Eine Brücke zwischen vietnamesischen und deutschen Jugendlichen

Elf vietnamesische Jugendbotschafterinnen und Jugendbotschafter nahmen an der Studienreise „Jugend für eine gerechte Energiewende: Ein globaler Austausch“ teil, die gemeinsam mit deutschen Jugendvertreterinnen und Jugendvertretern vom 3. bis 10. Juni in Berlin stattfand.
Die Studienreise ist Teil des Projekts „Green Youth Labs“ (GYL), einem Schulungsprogramm für Innovation und eine sozial gerechte Energiewende. Gefördert durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) lernten die Vertreterinnen und Vertreter der GYL-Jugendinitiativen auf der Studienreise die Modelle, Akteure und Prozesse hinter der Energiewende in Deutschland kennen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich während ihres Aufenthalts in Deutschland durch Vorträge und Exkursionen praktisches Wissen über den globalen Prozess der Energiewende aneignen. Sie trafen sich mit Vertreterinnen und Vertretern der vietnamesischen Botschaft in Deutschland und erfuhren mehr über die Arbeit des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestags. Darüber hinaus tauschten sie sich mit Expertinnen und Experten der Friedrich-Ebert-Stiftung und der Denkfabrik und Lobby-Organisation Agora Energiewende aus. Neben dem fachlichen Austausch tauchten die Jugendbotschafterinnen und Jugendbotschafter interaktiv in die Arbeit des Netzbetreibers TenneT ein und lernten die vielschichtigen Herausforderungen der Energiewende kennen. Sie besuchten zudem das energieautarke Dorf Feldheim und den EUREF-Campus Berlin, um sich selbst ein Bild davon zu machen, wie ein zukunftsweisendes Energiekonzept die Klimaneutralität sicherstellen kann.
Offener Brief der vietnamesischen Jugendlichen zu Strategien und Lösungsansätzen für eine gerechte Energiewende
Die einwöchige Studienreise in Deutschland dient als wichtige Baustein für die Ausarbeitung eines offenen Briefs, der auf der 29. Vertragsstaatenkonferenz (COP 29) vorgestellt werden soll. Der Brief wird die Empfehlungen der vietnamesischen Jugend für Strategien und Lösungsansätze zur Förderung einer gerechten Energiewende zusammenfassen. Dabei fließen auch die persönlichen Erfahrungen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise ein, die die Studienreise nutzten, um mit mehr als 20 Jugendvertreterinnen und Jugendvertretern aus ganz Deutschland über den Inhalt des offenen Briefs zu sprechen. In diesem Rahmen erhielten sie spezifische Rückmeldungen und Ratschläge zur Fertigstellung des Briefs.

Mich hat das Windkraftmodell in dem energieautarken Dorf Feldheim sehr beeindruckt. Die Informationen der Expertinnen und Experten dort waren unglaublich nützlich und haben mir die Augen geöffnet. Ich war begeistert, mehr über das Modell der Energiewende in einem entwickelten Land wie Deutschland zu erfahren. Darüber hinaus hat es mich zusätzlich motiviert, zu sehen, welche positiven Ergebnisse die Jugendlichen in Deutschland erzielt haben. Ich bin jetzt noch zuversichtlicher, dass das, was wir tun, definitiv nicht sinnlos ist, wenn es auch noch keine weitreichenden Auswirkungen hat.

Ich habe viele Erkenntnisse über die wichtigen historischen Meilensteine, den Kontext und die aktuelle Politik im deutschen Prozess der Energiewende gewonnen. Ich konnte diese mit dem Potenzial für die Entwicklung von sauberer Energie in Vietnam vergleichen, und es hat mein Vertrauen in diesen Prozess gestärkt.
Wie geht es weiter?
Am 15. und 16. August dieses Jahres wird der Entwurf des offenen Briefs anlässlich der Abschlussveranstaltung von Green Youth Labs, dem Jugend-Energiegipfel in Da Nang, den wichtigsten Stakeholdern vorgestellt, darunter Vertreterinnen und Vertreter von Regierungsbehörden, Universitäten und aus dem privaten Sektor. Der offene Brief wird zur Stimme der Jugend bei der COP 29-Konferenz im November in Baku, Aserbaidschan, beitragen.
Autorin: Thi Bao Ngoc Duong
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