Deutschland fördert neuen Fond gegen Klimawandel
Gerade Entwicklungsländer müssen viele Institutionen erst noch aufbauen, die den Treibhausgasausstoß ihres Landes messen. Über den neuen MRV Trust Fund unterstützt das Bundesumweltministerium bis zu 20 Länder dabei.
Durch Mittel aus dem neu gegründeten MRV Trust Fund (Monitoring, Reporting and Verification) unterstützt das Bundesumweltministerium vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer dabei, ihren Treibhausgasausstoß zu messen und die Auswirkungen des Klimawandels auf einzelne Regionen abschätzen zu können. Damit werden grundlegende Voraussetzungen geschaffen, eines der internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, nämlich die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen.
MRV beschreibt das Zusammentragen von Daten zu Treibhausgasemissionen, die Aufbereitung dieser Informationen in Berichten und Inventaren sowie deren Überprüfung in einem internationalen Prozess. Für die erste Arbeitsphase des neuen Fonds stellt das Bundesumweltministerium umgerechnet rund sieben Millionen Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) bereit und wird damit der größte Geber. Die britische "Children's Investment Fund Foundation" wird rund drei Millionen Euro einzahlen. Der Fonds wird vom Projektservicebüro der Vereinten Nationen (UNOPS) in Kopenhagen betreut. Er ist offen für weitere Geber aus Privatwirtschaft und Regierungen.
Der Fonds, dessen Strukturen derzeit aufgebaut werden, unterstützt zunächst bis zu 20 ausgewählte Entwicklungsländer. Bei der Auswahl spielen die Menge und Art der Treibhausgasemissionen, die geographische Verteilung und Ländergröße eine Rolle. Zusammen mit Entscheidungsträgern werden politische Strategien als Antwort auf den Klimawandel entwickelt und die Effektivität ihrer nationalen Klimapolitik überprüft. Nur mit diesen Instrumenten, aber auch mit wissenschaftlichen Expertisen, öffentlicher Unterstützung und institutionellen Kapazitäten können diese Länder den Einfluss des Klimawandels in ihrer Region abschätzen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Weiterbildung von Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern vor Ort. Sie lernen, ihre nationalen Treibhausgasemissionen zu messen, den Ausstoß zu überwachen und die Ergebnisse transparent zu veröffentlichen.
Ein Beratergremium wird die inhaltliche Arbeit des Fonds begleiten. Dafür sollen bekannte Persönlichkeiten gewonnen werden, die mit dem Thema MRV vertraut sind. Zwar besteht kein Länderproporz, dennoch wird eine angemessene Gewichtung der Regionen beachtet. Es ist vorgesehen, dass der Fonds bis 2020 die notwendige Expertise im Methodenbereich und bei der Unterstützung der Partnerländer sammelt, um die Klimarahmenkonvention effektiv zu unterstützen. Um diese enge Anbindung an den internationalen Prozess weiter zu vertiefen sind deshalb das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der UN (UNFCCC), die Globale Umweltfazilität (GEF), das Umweltprogramm der UN (UNEP) und der Grüne Klimafonds (GCF) als Institutionen sowohl im Geberaufsichtsrat als auch im beratenden Beirat automatisch vertreten.
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