Worldwide hat zwischen 2016 und 2020 auf Borneo das IKI-Projekt “Rehabilitierung von degradierten Flächen mit einheimischen Baumarten in Kalimantan (Indonesien)” durchgeführt. Im Rahmen des Projektes wurde eine skalierbare Methode der Wiederherstellung degradierter, ehemals bewaldeter Flächen mit schnell wachsenden, heimischen Hölzern und Zwischenfrüchten entwickelt.
Die Wertschöpfungskette im Blick haben
Das Besondere an dem Ansatz ist, dass das Aufforstungskonzept konsequent aus der Sicht der involvierten Wertschöpfungsketten gedacht ist: Die angepflanzten Holzarten werden zum Beispiel für die Produktion von Sperrholz nachgefragt, wodurch Anreize zur Ernte, aber auch zur Nachpflanzung gesetzt werden.
Dieses Konzept hat die ANDREAS STIHL AG & Co. KG, Hersteller von motorbetriebenen Geräten überzeugt: Das Familienunternehmen aus dem baden-württembergischen Waiblingen unterstützt die Skalierung des Fairventures-Aufforstungskonzeptes im Rahmen der Klimastrategie des Unternehmens.
Wolfgang Baum, Geschäftsführer von Fairventures Worldwide, schätzt die Zusammenarbeit: „Von der Partnerschaft mit STIHL profitieren die Menschen und das Klima gleichermaßen. Dadurch können wir die Pflanzungen ausweiten und weitere Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Uganda und Indonesien unterstützen.“
Aufforstung für den Klimaschutz als Einkommensmöglichkeit für lokale Gemeinden
Auf Borneo, in Indonesien und in Uganda werden innerhalb der nächsten drei Jahre exklusiv für STIHL Flächen aufgeforstet. Durch dieses Aufforstungsprojekt werden rund 120.000 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre gebunden. Zwischen Januar und Juni 2023 sollen in Kooperation mit etwa 100 Kleinbäuerinnen und -bauern auf Borneo rund 60.000 Setzlinge auf einer Fläche von mindestens 75 Hektar gepflanzt werden. Dafür findet derzeit die Aufzucht der Setzlinge in den Baumschulen vor Ort statt.
Neben der Aufforstung von kleineren Flächen in Zusammenarbeit mit Kleinbäuerinnen und -bauern tragen auch aufgeforstete Großflächen in Indonesien zur Klimawirkung des Gesamtprojektes bei. Dafür hat Fairventures Social Forestry gemeinsam mit lokalen Gemeinden in einem kommerziellen Modell bereits größere, zusammenhängende Flächen aufgeforstet und bewirtschaftet diese weiterhin mit Agroforstsystemen. Auch dabei handelt es sich um einen Skalierungsansatz, der aus dem IKI-Projekt hervorgegangen ist.
Erfolgskontrolle per Smartphone
Um den Erfolg der Pflanzungen zu kontrollieren, kommt die TREEO-App zum Einsatz. Mit dieser App ist es möglich, den Standort jedes einzelnen gepflanzten Baumes zu erfassen.
Außerdem kann das Wachstum nachverfolgt und das in der Biomasse eingelagerte CO₂ errechnet werden.
Vor-Ort-Besuch aus Süddeutschland
Wie das Projekt auf Borneo umgesetzt wird, haben sich Vertreter des Unternehmens STIHL vor Kurzem angeschaut. Sie besuchten dort unter anderem einige Pflanzflächen und sprachen mit involvierten Kleinbäuerinnen und -bauern.
„Wir haben vor Ort den agroforstwirtschaftlichen Ansatz von Fairventures kennengelernt. Ich bin davon überzeugt, dass durch die Baumpflanzungen nicht nur CO₂ gebunden, sondern gemeinsam mit und für die Menschen vor Ort eine nachhaltige Lebensgrundlage geschaffen werden kann“, so Philipp Kreil, Koordinator der Regenwaldprojekte bei STIHL.
Mit der Unterstützung von Aufforstungsprojekten setzt STIHL den derzeit noch nicht vermeidbaren Emissionen des Unternehmens einen Klimabeitrag entgegen.
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