Diese 5 Pioniere stellen Brasiliens Wälder wieder her
Großartige Beispiele, die zeigen, wie durch Land- und Forstwirtschaft gesunde Landschaften aufgebaut und die Entwaldung gestoppt werden können.
Großartige Beispiele, die zeigen, wie durch Land- und Forstwirtschaft gesunde Landschaften aufgebaut und die Entwaldung gestoppt werden können.
Mit einer Einwohnerzahl von mehr als 200 Millionen, pulsierenden Städten sowie einer prosperierenden Landwirtschaft und Industrie hat Brasilien einen Platz unter den führenden Volkswirtschaften der Welt erlangt. Doch zu welchem Preis? Das Land hat lange auf seine Wälder gesetzt, um seine wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Allein zwischen 2002 und 2019 hat es laut Global Forest Watch 25 Millionen Hektar Primärwald verloren, eine Fläche größer als das Vereinigte Königreich.
Dieser Weg, der den kometenhaften Aufstieg Brasiliens ermöglicht hat, ist jedoch nicht mehr länger tragfähig. Das Modell der Vergangenheit hat zur Zerstörung der Landschaft, Entwaldung, Verlust der Biodiversität, Verschmutzung und Wassermangel geführt. Diese Zerstörung wird sich mit dem Klimawandel noch beschleunigen.
Was können die Menschen in Brasilien jetzt tun, um diese historischen Fehlentwicklungen zu korrigieren und eine florierende Wirtschaft zu schaffen? Den Menschen vor Ort helfen, ihre Wälder, Farmen und natürliche Ökosysteme wiederaufzubauen. Die Landwirtschaft bildet das Rückgrat der brasilianischen Exportwirtschaft. Eine Landwirtschaft, die sich mit dem Erhalt natürlicher Ressourcen und sozialer Integration vereinbaren lässt, wird wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile bringen.
Leben auf dem Land
Die Wiederherstellung von Millionen Hektar degradierter Landfläche wird nur möglich sein, wenn einheimische Baumarten gepflanzt werden, die den Menschen vor Ort wirtschaftlichen Wohlstand bringen, und wenn Milliarden von Bäumen in Agroforstsystemen auf den Farmen aufgeforstet werden.
Diese Investition lohnt sich. Jeder Hektar Landfläche, der in Lateinamerika wiederhergestellt wird, bringt der Landwirtschaft zusätzliche 1.140 US-Dollar ein, schafft Arbeitsplätze und steigert die Erträge der Landwirte. Gleichzeitig sorgt er für sauberes Wasser und ausreichende Nahrungsmittel. Darüber hinaus können so Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre abgebaut werden, und dem Land dabei helfen, eine seiner Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zu erfüllen. Und dank Netzwerken wie der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen und der Initiative 20x20 stoßen diese Ideen bei privaten Investoren zunehmend auf Interesse.
Wie können mehr Landwirte von diesem Potenzial profitieren und dazu beitragen, Brasiliens Ziel bis 2030 12 Millionen Hektar Land wiederherzustellen und aufzuforsten zu erreichen? Wir können von den Pionieren lernen, die gezeigt haben, dass sich durch Land- und Forstwirtschaft gesunde Landschaften aufbauen und die Entwaldung stoppen lassen. Fünf dieser Pioniere haben dem Weltressourceninstitut (WRI) Brasilien berichtet, wie sie Wälder aufforsten, Herausforderungen und Engpässe überwinden und die Landschaft erneuern – hier sind ihre Lebensgeschichten:
Die Gesichter hinter der Wiederherstellung von Wald und Landschaften
Klicken Sie auf die nachstehenden Links und Abbildungen, um jede dieser Geschichten zu lesen.
