Chinesisch-Deutsche Klimapartnerschaft: Erfolgreicher Dialog während der COP28

Der Side Event wurde von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt.
Im Dezember 2023 fand der Side Event mit dem Titel „From a Germany-China Track 2 Dialogue (T2D) Perspective: China’s and Germany’s Contribution to the Acceleration of the Renewable Energy Expansion in light of the global stocktake“ im deutschen Pavillon der COP28 statt.
Die Reden hielten Zhao Yingmin, stellvertretender Minister des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umwelt, und Jennifer Morgan, Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt. Diese Veranstaltung wurde gemeinsam vom Umweltbundesamt (UBA) und dem National Center for Climate Change Strategy and International Cooperation (NCSC) Chinas ausgerichtet. Die IKI unterstützte die Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Deutsch-Chinesische Klimapartnerschaft“.
In seiner Eröffnungsrede betonte Zhao Yingmin den globalen Charakter der Klimakrise und ihre schwerwiegenden Auswirkungen auf Entwicklungsländer. Er ging auch auf Chinas Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels ein. Hier hob er insbesondere die Verringerungen der Kohlenstoffemissionen, die Zunahme im Verbrauch von nicht-fossiler Energie und die Beiträge Chinas zur Erzeugung von erneuerbaren Energien hervor. Dies führte unter anderem im Jahr 2022 zu einem Rückgang in der Intensität der Kohlenstoffemissionen um 51 Prozent, im Vergleich zu 2005. Zhao äußerte seine Zufriedenheit über die Verabschiedung des Verlust- und Schadensfonds auf der COP28. Er unterstrich die Bedeutung der globalen Bestandsaufnahme (GST) im Rahmen der Konferenz, die sich auf die Umsetzung von Maßnahmen und die Kooperation konzentriert, um Lücken in der Minderungstechnik, der Anpassung, Finanzierung, Technologie und dem Kapazitätsaufbau zu schließen. Abschließend forderte der Zhao Yingmin, die Zusammenarbeit im Rahmen des T2D-Mechanismus fortzusetzen, insbesondere durch die Bereitstellung einer fachkundigen Beratung für Deutschland und China in Bezug auf den Klimawandel und eine Vertiefung der grünen Partnerschaft mit Deutschland und der Europäischen Union.
Unterdessen bekräftigte die Sonderbeauftragte Jennifer Morgan die Rolle des T2D bei der Entscheidungsfindung der Regierung und rief zu einer weiteren wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf, um die gegenseitige Verständigung und den Dialog zu vertiefen. Jennifer Morgan betonte, wie wichtig ein globales gemeinsames Energieziel sei. Dieses Ziel ist auf eine Verdreifachung erneuerbarer Energien, die Verdoppelung der Energieeffizienzraten und einen gerechten und schrittweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgerichtet, um gemäß dem Beschluss im Rahmen der GST unter der Grenze von 1,5 Grad bei der globalen Erwärmung zu bleiben. Jennifer Morgan lobte auch Chinas deutlichen Ausbau seiner Kapazitäten bei erneuerbaren Energien und ging auf Studien ein, die für 2024 einen Rückgang der chinesischen Treibhausgasemissionen vorhersagen. Sie verwies auf das aktuell verabschiedete deutsche Energieeffizienzgesetz und betonte, dass Deutschland bereit sei, seine Expertise in Bezug auf die Effizienz von Netzen und seine Lösungsansätze über den T2D weiterzugeben. Die Ausweitung von flexiblen Netzen, um einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien im Energiesystem zu ermöglichen, stelle derzeit zwar eine herausfordernde Aufgabe dar, sei aber wirtschaftlich sinnvoller als der Bau neuer Gas- oder Kohlekraftwerke zur Sicherung des Energiebedarfs. Deutschland könne hier bereits einiges an Erfahrung vorweisen, da im Jahr 2023 mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland durch erneuerbare Energien gedeckt wurde. In einigen Monaten waren es sogar mehr als 70 Prozent. In beiden Grundsatzreden lautete der Tenor, dass der fortgesetzte Dialog im Kontext der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) eine wichtige Rolle bei der kollektiven Ausrichtung der Agenda für die Verringerung von Emissionen spielt, und dass China bislang eine beeindruckende Entwicklung bei erneuerbaren Energien vorweisen kann.
Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, leitete die Diskussion mit deutschen und chinesischen Expertinnen und Experten über erneuerbare Stromversorgung, den Kapazitätsaufbau und die weitere Expansion ein. Die Diskussion drehte sich um
- Überlegungen und Bedenken zum ersten Global Stocktake,
- die wichtigsten Erkenntnisse aus den Berichten des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) und der Internationalen Energieagentur (IEA) zu erneuerbaren Energien,
- den Status der Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland, der Europäischen Union und in China sowie um
- Zukunftsszenarien.
Außerdem wurde intensiv über Themen wie Energiesicherheit, gerechte Energiewende und Prognosen der zukünftigen Entwicklung von erneuerbaren Energien diskutiert.
Hintergrundinformation:
Die Gespräche im Rahmen des T2D werden über das Projekt Deutsch-Chinesische Klimapartnerschaft der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH unterstützt und von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert. Es soll Möglichkeiten zum gegenseitigen Lernen auf der Grundlage relevanter politischer und wissenschaftlicher Erkenntnisse, zum Austausch bewährter Verfahren und zur Beratung bei der Umsetzung und Zielsetzung bieten. Diese Nebenveranstaltung mit den deutschen und chinesischen Sonderbeauftragten für internationale Klimapolitik war ein Beleg für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in Klimafragen und förderte den Austausch von Expertinnen und Experten über eine gerechte Energiewende im Hinblick auf die erste globale Bestandsaufnahme.
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