Die IKI unterstützt die Umsetzung des nationalen Klimaschutzbeitrags in der Mongolei

Das IKI-geförderte SCALA-Programm vermittelt Beamtinnen und Beamten in der Mongolei Wissen und Fähigkeiten für konkreten Klimaschutz vor Ort.
Auf diese Weise hilft das Programm der Mongolei, ihre Treibhausgasemissionen zu verringern und ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu stärken – und trägt dazu bei, dass das Land seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erfüllt.
In der Mongolei sind es gerade die ländlichen Gemeinschaften sowie die Viehhirten, die am anfälligsten für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Oft sind es die Provinz- und Bezirksregierungen, die als erste Anlaufstellen bei Klimaereignissen dienen. Um wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzen zu können, gilt es daher, alle Ebenen der Verwaltung und Gesellschaft in alle Phasen des Prozesses einzubeziehen.
Während der vergangenen drei Jahre hat das Unterstützungsprogramm zur nachhaltigen Landnutzung und Landwirtschaft (SCALA) die Mongolei beim Aufbau von Kapazitäten unterstützt und für einen inklusiven und partizipativen Lösungsansatz bei der Durchführung ihrer nationalen Klimapläne gesorgt.
Wissenslücken identifizieren, schließen – und den Klimaschutz vorantreiben
Das Engagement der Mongolei im Kampf gegen den Klimawandel ist in ihrem national festgelegten Klimaschutzbeitrag (NDC) klar skizziert, der ambitionierte Minderungsziele vorsieht. So sollen die gesamten nationalen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 22,7 Prozent verringert werden. Die Mongolei verfügt über einen großen Viehzuchtsektor. Daher muss das Land sowohl die Ziele für die Anpassung an den Klimawandel als auch die Ziele für die Minderung der Auswirkungen des Klimawandels gleichzeitig angehen. Das nationale Klimaschutzziel ist eng auf die Entwicklungsstrategie und den Entwicklungsrahmen des Landes abgestimmt. Daher sollte die Umsetzung der NDC-Ziele die Mongolei auch näher an die Realisierung ihrer Gesamtentwicklungsziele bringen.
Im Jahr 2023 wurde im Rahmen des SCALA-Programms eine Umfrage in der Mongolei durchgeführt, um die Bereitschaft der Provinzbeamtinnen und Provinzbeamten für die Umsetzung der Klimapläne zu bewerten. Die Umfrage verfolgte zwei Ziele: Zum einen das vorhandene Wissen und Verständnis über die Auswirkungen des Klimawandels unter den Provinzbeamtinnen und Provinzbeamten zu bewerten und zum anderen die Lücken in der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu identifizieren. An der Umfrage nahmen 153 Personen von verschiedenen Bezirks- und Regierungsbehörden in allen 21 Provinzen der Mongolei teil. Diese Regierungsbehörden repräsentieren wichtige Sektoren wie Landwirtschaft, Notfallmanagement, Umwelt, Gesundheit und Meteorologie.
Lücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung
Die Ergebnisse aus der Umfrage zeigten eine erhebliche Lücke zwischen dem theoretischen Wissen und der praktischen Anwendung seitens der Beamtinnen und Beamten. Nur ein Viertel der Befragten berichtete über die praktische Anwendung von klimabezogenen Erkenntnissen. Dies unterstreicht, wie dringend notwendig es ist, in diesem Bereich Kapazitäten aufzubauen beziehungsweise vorhandene Kapazitäten zu erweitern.
Darüber hinaus gaben etwa 76 Prozent der befragten Personen an, mit dem NDC der Mongolei nicht vertraut zu sein. Dies zeigt wiederum, dass die Verpflichtungen des Landes in Bezug auf den Klimaschutz umfassender bekannt gemacht werden müssen, um für ein besseres Verständnis zu sorgen und letztlich dazu beizutragen, dass die Klimaziele realisiert werden können.
Die IKI stellt Richtlinien für die Schulung zur Verfügung
Basierend auf Empfehlungen, die aus positiven Ergebnissen der Umfrage abgeleitet wurden, sind sechs Schulungsrichtlinien ausgearbeitet worden, um das Wissen, die Fähigkeiten und die Kapazitäten aller Beamtinnen und Beamten sowie der Regierungsstellen, die an der Umsetzung des nationalen Klimaschutzbeitrags beteiligt sind, zu stärken. Diese Richtlinien decken verschiedene Aspekte ab. Dazu zählen unter anderem die Einführung in den NDC der Mongolei, die Klimafinanzierung, die Einbindung von beziehungsweise die Kommunikation mit Stakeholdern, die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und die Anpassung an den Klimawandel sowie die Durchführung des NDC in den Sektoren Landwirtschaft und Energie.
Die entsprechenden Schulungen sollen 2024 angeboten werden. Es wird erwartet, dass diese Schulungen das Verständnis und die Eigenverantwortung der politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie der Stakeholder auf lokaler Ebene fördern. Diese Zielgruppe ist entscheidend, um Lösungsansätze voranzutreiben, zu beschleunigen – und die Ziele aus dem nationalen Klimaschutzbeitrag zu erfüllen.
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