Familie Soares
Die Familie Soares investiert in die Agroforstwirtschaft, um das Amazonasgebiet wiederherzustellen. Sie lässt die Brandrodung hinter sich, um ihren Maniok zusammen mit Bäumen und anderen einjährigen Kulturen nachhaltiger (und profitabler) anzubauen. (Foto: Juruti / WRI)
Bruno Mariani
In Bahia züchtet, erforscht und kultiviert der Unternehmer Bruno Mariani in seiner Baumschule Tausende von Bäumen, die aus dem degradierten atlantischen Regenwald stammen. Für ihn wächst das Geld auf den Bäumen. (Foto:Trancoso / WRI)
Silvany Lima
In der trockenen Halbwüste von Sertão hilft Silvany Lima, aus den vergessenen einheimischen Früchten des Landes eine neue Industrie aufzubauen. Die köstliche Umbu inspirierte einheimische Frauen dazu, eine Zellstofffabrik aufzubauen, die eine vielversprechende Zukunft für die Landwirtschaft vor Ort darstellt. (Foto: Pintadas / WRI)
Emerson und Viviane
Sie haben sicherlich schon von Açaí gehört. Aber kennen Sie auch Juçara, ein weiteres potenzielles Superfood? In Espírito Santo retten Emerson und Viviane diese gefährdete Baumart und bauen einen Markt auf, um das Einkommen anderer Kleinbauern zu steigern. (Foto: Esprito Santob / WRI)
Patrick Assumpção
Im Paraíba Tal nahe São Paulo investiert Patrick Assumpção in einheimische Bäume und Agroforstwirtschaft, um die Farm seines Großvaters in einer ehemaligen Industriestadt, die heute in Trümmern liegt, wiederaufzubauen und andere Landwirte zu ermutigen, der Zerstörung der Landschaft entgegenzuwirken. (Foto: Asteroide)
Menschen dazu mobilisieren, Landschaften wiederherzustellen
Diese Pioniere tragen entscheidend dazu bei, die drei Kernziele der UN-Dekade für die Wiederherstellung von Ökosystemen, die vom Umweltprogramm und der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen geleitet wird, zu erreichen. Für den Aufbau einer globalen Bewegung brauchen wir Tausende von Menschen wie sie, die damit beginnen, Landschaften wiederherzustellen. Um die politische und finanzielle Unterstützung zu verstärken, brauchen wir Beispiele wie ihre, die beweisen, dass die Wiederherstellung von Wald und Landschaften die lokalen Lebensgrundlagen verändern kann. Und wir müssen die Kapazitäten dieser Führungspersönlichkeiten ausbauen, indem wir sie mit regionalen Initiativen, unterstützenden Partnern der Dekade und Ausbildungsmöglichkeiten verbinden.
Mit Beginn des Jahres 2021 sind wir nun in diese UN-Dekade eingetreten. Damit ist es an der Zeit, diese inspirierenden Geschichten aus Brasilien aufzugreifen und ihre Botschaft in unserer globalen Gemeinschaft zu verbreiten.
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Kontakt
IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71
10963 Berlin
Mehr zum Projekt
Die brasilianische Regierung will im Rahmen ihrer NDC bis ins Jahr 2030 rund 12 Millionen Hektar Waldlandschaften wiederherstellen. Dazu hatte sie die nationale Restaurierungsstrategie PLANAVEG entwickelt. Das Projekt unterstützte Politik und Wirtschaft sowie Landbesitzende, NGOs und Gemeinden mit Daten und Richtlinien für FLR sowie Priorisierungskarten für den Amazonas und den Atlantischen Regenwald. Zudem wählte es drei Gebiete aus, für welche die Potenziale von FLR untersucht und effektive Maßnahmen entwickelt wurden. Darüber hinaus brachte es relevante Stakeholder zusammen und erstellte Pläne für die Wiederherstellung der drei Landschaften. Um die notwendigen finanziellen Mittel zu generieren, entwickelte das Vorhaben neue Finanzierungsmechanismen. Zudem richtete es ein Monitoringsystem für FLR ein. Das Projekt inspirierte Akteure in anderen Landschaften in Brasilien, ähnliche Instrumente und Guidelines zu nutzen, um eine großflächige Wiederherstellung von Waldlandschaften in Brasilien voranzutreiben.